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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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veranlassen würde?« Sollte das der Fall sein, hielt der Betreffende jedenfalls den Mund. Wenn man die Diener mitzählte, waren fast zwei Dutzend Augenpaare erwartungsvoll auf ihn gerichtet. Vielleicht waren es gerade die Diener, die ihn besonders eindringlich beobachteten. Sulin und die Töchter hingegen beobachteten alles bis auf ihn . »Ihre Titel sind ihnen aberkannt, ihre Ländereien und Güter werden konfisziert. Es werden Haftbefehle für jeden Mann ausgestellt, dessen Name bekannt ist. Und für jede Frau.« Das konnte zu einem Problem werden. In Tear stand als Strafe auf Rebellion der Tod. Er hatte einige Gesetze abgeändert, aber dieses nicht, und jetzt war es zu spät dafür. »Verkündet, dass niemand, der einen von ihnen tötet, deshalb wegen Mordes bestraft werden kann, und dass jeder, der ihnen hilft, wegen Verrats angeklagt wird. Jeder, der sich ergibt, wird am Leben bleiben.« Das würde vielleicht dazu beitragen, das Problem Estanda zu lösen, denn er würde keine Frau zur Hinrichtung verurteilen, falls er einen Weg fand, sie zum Aufgeben zu bringen. »Aber jene, die mit der Rebellion fortfahren, werden gehängt.«
    Die Adligen bewegten sich unruhig und tauschten Blicke, sowohl die Tairener wie auch die aus Cairhien. Mehr als ein Gesicht war blass geworden. Sie hatten wohl ganz sicher ein Todesurteil erwartet, denn das stand nun einmal auf Rebellion, und auch noch während eines Krieges, doch die Aberkennung der Titel erschreckte sie zutiefst. Trotz all der Gesetze, die Rand in beiden Ländern abgeändert hatte, obwohl er Lords vor den Magistrat schleppen und wegen Mordes hatte hängen lassen oder andere wegen Körperverletzung zu Geldstrafen verurteilen ließ, glaubten sie immer noch, es gebe einen Unterschied zwischen den Menschen, eine Abstammung, fast schon ein Naturgesetz, das aus ihnen Löwen machte und aus den einfachen Menschen Schafe. Ein Hochlord, der auf das Schafott wanderte, starb dort als Hochlord, doch Darlin und die anderen würden wie Bauern sterben, und das war in den Augen dieser Männer eine schlimmere Strafe als der Tod selbst. Die Diener blieben mit ihren Krügen in Stellung und warteten darauf, jeden Pokal aufzufüllen, der bis zur Neige ausgetrunken schien. Obwohl ihre Mienen genauso ausdruckslos waren wie zuvor, schien doch in einigen Augen etwas Frohes zu glitzern, das vorher nicht zu sehen gewesen war.
    »Nun, da dies geregelt ist«, sagte Rand und zog sich die Shoufa vom Kopf, während er an den Tisch trat, »wollen wir uns die Landkarten ansehen. Sammael ist wichtiger als eine Handvoll Narren, die in den Haddon-Sümpfen verkommen.« Er hoffte, sie würden dort verkommen. Verfluchte Idioten!
    Weiramons Mundpartie spannte sich an, und Tolmeran glättete ganz schnell seine Züge. Sunamons Gesicht war so nichtssagend, dass es auch eine Maske hätte sein können. Die anderen Tairener blickten zweifelnd drein, genau wie die Adligen aus Cairhien; nur Semaradrid verbarg seine Gefühle recht gut. Manche hatten während des Angriffs auf den Stein Myrddraal und Trollocs erlebt, und ein paar waren bei seinem Zweikampf mit Sammael in Cairhien zugegen gewesen, und doch glaubten sie, seine Behauptung, die Verlorenen seien in Freiheit, sei ein Symptom seines nahenden Wahnsinns. Er hatte gehört, wie hinter vorgehaltener Hand geflüstert worden war, er selbst habe die ganzen Zerstörungen in Cairhien hervorgerufen, weil er wie ein Verrückter auf Freund und Feind gleichermaßen eingeprügelt habe. Nach Liahs steinernem Gesicht zu schließen, würde sehr bald einer von ihnen den Speer einer Tochter in den Bauch bekommen, falls sie ihre Blicke nicht besser beherrschten.
    Sie versammelten sich dann doch um den Tisch, als er die Shoufa wegwarf und in den Schichten verstreut herumliegender Landkarten stöberte. Bashere hatte recht; die Menschen folgten auch einem Verrückten, wenn er siegte. Solange er siegte. Gerade in dem Moment, als er die Karte fand, die er gesucht hatte – eine äußerst detaillierte Darstellung des östlichen Grenzgebietes von Illian –, kamen die Aielhäuptlinge herein.
    Bruan von den Nakai Aiel war der Erste, der eintrat. Ihm folgten Jheran von den Shaarad, Dhearic von den Reyn, Han von den Tomanelle und Erim von den Chareen. Jeder erwiderte das begrüßende Nicken Sulins und der drei anderen Töchter. Bruan, ein massig wirkender Mann mit traurig dreinblickenden grauen Augen, war der Anführer der fünf Clans, die Rand bisher nach Süden gesandt hatte. Keiner der

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