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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hier nichts zählte, eine Aes Sedai zu sein? Lächerlich. Das war schon vor Tagen überaus offensichtlich gewesen. Oder vielleicht, dass sie auch in ein schwarzes Gewand gesteckt werden könnte? Im Moment glaubte sie, zumindest davor sicher zu sein, aber die Weisen Frauen verbargen zahlreiche Geheimnisse, die sie noch aufdecken musste und deren geringstes der Aufbau ihrer Hierarchie war. Das allergeringste Geheimnis, und doch beinhaltete dies das Überleben und eine heile Haut. Frauen, die Befehle gaben, nahmen manchmal auch Befehle von gerade jenen Frauen entgegen, denen sie zuvor Befehle erteilt hatten, und später wechselte dies dann wiederum ohne ersichtlichen Grund. Niemand befehligte jedoch jemals Sorilea – und darin lag vielleicht ein gewisses Maß an Sicherheit.
    Sie konnte nicht umhin, Zufriedenheit zu verspüren. Heute Morgen im Sonnenpalast hatte Sorilea zu wissen verlangt, was Feuchtländer am meisten beschämte. Kiruna und die übrigen Schwestern verstanden nicht. Sie bemühten sich nicht wirklich zu verstehen, was hier draußen vor sich ging, vielleicht weil sie sich vor dem fürchteten, was sie erfahren könnten und dass solches Wissen ihre Eide beeinträchtigen könnte. Sie bemühten sich allenfalls, den Weg für sich selbst zu rechtfertigen, auf den das Schicksal sie verschlagen hatte, aber Verin hatte für den von ihr verfolgten Weg bereits Sinn und Zweck gefunden. Sie hatte außerdem eine Liste in der Tasche, die sie Sorilea übergeben wollte, wenn sie allein wären. Die anderen brauchten nichts davon zu wissen. Einigen der Gefangenen war sie noch niemals begegnet, aber sie glaubte, dass ihre Liste die Schwächen der meisten aufzeigte, nach denen Sorilea suchte. Das Leben würde für die Frauen in Schwarz noch weitaus schwieriger werden. Und ihre eigenen Bemühungen würden ihr mit etwas Glück weiterhin nützen.
    Zwei große Aiel-Männer saßen unmittelbar vor dem Zelt und schienen in ein Fadenspiel vertieft, aber sie blickten sich sofort um, als ihr Kopf im Zelteingang erschien. Coram erhob sich trotz seiner Statur geschmeidig wie eine Schlange, und Mendan zögerte nur so lange, bis er den Faden eingesteckt hatte. In aufrechter Haltung hätte ihr Kopf kaum bis zur Brust der Männer gereicht. Aber sie hätte sie natürlich dennoch beide züchtigen können, wenn sie es gewagt hätte. Sie war hin und wieder versucht gewesen. Sie waren ihre bestellten Berater, die sie vor Missverständnissen im Lager bewahren sollten. Und sie gaben zweifellos alles, was sie sagte oder tat, weiter. Sie hätte es vorgezogen, Tomas bei sich zu haben, aber nur auf mancherlei Art. Es war weitaus schwieriger, Geheimnisse vor seinem Behüter als vor Fremden zu bewahren.
    »Bitte sagt Colinda, dass ich mit Turanna Norill fertig bin«, wandte sie sich an Coram, »und ersucht sie, Katerine Alruddin zu mir zu schicken.« Sie wollte sich zunächst um die Schwestern kümmern, die keine Behüter besaßen. Er nickte einmal, bevor er wortlos davontrottete. Diese Aiel-Männer waren nicht sehr höflich.
    Mendan kauerte sich wieder hin und beobachtete sie mit erschreckend blauen Augen. Einer von ihnen blieb, ungeachtet ihrer Befehle, stets bei ihr. Ein Streifen roten Tuchs war um Mendans Schläfen gebunden, der mit dem uralten Symbol der Aes Sedai gekennzeichnet war. Wie die anderen Männer, die dieses Abzeichen trugen, und wie die Töchter des Speers schien er darauf zu warten, dass ihr ein Fehler unterlief. Nun, sie waren nicht die Ersten, und bei Weitem nicht die gefährlichsten. Einundsiebzig Jahre waren vergangen, seit sie zuletzt einen ernsthaften Fehler begangen hatte.
    Sie lächelte Mendan unbestimmt zu und wollte sich wieder ins Zelt zurückziehen, als plötzlich etwas ihren Blick auf sich zog. Wenn der Aiel in dem Moment versucht hätte, ihr die Kehle durchzuschneiden, hätte sie es vielleicht nicht einmal bemerkt.
    Nicht weit von der Stelle entfernt, wo sie gebeugt im Zelteingang stand, knieten neun oder zehn Frauen in einer Reihe und rollten die Mühlsteine flacher Handmühlen ähnlich denen auf abgeschiedenen Bauernhöfen. Andere Frauen brachten in Körben Korn heran und trugen das grobe Mehl fort. Die Frauen in dunklen Röcken und hellen Blusen hatten ihre Haare mit gefalteten Tüchern zurückgebunden. Eine Frau, die deutlich kleiner war als die übrigen, diejenige, deren Haar nicht bis zur Taille reichte, trug weder eine Halskette noch ein Armband. Sie schaute auf, und der Groll vertiefte sich auf ihrem

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