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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Raymond, ich danke Euch für Eure Worte. Ich hätte es nicht ertragen zu denken, ich widersetze mich den Wünschen meines Vaters, sollte ich gegen den Ehevertrag ankämpfen. Jetzt weiß ich zumindest, dass er im Geiste auf meiner Seite ist, bevor ich mich daran mache.“  
    Er blinzelte in die untergehende Sonne. „Lasst uns zurück zum Schloss gehen, Mylady. Der Abend senkt sich bereits.“  
    Sie nickte, plötzlich war sie ausgelassener Stimmung bei dem Gedanken in die Stadt zurückzukehren. Zweifellos würde sie heute Abend gemeinsam mit ihren Freundinnen Judith und Madelyne zu Tisch sitzen ... und vielleicht auch mit Dirick von Derkland das eine oder andere Wort wechseln.  

KAPITEL ZWANZIG  
     
    „Sir Dirick, wollt Ihr nicht ein wenig auf der Laute für uns spielen?“, fragte Lady Gladys und schaute ihn dabei kokett lächelnd über den Rand ihres Weinkelches an. „Ihre Majestät lobt Euer Talent immerzu.“  
    Er zwang sich den Blick von dem Eingang zu der großen Halle wegzulenken. Warum war Maris nicht bei Tisch gewesen, heute Abend? „Ja, Mylady, mit einer solchen Inspirationsquelle beschenkt, wer würde da nicht ein Talent entwickeln.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das er nicht wirklich empfand, als er der Gans, die ihm ein Page darbot, eines ihrer Beine ausriss. Das Bein löste sich leicht aus dem gebratenen Wildvogel, die Säfte rannen herab in den Holzteller, den er mit Lady Gladys teilte. „Wünscht Ihr etwas davon zu kosten?“, fragte er und vermied es, sich festzulegen, was ihren Wunsch betraf.  
    „Sehr gerne, Mylord, da Ihr es so galant kredenzt.“ Sie warf ihm einen koketten Blick zu, dem es nicht gelang, auch nur die kleinste Reaktion bei ihm hervorzurufen, und brach sich ein kleines Stück von dem Brot auf dem Teller da ab.  
    Selbst als er seiner Tischdame das Fleisch reichte, wanderten Diricks Blicke durch den Raum, erneut auf der Suche nach der abwesenden Maris. Er suchte und fand Lord Victor und seinen Vater, die ein paar Tische weiter entfernt vom königlichen Ehrentisch saßen als er selbst. Ihre Anwesenheit nahm seiner Sorge zumindest etwas den Stachel, warum Maris nicht bei Tisch hier erschien. Aber gerade als er sich den Wein an den Mund führte, bemerkte er einen Mann, der fast ganz hinten in der Halle saß, wo nur Ritter niedersten Ranges ihren Platz fanden. Dirick erstarrte und setzte den Weinkelch wieder auf dem Tisch ab – und erhob sich jetzt zu voller Länge aus lauter Überraschung. Ja, das war er. Bon de Savrille.  
    Der Hund hätte seines Lehens enthoben werden sollen, nach seiner Entführung der Lady Maris, aber der König musste das noch tun – eine Tatsache, die Dirick ganz außerordentlich verärgerte.  
    Und was um Himmels Willen tat der Mann nun hier , wo er doch schon zwanzig Jahre lang nicht mehr bei Hof gewesen war? Dirick war sich sicher, dass er die Antwort kannte.  
    „Was ist mit Euch, Sir Dirick?“, fragte Gladys ihn neben sich.  
    Er hörte sie kaum, als er über die Sitzbank stieg, sie kaum eines Blickes würdigte, als er ein „Verzeiht, meine Damen“ in die gesamte Tischrunde warf und hastig um einen Pagen herum ging, der einen Krug mit Wein in Händen hielt.  
    In wenigen Augenblicken stand Dirick schon an der Seite von Bon de Savrille und beachtete das überraschte Gemurmel am Tisch des anderen Mannes nur wenig, das sein urplötzliches Erscheinen hinter ihnen auslöste. „Was tut Ihr hier?“, fragte er aufgebracht und legte eine Hand schwer auf Bon de Savrilles weiche, breite Schulter.  
    Der andere Mann drehte den Kopf mühsam nach hinten und fiel dann vor Überraschung fast von der Bank. „Ihr!“  
    Dirick nahm seine Hand nicht weg. Stattdessen ließ er sie herabgleiten und packte nun fester am Oberarm Bons zu und zwang ihn von seinem Platz beim Abendessen weg. „Was habt Ihr mit ihr gemacht?“  
    „Nehmt Eure Hände von mir“, knurrte Bon wütend, der viel Aufhebens darum machte, sich Brotkrumen von seiner Tunika zu wischen. Als er damit fertig war, seine Kleider in Ordnung zu bringen, hielt er einen Dolch in einer Hand.  
    Dirick erstarrte. Das Blut pumpte ihm durch den Körper und ihm wurde bewusst, dass die Aufmerksamkeit von mehreren Rittern an dem Tisch nun auf ihnen lag. Ein Blitzen von Stahl funkelte in dem Licht der Fackeln, ganz schwach nur, während Bon ihm die Waffe ganz ruhig unter die Nase hielt. Dirick zwang sich normal zu atmen und versuchte wieder so weit Herr seiner sieben Sinne zu

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