Das Reine Karma 1
vernichtet wurde. Er musste physisch gedemütigt werden, und er wurde gekreuzigt; er musste in Weisheit, Geld und glücklichem Schicksal gedemütigt werden, und ihm wurde alles genommen. Das blockierte die Abhängigkeit von irdischem Glück und machte die Information ungefährlich. Doch das war noch zu wenig, es musste noch ein Beispiel für adäquates Verhalten in seiner Lage gegeben werden. Judas verurteilte Jesus, weil er mit Weisheit und Geld falsch umging (die Szene mit dem Mais). Deshalb hing seine Seele an Geld und Weisheit, und schließlich beging er Selbstmord. Christus verstand, dass daran nicht Judas schuld war, sondern die unvollkommene Wahrnehmung der Welt. Petrus verleugnete aus Gründen persönlichen Wohlergehens Christus dreimal und sühnte das mit seiner eigenen Kreuzigung. In der fernöstlichen Philosophie wurde die Erhöhung des Geistes durch Vernichtung des Irdischen erreicht. Im Christentum trat an die Stelle von Größe und Macht des Geistes und der physischen Möglichkeiten, die Jesus Christus offenbart hat, die starke Erniedrigung alles Irdischen. Wurde es innerlich angenommen, so wurde damit verhindert, die Größe des Geistes mit physischer Größe gleichzusetzen und dadurch die Entwicklung abzubrechen.
Wenn das Irdische zerstört wird, ergeben sich für einen Menschen, der das Schwergewicht auf dieses Irdische gesetzt hat, zwei Wünsche — entweder sich noch stärker an das Zerfallende zu klammern und Aggression zu entfalten, oder davon abzulassen und zu Gott zu streben. Und seine Zukunft und die Zukunft seiner Kinder hängen davon ab, wie er sich entscheidet.
Mit meinen Patienten rede ich hart, manchmal grob. Bei mir ist das Programm des geistigen Vaters noch nicht beseitigt, deshalb können sie sich, wenn ich sie nicht von mir wegstoße, an mich ebenso wie an alles Irdische binden. Die Versuchung, sich an mich zu binden und mich über Gott zu stellen, ist vielfach stärker und deshalb vielfach gefährlicher. Ich bin Gott für die Menschen dankbar, die sich von mir abwenden und von mir enttäuscht sind.
Es ist sehr schwierig, seinen Retter nicht anzubeten. Es ist auch schwer zu begreifen, dass er nur Ausführender ist, über den die Rettung erfolgt. Wenn ich mich grob verhalte, der Patient mich aber nicht verurteilt, dann weiß ich, dass er sich hochrappeln wird. Ich hoffe, dass sich mein System so gestalten wird, dass ich nicht zu verschiedenen Praktiken und Finten greifen muss, um den Menschen zu retten.
Die nächste Patientin hat ein außergewöhnliches Problem — Persönlichkeitsspaltung. Ich betrachte ihr Feld und sehe starke Zeichen der Anbetung des anderen Menschen. Das Verlangen, den geistigen Vater über Gott zu stellen, ist sehr stark. Doch hiermit habe ich es erstmalig zu tun. Anbetung des eigenen Vaters als geistigen Vater, an den sich unsere Seele bindet, weil der Mensch Teil von ihm ist, ruft die Anbetung von sich selbst hervor. Wenn ich den Vater und geistigen Vater über Gott stelle, entsteht automatisch die Tendenz, sich selbst über Gott zu stellen. Der Hochmut nimmt stark zu und kommt als Ablehnung der traumatisierenden Situation — des Willens des Schöpfers — zum Ausdruck. Wenn der normale Grenzwert überschritten wird, kommt es zu Aggression und mit ihr zu Problemen. Bei dieser Frau werden künftige Krankheiten und der Tod durch Persönlichkeitsspaltung, welche den Hochmut demütigt, blockiert. Ich muss klären, woher diese Anbetung des geistigen Vaters herrührt.
Wie sich herausstellt, war die Frau vor zwei Jahren Mitglied einer esoterischen Schule, die der Lehre eines vor mehr als hundert Jahren verstorbenen Denkers folgte. Ich betrachte ihre Geistesstrukturen. Das Feld ist unzureichend rein. Das ist übrigens ein Mangel bei allen, die Zugang zu höherem Wissen und zu Lehrmeistern aus anderen Welten erhalten. Da entsteht das Verlangen, die Liebe zum Lehrer, zur Quelle der Information, über die Liebe zu Gott zu stellen. Das ist schwer zu überwinden. Ich betrachte das Feld der Mitglieder dieser Schule und sehe große Probleme. Die Frau bestätigt meine Informationen.
„Ja, ich habe die Schule verlassen. Die Menschen begannen, in Widerspruch zu ihren Worten zu handeln.“
Jetzt wird auch verständlich, warum viele esoterische Schulen entstehen und schnell wieder zugrunde gehen. Das strategische Lebenspotential der Gruppe wird von der Reinheit der Geistesstrukturen ihres Begründers bestimmt. Je wertvoller die Informationen, die der Mensch erhält, sind,
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