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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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DIE WÜSTE
    Ein lebensfeindlicher Lebensraum
    Der Begriff »Wüste« geht auf das lateinische Wort »vastus« zurück, das »öde« bedeutet. Und auf den ersten Blick ist es genau das, was die Wüsten der Erde verbindet: Ödnis. Erst auf den zweiten Blick entpuppt sich die Ödnis als Lebensraum zahlreicher Arten: wenn sich nach den seltenen Regenfällen vermeintlich karge Landstriche in Blütenmeere verwandeln. Aber schon bald ist das kostbare Nass verbraucht und die Gebiete fallen wieder in den Zustand zurück, der ihnen ihren Namen gab: Wüste.
    So viele ökologische Nischen es in einer Wüste zu besetzen gibt, so unterschiedlich sind auch die Lebensformen. Sie reichen vom unscheinbaren Igelgras in Australien bis zum 15 m hohen Saguarokaktus in Nordamerika. Die Größe der Tiere beginnt beim Pillendreher der arabischen Wüsten und endet bei den großen Säugetieren wie der in der Sahara lebenden Mendesantilope.
    Inhalt
    Was sind Wüsten
    Wo gibt es Wüsten?
    Mangelware Wasser
    Was sind Wüsten?
    Wüsten sind Gebiete, in denen Pflanzen nicht oder nur unter schwierigen Bedingungen wachsen können. Man unterscheidet Extrem-, Kern- und Randwüsten. In den Extremwüsten wächst keine Pflanze auf Dauer. Doch im Boden liegende Samen überstehen viele Jahre lang die Trockenheit. Nach sehr seltenen Regenfällen können sie für kurze Zeit einen blühenden Pflanzenteppich ausbilden. Im Gegensatz zu den Extremwüsten wachsen in den Kernwüsten einzelne dauerhafte Kräuter und kleine Zwergsträucher. Sie nutzen Geländemulden und kleine Abflussrinnen, in denen sich an der Oberfläche nach den seltenen Regenfällen Wasser sammelt. Kernwüsten werden von Randwüsten umgeben. Auch dort wachsen Pflanzen nur an Stellen, wo sich nach Regen Wasser sammelt.
    © Bigstockphoto.com/Alex Gleitz
    Saguaro-Kaktus in der Sonora
    Leer und verlassen?
    Die Übereinkunft, Wüsten und Halbwüsten über ihre jeweilige Vegetation zu definieren, entstand in Deutschland im 19. Jahrhundert. Sie geht auf Afrikaforscher wie Heinrich Barth zurück. Bis dahin wurden alle Gebiete ohne feste menschliche Siedlungen als Wüste bezeichnet. Das Wort Wüste leitet sich von »wüst« ab, was »verlassen« bedeutet. Doch heute, wo selbst Nomaden sesshaft geworden sind, ist das Konzept der »Wüsten ohne Siedlung« problematisch. Auf Englisch und Französisch heißt Wüste »desert«, auf Spanisch »desierto«. Übersetzt bedeutet das ebenfalls »leer« bzw. »verlassen«. In diesen Sprachen wird der Begriff Wüste für alles trockene Land, das nicht für die Landwirtschaft nutzbar ist, verwendet. Im deutschen Sprachgebrauch dagegen sind Wüsten vegetationslose Gebiete bzw. solche mit sehr wenig Vegetation – und das unabhängig von der Möglichkeit einer landwirtschaftlichen Nutzung. Die Unterscheidung zwischen Wüsten und Halbwüsten im deutschen Sinne setzt sich allmählich auch in anderen Sprachen durch. Die Halbwüsten entsprechen dabei den »semi-deserts«.
    Niederschlag und Verdunstung
    Mangelware Wasser
    In allen Wüsten der Erde regnet es sehr selten oder nie. Doch nicht überall ist es heiß. Im Gegenteil, in vielen Wüsten kann es sehr kalt werden. Man unterscheidet zwischen den heißen Wüsten der Tropen und Subtropen und den gemäßigten winterkalten Wüsten der gemäßigten Breiten. Die Grenze zwischen diesen beiden Typen liegt bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von 18 °C. Während es in den heißen Wüsten ganzjährig sehr warm wird, wechseln sich in den gemäßigten Wüsten warme und kalte Jahreszeiten ab. Je heißer es in einer Wüste ist, desto höher ist auch die Verdunstung. Umgekehrt verdunstet in kühlen Gebieten nur wenig Wasser. In den heißen Wüsten kann es deswegen trotz Niederschlägen sehr trocken sein, denn die hohen Temperaturen lassen das Wasser rasch verdunsten.
    © Mauritius Images/imagebroker/Egmont Strigl
    In allen Wüsten und Halbwüsten leiden Pflanzen unter der Trockenheit. Das liegt nicht nur an dem spärlichen Regen, sondern auch an der hohen Verdunstung. Um Wüsten und Halbwüsten von feuchteren Gebieten abzugrenzen, wird deswegen sowohl die Niederschlags- als auch die Verdunstungsmenge einbezogen. Eine Region ist dann arid, d. h. trocken, wenn weniger Regen fällt als verdunsten könnte. Ist der Niederschlag höher als die Verdunstung, spricht man von einem humiden, also feuchten Klima. Ein Gebiet wird als Wüste bezeichnet, wenn z. B. im Jahr unter 200 mm Niederschlag fällt und die potenzielle Verdunstung über

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