Das scharze Decameron
gekommen. Die Wärme kam von vorne.«
Simoa sagte: »Mein schönes Mädchen, das kommt wohl daher, daß wir beim Pfropfeneinsetzen gestanden haben. Wenn es dir recht ist, wollen wir den Pfropfen einmal in der Hocke in deinen Ausschlupf setzen. Dann wirst du die Wärme noch mehr spüren.« Das Mädchen sagte: »Ich bin es sehr wohl zufrieden.« Simoa hockte sich zur Erde. Er schlang die Beine des schönen Mädchens über seine Schultern und verschloß ihr die Vordertür zum zweiten Male, mit noch stärkeren Stößen. Das schöne Mädchen stöhnte: »Oh, die Wärme! Oh, dein Pfropfen! Schließ die Öffnung! Stoße die Wärme hinein. Stoße sie tief hinein. Oh, wie tief innen ist nun die Wärme! Aber mein Hinterer ist immer noch kalt!«
Simoa sagte: »Mein schönes Mädchen, daß dein Hinterer noch kalt ist; das kommt wohl daher, daß diese Lage noch nicht die beste ist. Wenn du es willst, können wir die Sache noch anders versuchen.« Das schöne Mädchen sagte: »Mir ist es recht. Je mehr ich daran denke, wie kalt es im Winter ist, desto mehr steigt mir die Sorge auf, daß ich bis dahin nicht genug Wärme gesammelt habe.« Simoa sagte: »So knie dich hin. Ich will diese unersättliche Öffnung von hinten zuzumachen versuchen.« Das schöne Mädchen kniete sich hin und stützte sich auf die Ellbogen. Simoa beugte sich von hinten über sie und drückte seinen Keil fest in den Spalt. Mit aller Gewalt schlug er mit dem Hintern gegen den Keil, so daß er weit in das schöne Mädchen hineindrang. Das schöne Mädchen stöhnte und seufzte: »Schlag zu! Schlag auf den Keil! Treibe den Keil vor! Treibe ihn vor, weiter vor. Oh, jetzt trifft mich der Keil ans Herz! Oh, diese Wärme, gib mehr Wärme, gib viel Wärme! Oh, wie warm mir jetzt ist! Jetzt ist mir auch der Hintere warm geworden. Das kam wohl, weil du mit deinem Leib darauf riebst. Aber diesmal ist mein Magen kalt geworden. Du glaubst nicht, wie ich mich vor dem kalten Winter immer fürchte, je länger ich darüber nachdenke. Kann man die Wärme noch anders einfangen?«
Simoa sagte: »Mein schönes Mädchen, man kann es auch noch anders machen. Am meisten Wärme gewinnt man aber, wenn man das Geschäft auf dem Bett ausführt, weil dann der Hintere gleich nachher auf einer warmen Decke liegt. Das kann man aber nur, wenn man verheiratet ist und zusammen in einem Haus wohnt. Du hast die gleichen Wünsche für den Winter wie ich. Diese Wünsche können wir am besten gemeinsam erfüllen. Denn ich habe schon viele schönen Frauen und Mädchen kennengelernt, aber keine war für mich das, was du mir bist. Gott hat die Menschen verschieden gemacht, die Frauen sowohl als die Männer. Sie sind nicht alle füreinander geeignet. Du, mein schönes Mädchen, und ich, wir sind aber geeignet füreinander und werden uns deshalb viele Wärme und viele Kinder geben können. Sage mir, was du hierzu meinst.« Das schöne Mädchen lachte und sagte: »Simoa, du bist klug. Ich bin einverstanden. Gib du mir immer deine Wärme, dann will ich dir Kinder geben.«
Simoa ben Abid ging mit dem schönen jungen Mädchen in das Dorf. Simoa ben Abid heiratete das junge Mädchen. Er ging nicht wieder auf die Wanderschaft, sondern zeugte mit ihr vier Mädchen und drei Knaben, von denen der jüngste bekannt ist unter dem Namen Nsäni.
Simoa ben Abid hatte vielerlei erlebt und zog viel umher. Zuletzt blieb er aber nur bei der einen Frau. Er hatte das gefunden, was Gott wenigen beschert: nämlich eine Frau, die ganz zu ihm paßt. Gott gebe, daß euch allen dies große Glück zuteil werde. Gott wird das Glück aber nur denen bescheren, die eifrig danach suchen und vieles erleben, wie Simoa ben Abid, der so viel vermochte.
Worterklärungen
Agellid: vornehme Kaste des besitzenden Adels (Kabylen)
Ahun: die kluge Schildkröte, die in Afrika Reineke Fuchs entspricht
Angareb: das Ruhelager (arab.)
Baudi: das Heldenbuch der Fulbe, eines der großen Spielmannsepen der Sahel; sein Sänger ist der Mabo
Dialli: Kaste der Spielleute im Gebiet der Sahel
Dimadio: Kaste der Hörigen (bei den Fulbe)
Dugutigi Dorfchef (bei den Mande)
Fulbe: altes Hirtenvolk, dessen feinrassiger Wuchs und Klugheit berühmt waren. Wanderte in früher Zeit durch Westafrika von Senegal bis zum Tschadsee
Kabylen: hellhäutiges Berbervolk in Nordafrika (Marokko)
Kordofan: mohammedanisches Königreich zwischen Khartum, Darfor und Weißem Nil
Mabo: Kaste der Sänger und Weber (bei den Fulbe), Träger der überlieferten mündlichen
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