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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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auf.
    »Genau aus diesem Grund sind wir hier – weil wir nicht in Angelegenheiten der Weißen Burg verstrickt werden wollen.« Arathelles Stimme vermittelte Autorität, was bei der Hohen Herrin eines mächtigen Hauses nicht überraschte. Es war kein Hinweis auf die vielleicht selbst bei einer so mächtigen Hohen Herrin angesichts so vieler Schwestern, ganz zu schweigen vom Amyrlin-Sitz, zu erwartende Gehemmtheit zu erkennen. »Wenn alles stimmt was wir gehört haben, dann sollte die Euch erteilte Erlaubnis, Andor ungehindert zu durchqueren, der Weißen Burg bestenfalls als Unterstützung erscheinen. Fehlender Widerstand gegen Euch könnte bedeuten, gelernt zu haben, was die Traube in der Weinpresse lernt.« Mehrere Murandianer wandten sich ihr stirnrunzelnd zu. Niemand in Murandy hatte versucht, den Durchzug der Schwestern zu verhindern. Höchstwahrscheinlich hatte niemand die Möglichkeiten über den Tag hinaus bedacht, an dem sie ein fremdes Land betraten.
    Arathelle fuhr fort, als hätte sie nichts bemerkt, was Egwene aber bezweifelte. »Schlimmstenfalls … Wir haben … Berichte gehört … von Aes Sedai, die heimlich nach Andor hineingelangen, und von Burgwachen. Gerüchte ist vielleicht eine bessere Bezeichnung, die aber von vielen Seiten kommen. Niemand von uns würde eine Schlacht zwischen Aes Sedai in Andor begrüßen.«
    »Das Licht bewahre und beschütze uns!«, platzte Donel mit hochrotem Gesicht heraus. Paitr nickte ermutigend, während er an den Rand seines Stuhls vorrückte, und Cian schien bereit, selbst einzugreifen. »Hier will dies auch niemand!«, spie Donal aus. »Nicht zwischen Aes Sedai! Natürlich haben wir gehört, was im Osten geschehen ist! Und jene Schwestern …!«
    Egwene atmete ein wenig leichter, als Arathelle ihn entschlossen unterbrach. »Bitte, Lord Donel. Ihr werdet noch an die Reihe kommen zu sprechen.« Sie wandte sich wieder Egwene zu – oder vielmehr erneut den Sitzenden –, ohne seine Antwort abzuwarten, sodass er und die drei anderen Murandianer noch mehr zürnten. Sie selbst gab sich unbeteiligt, wie eine Frau, die Tatsachen darlegte. Sie darlegte und glaubte, sie müssten so gesehen werden, wie sie selbst sie sah.
    »Wie ich gerade sagte – das ist unsere schlimmste Befürchtung, wenn die Gerüchte stimmen. Und auch, wenn sie nicht stimmen. Vielleicht versammeln sich Aes Sedai und Burgwachen wirklich heimlich in Andor. Es stehen Aes Sedai bereit, mit einem Heer in Andor einzumarschieren. Die Weiße Burg schien schon ausreichend häufig auf ein Ziel ausgerichtet, während wir anderen erst später erfuhren, dass es in Wahrheit die ganze Zeit um ein anderes Ziel ging. Ich kann mir kaum vorstellen, dass selbst die Weiße Burg so weit gehen würde, aber wenn es jemals ein Ziel gab, das jedermann Magenschmerzen verursachen kann, dann ist es die Schwarze Burg.« Arathelle erschauderte leicht, und Egwene glaubte nicht, dass die Kälte die Ursache war. »Ein Kampf zwischen Aes Sedai könnte das Land auf Meilen im Umkreis vernichten. Diese Schlacht könnte halb Andor zerstören.«
    Pelivar sprang auf. »Also liegt es auf der Hand, dass Ihr einen anderen Weg wählen müsst.« Seine Stimme klang überraschend hoch, aber nicht weniger fest als Arathelles. »Wenn ich sterben muss, um meine Heimat zu verteidigen, dann besser hier als dort, wo meine Ländereien und meine Leute ebenfalls vernichtet werden.«
    Er sank auf eine besänftigende Geste von Arathelle hin wieder auf seinen Stuhl, aber sein harter Blick vermittelte nicht den Eindruck, dass er beruhigt war. Aemlyn, eine rundliche Frau in dunklem Tuch, hatte bei seinen Worten zustimmend genickt, dergleichen ihr Mann mit dem kantigen Gesicht.
    Donel sah Pelivar an, als hätte er auch diesen Gedanken niemals gehegt, und er war nicht der Einzige. Einige der stehenden Murandianer meldeten sich laut zu Wort, bis andere sie wieder zum Schweigen brachten. Teilweise dadurch, dass sie eine Faust schüttelten. Was konnte diese Leute bewogen haben, gemeinsam mit den Andoranern ein Heer aufzustellen?
    Egwene atmete tief durch. Eine sich der Sonne öffnende Rosenknospe. Sie hatten sie nicht als Amyrlin-Sitz anerkannt – Arathelle hatte sie so weit ignoriert, wie es möglich war, ohne sie beiseitezuschieben! –, und doch hatten sie ihr alles andere gegeben, was sie sich nur hätte wünschen können. Ruhig. Jetzt würden Lelaine und Romanda erwarten, dass sie eine von ihnen benannte, um die Verhandlungen zu führen. Sie hoffte, dass sie

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