Das Reich des Lichts
Streitkräfte wohl neu formieren und uns auf einen weiteren Krieg vorbereiten müssen“, seufzte Arturo. „Wir rufen all unsere Verbündeten zusammen und stellen eine Armee auf, die die Welt noch nie gesehen hat!“
„Wir müssen uns beeilen“, mahnte Alexia. „Ich nehme an, sie planen bereits neue Angriffe.“
Émedi und Arquimaes umarmten sich. Sie wussten, wie mächtig Demónicus war, und befürchteten das Schlimmste. Ihre Leute hatten bereits mehrere Niederlagen erlitten, und vielleicht stand das Schrecklichste noch bevor. Zwar waren die Arquimianer zu allem bereit. Sie waren entschlossen, den Feind mit allen verfügbaren Waffen zu bekämpfen. Doch die Attacke der Drachenvögel hatte ihre Widerstandskraft und ihr Selbstvertrauen geschwächt. Obendrein hatte die Feuerwelle sie noch weiter entmutigt. Sie waren am Ende ihrer Kräfte.
„Wie lange wird das noch so weitergehen?“, fragte die Königin verzagt. „Wie lange werden sie uns noch zusetzen?“
„Bis sie uns vernichtet haben“, antwortete Crispín.
„Oder wir sie!“, rief Arturo. „Und genau das werden wir tun! Das sind wir den Menschen schuldig. Sie hoffen darauf, dass wir sie beschützen.“
„Ja, aber heute haben wir ihre Hoffnungen enttäuscht“, erwiderte Arquimaes.
„Das darf nicht wieder vorkommen“, sagte Arturo. „Wir müssen schneller reagieren.“
„Schneller als ein Hexenmeister, der über tausend Zaubermittel verfügt?“, gab Arquitamius zu bedenken. „Wer kann wissen, was er vorhat? Wo müssen wir seinen nächsten Überfall erwarten?“
„Die Frage ist nicht, wo, sondern wie! Wie sollen wir uns darauf vorbereiten, um uns wirksam zu schützen?“
„Ich fürchte, wir sind ihm nicht gewachsen“, sagte Crispín. „Unsere Armee hat zu große Verluste erlitten.“
„Dann muss eben alles mobilisiert werden, was wir haben“, entschied Arturo. „Von heute an sind sämtliche Einwohner von Arquimia per Gesetz rekrutiert! Jeder, der eine Waffe halten und kämpfen kann, gehört ab jetzt zur Schwarzen Armee. Die Mönche sind angewiesen, Buchstaben auf alle Waffen und Schilde zu malen, um ihre Wirksamkeit zu erhöhen. Sämtliche Bücher, die mit magischer Tinte geschrieben wurden, werden zu unserer Verteidigung herangezogen! Zu ihrem Schutz wird eine eigene Leibwache gebildet! Ich will, dass alle Männer und Frauen von Arquimia mobilisiert werden, um unseren Traum von Freiheit und Gerechtigkeit zu verteidigen! Es gilt, die Hexerei zu vernichten, die uns unterdrücken will!“
„Aber Arturo“, widersprach Crispín, „du kannst nicht die gesamte Zivilbevölkerung zu Soldaten machen! Wir können von den Menschen nicht verlangen, wie Krieger zu kämpfen.“
„Du irrst dich, mein Freund! In diesem Königreich gibt es keine Zivilbevölkerung mehr. Jetzt sind alle Teil einer Armee, die einen bedingungslosen Kampf gegen die Hexerei führt. Wenn wir in Freiheit leben wollen, müssen wir für sie kämpfen! Wir alle sind von nun an die Schwarze Armee!“
„Meine Legion gehorcht deinem Befehl“, erklärte Alexia. „Wir stehen auf deiner Seite und werden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, um uns von diesem schrecklichen Feind zu befreien, der uns Tag und Nacht damit droht, uns zu versklaven.“
Leónidas, Cordian, Crispín und alle anderen Krieger, einschließlich Émedis und der beiden Alchemisten, zückten ihre Schwerter, streckten sie in den Himmel und schrien:
„Es lebe die Freiheit! Es lebe die Gerechtigkeit! Es lebe Adragón!“
Arturo, der ebenfalls sein alchemistisches Schwert erhoben hatte, sah zu den dunklen, schweren Wolken hinauf, die sich über ihnen zusammenzogen. Die nächsten Tage würden blutig werden.
Seine düstersten Vorahnungen sollten sich am nächsten Morgen bestätigen. Bei Sonnenaufgang ging ein tödlicher Regen auf sie nieder. Brennende Pfeile und Lanzen, Steine, Feuerbälle und alle möglichen Arten von spitzen, in Gift getauchten Gegenständen schossen vom Himmel auf das neue Königreich Arquimia herab und brachten Tod und Zerstörung.
VIII
Z UFLUCHT
N ACH DER U NTERHALTUNG mit Jazmín bin ich nach Hause gegangen. Ich habe meinem Vater von der Sache erzählt, und wir haben beschlossen, wichtige Entscheidungen zu treffen. Die Situation hat sich zugespitzt.
„Wir müssen Battaglias Entführung der Polizei melden“, sagt Papa, nachdem er mir aufmerksam zugehört hat.
„Das nützt nichts“, erwidere ich. „Demetrio wird nichts unternehmen, um ihn freizubekommen. Wir müssen das
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