Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
Vom Netzwerk:
während der Junge neben ihr wie verrückt vor Aufregung von
einem Bein aufs andere sprang. Der andere, der große Dunkle, der wahrscheinlich
Beths Bruder war, winkte nur einmal und wartete dann ruhig, während Beth und
ihr Begleiter im Zollamt verschwanden.
    Als Beth endlich die Sperre
passiert hatte, umarmte sie ihre Mutter mit solchem Ungestüm, als wären sie für
Jahre getrennt gewesen und nicht nur für ein paar Wochen. » Mum ,
wie wunderschön, dich zu sehen, und wie hübsch siehst du aus!«
    Dann begrüßte sie Jerry fast
ebenso herzlich, und für diesmal unterdrückte der Junge seine Abneigung gegen
die »angemalten Weiber« und duldete, daß sie ihn küßte.
    »Sag mal, Schwesterchen«,
meinte er, »ich habe dieses Buch über die Pferde durchgebüffelt. Glaubst du,
daß sie wieder mal so ein ähnliches Quiz machen? Ich würde zu gerne auch so
eine Reise nach Honolulu machen!«
    Bills Begrüßung war: »Du wirst
gleich deine Brosche verlieren! Das Schloß ist nicht zu!« Auf welche Bemerkung
hin Beth unerklärlicherweise in lautes Gelächter ausbrach. Daß er als erstes
ihre Brosche bemerkte, war typisch Bill! Sie überlegte schon, wie sie ihm die
ganze Geschichte von der Herkunft der Brosche, von ihrem Verlust und ihrem Wiederfinden
erzählen würde.
    »Oh, und das ist Dick«, sagte
sie, als wäre ihr das urplötzlich eingefallen. »Wir haben soviel miteinander geschwatzt, und er will uns besuchen, wenn er mal nach Jonston kommt, nicht wahr, Dick?« Mit einem letzten
strahlenden Lächeln entließ sie den enttäuschten jungen Mann.
    »Dick, Liebling? Wer ist Dick?«
fragte Alice Sutherland.
    Ihre Tochter lachte ohne jedes
nähere Interesse. »Wie soll ich das wissen, Mutter? Dick Something eben, mit
dem ich mich im Flugzeug sehr nett unterhalten habe. Aber wo ist denn bloß
Alec?«
    Ein Schatten glitt über das
Gesicht ihrer Mutter, als sie leichthin sagte: »Oh, Alec meinte, drei wären
genug, mit all dem Gepäck und so weiter. Er will dich daheim begrüßen.« Und
indem sie das sagte, fragte sie sich selbst, ob Alec wirklich zu Hause sein
würde oder nicht vielleicht mit einigen seiner Freunde in der lärmigen »Bombe«
oder, noch schlimmer, da unten in diesem scheußlichen Hotel. Denn zur Zeit
konnte man nie mit Bestimmtheit sagen, wo Alec sich befand...
    Jerry sah Dick nach, der gerade
in der Menge verschwand. »Er sieht sehr nett aus. Will er uns wirklich mal
besuchen?«
    Beth lachte und zuckte die
Achseln, und Bill nahm ihren Koffer und fragte resigniert: »Wie vielen Leuten
hast du nahegelegt, uns zu besuchen, solange du weg warst? Eines Tages werden
alle deine »Reisebegleiter« in einer langen Prozession anmarschieren und dir
zeigen, was bei solchen Bekanntschaften herauskommt. Du wirst mit dieser
Angewohnheit noch in scheußliche Schwierigkeiten geraten. War das nun bloß dein
verhängnisvoller Zauber?«
    »Nein, mein ehrliches Gesicht«,
sagte Beth liebenswürdig.
    Während Bill ihr Gepäck im
Kofferraum seines Wagens verstaute, dachte sie: Wenn ich Bills großen Wagen
sehe, dann muß ich sagen, daß da Platz genug für Alec gewesen wäre — er wollte
also nicht kommen. Aber angesichts des gequälten Ausdrucks im Gesicht ihrer
Mutter sagte sie bloß: »Wie großartig! In Honolulu habe ich lauter solche Wagen
gesehen.«
    Das war sicher keine besonders
taktvolle Bemerkung, denn Bill war insgeheim geradezu kindlich stolz auf seinen
neuen Wagen. Es hatte lange genug gedauert, bis er ihn sich hatte leisten
können. Beth zuliebe hatte er weder Zeit noch Mühe gescheut, ihn auf Hochglanz
zu polieren, was Farmer nur höchst selten tun, und nun war das gar nichts im
Vergleich zu dieser Luxusstadt, aus der Beth eben gekommen war.
    Eine Weile redeten alle
durcheinander, Bill natürlich ausgenommen, der zu so einer allgemeinen
Unterhaltung nicht viel beizusteuern hatte. Beth wollte natürlich wissen, wie
alles ging daheim, und brachte endlose Fragen vor, ohne auf die Antworten zu
warten. Sie berichtete eingehend von den fabelhaften vierzehn Tagen, von dem
Wunder der Reise im Flugzeug, dem Hotel in Honolulu, den herrlichen Stränden,
den Swimmingpools, den Einkaufsmöglichkeiten und den großartigen Leuten, die
alle so nett zu ihr gewesen waren. Gerade wollte sie auch von Bruce Ellis
erzählen, als sie etwas in Bills Gesicht, der geradeaus auf die belebte Straße
starrte, verstummen ließ. Sie wollte sich diesen Leckerbissen lieber für später
aufheben!
    Es war Jerry, der ein anderes
Thema aufs Tapet

Weitere Kostenlose Bücher