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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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eine riesige Motte angelockt, dann erkannte er, dass es ein kleiner Vogel war, der sich nun auf einem nahen Ast niedergelassen hatte und Tristan beobachtete.
    Tristan fragte sich, ob der Vogel ein Del-Sari war, die einen Vanamir ein Leben lang begleiteten und durch ein Seelenband mit ihm verbunden waren. Oder vielleicht doch ein Spion der Nekromanten? Untot sah das Tier allerdings nicht aus.
    Der Vogel tschilpte wie zur Antwort und flog ein paar Äste weiter. Dort blieb er sitzen, blickte zu Tristan zurück und tschilpte wieder.
    Tristan runzelte die Stirn. Wollte der Vogel, dass er ihm folgte? Aber wenn er wirklich ein Del-Sari war, wer hatte ihm dann jetzt, bei Dunkelheit, noch Befehle erteilt? Die Vanamiri schliefen doch oder waren zumindest blind bei Nacht.
    Der Vogel kam wieder zwei Äste näher gehüpft und legte den Kopf schief. Dann flatterte er einmal um Tristan herum, tschilpte dabei aufgeregt und flog wieder in dieselbe Richtung wie zuvor.
    Tristan beschloss ihm zu folgen, auch wenn das hieß, dass er den Bachlauf verlassen musste. Er trank eilig noch einige Handvoll des klaren Wassers und tippte auf die Male für einen Schild, sodass er diesen zur Not schnell um sich aufbauen konnte. Anschließend ging er zögernd auf den Vogel zu. Immer wenn er bis auf wenige Schritte heran war, flog das Tier ein paar Äste weiter und so ging das, bis sie an einem hohen Baum anlangten, dessen Stamm viel breiter war, als alle umstehenden. Hier flog der Vogel in die Krone hinauf und tauchte nicht wieder auf.
    Tristan ging einmal um den Baum herum. Er suchte eine Leiter oder etwas Ähnliches, an dem er hätte hinaufklettern können, so wie bei dem Vorposten, an dem sie nach der Flucht aus der Unterwelt den Vanamiri-Hochlord Kolron getroffen hatten. Er fand nichts dergleichen und sandte daher seine Leuchtkugel nach oben. Weit konnte er jedoch nicht sehen, denn die unteren Äste verdeckten ihm die Sicht.
    Was nun? Sollte er rufen? Warum lockten ihn die Vanamiri mit einem Del-Sari her und ließen sich dann nicht blicken? Tristan hätte am liebsten genervt gegen den Stamm getreten. Er war müde und hungrig. Wenn es wirklich die Vanamiri gewesen waren, die ihn hergelockt hatten, sollte das Versteckspiel nun aber mal ein Ende haben. »Hallo?«, rief er zaghaft. Dann deutlicher: »Ist hier jemand?«
    Wie als Antwort wurde eine Strickleiter herab gelassen und Tristan kletterte nach kurzem Zögern hinauf. Der Baum war riesig. Er meinte schon dreißig Sprossen emporgestiegen zu sein, als er endlich eine offene Luke erreichte, die in eine hölzerne Plattform eingelassen war. Neugierig erklomm Tristan die letzten Sprossen. Die Plattform war ziemlich groß, und obwohl von unten nicht zu sehen, bot sie an einigen Stellen eine gute Sicht auf den Waldboden. In ihrer Mitte ragte der Stamm des Baumes immer noch mannsdick empor und Tristan lehnte sich zur Seite, um zu sehen, ob dahinter jemand stand, doch die Plattform war leer. Eine weitere Leiter führte am Stamm nach oben bis zum Wipfel und dort meinte Tristan etwas schwach schimmern zu sehen.
    »Lasst bitte die Leuchtkugel verlöschen und schließt die Luke«, sagte jemand von oben und Tristan fuhr erschrocken zusammen. Nach kurzem Zögern folgte er der Aufforderung.
    »Ich danke Euch«, kam es von oben.
    Im Dunkeln sah Tristan das Schimmern durch die Blätter nun noch deutlicher. Wer oder was war dort oben?
    »Ihr seid ein Paladin?«, fragte die Stimme.
    »Ich bin der Paladin Tristan, Sohn des Darius. Und wer ...«
    »Seid Ihr mit dem Drachen abgestürzt?«, unterbrach die Stimme. Sie klang nicht unfreundlich, aber bestimmt.
    »Ja. Die Nekromanten haben uns mit Giftpfeilen getroffen.«
    »Bedauerlich.« Es entstand eine kleine Pause, dann landete ein Vanamir federnd auf der Plattform. Tristan erkannte die Federn in dem schimmernden Licht, das von einer seltsamen Apparatur auf dem Kopf des Vanamirs ausging. Sie erinnerte ein wenig an eine Brille, hatte aber keine Gläser, stattdessen lag ein nahezu rechteckiger Edelstein vor den Augen seines Gegenübers und von diesem ging das Schimmern aus.
    Der Vanamir neigte leicht den Kopf. »Mein Name ist Norwur, einfacher Krieger vom Volke Selrons, das man auch das Südvolk nennt. Verzeiht, dass ich nicht früher mit Euch Kontakt aufnahm, ich bin allein hier und darf meine Pflichten nicht vernachlässigen. Daher konnte ich nicht zu Euch kommen und meinen Del-Sari auch erst schicken, als Ihr nahe genug wart.«
    Tristan sah sich nach dem Vogel um,

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