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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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nein - das heißt - Calder? Die Calder-Frau? «
    »Ich wusste, dass es Ihnen wieder einfallen würde.«
    »Da hat Lieber aber ganze Arbeit geleistet. Sie sollten mir dankbar sein.«
    Heißer Zorn wallte in ihr auf. »Ihnen dankbar sein? Dafür, dass Sie meine Tochter ermordet haben? «
    »An das Kind habe ich gar nicht mehr gedacht.«
    Er sagte die Wahrheit. Es hatte ihm so wenig bedeutet, dass er vergessen hatte, dass Jill von ihm ermordet worden war.
    Er ging weiter auf sie zu. »Aber jetzt erinnere ich mich. Sie hat geheult und wollte zu Ihnen auf den Balkon.«
    »Halten Sie den Mund.«
    »Sie hatte mich bereits in der Höhle gesehen. Ich sagte Gardeaux, ich hätte Angst gehabt, dass sie mich wieder erkennt.
    Aber das war gelogen. Ein Kind umzubringen ist etwas Besonderes. Sie sind weich, und sie haben eine solche Angst, dass man es geradezu schmecken kann.«
    Die Hand, in der sie die Waffe hielt, zitterte. Sie wusste, dass er genau das beabsichtigte. Er machte ihre Beherrschung zunichte, brachte sie mit Worten um.
    »Ich habe einmal zugestochen, aber das war nicht genug. Sie war zu...« Er machte einen Satz, riss ihr mit einer Hand die Waffe fort und versetzte ihr mit der anderen Hand einen Schlag ins Gesicht.
    Sie ging zu Boden. Er warf sich über sie und starrte sie mit boshaften Augen an.
    »Wollen Sie denn nicht wissen, wie sie geschrien hat, als ich...«
    Ihre Faust traf seinen Mund, sie rollte sich zur Seite und warf  ihn ab.
    Das Licht des Mondes spiegelte sich auf der Klinge in seiner Hand.
    Das Messer. Sie sprang auf die Füße und wich vor ihm zurück.
    Erinnerungen stiegen in ihr hoch.
    Medas. Ich bin hilflos. Tun Sie mir nicht weh. Tun Sie Jill nicht weh. Warum hört er nur nicht auf?
    »Sie können mich nicht aufhalten.« Maritz näherte sich ihr. »Sie haben es damals nicht geschafft, und ebenso wenig schaffen Sie es jetzt.«
    Der ›Schwarze Mann‹.
    Er kam einfach immer näher auf sie zu.
    »Na los«, murmelte Maritz. »Wollen Sie nicht hören, wie ich das kleine Mädchen erstochen habe? Wie lange es gedauert hat?«
    »Nein«, flüsterte sie erstickt.
    »Kein Mumm. Sie sind immer noch dasselbe angstschlotternde, schniefende Weib. Sie haben ein neues Gesicht, aber sonst sind Sie die alte geblieben. In weniger als einer Minute habe ich Sie fertiggemacht und bin zu Tania unterwegs.«
    Die Worte ernüchterten sie, als hätte er ihr einen Schwall Eiswasser ins Gesicht gekippt. Tania wäre hier das Opfer. Nicht Jill. Dies war nicht Medas, und sie war nicht mehr dieselbe Frau.
    »Den Teufel werden Sie tun.« Sie wirbelte herum und versetzte ihm einen Tritt in den Bauch.
    Er stöhnte vor Schmerzen auf und beugte sich nach vorn, doch ehe sie einen zweiten Tritt platzieren konnte, hatte er sich erholt und machte einen Satz zurück.
    Sie folgte ihm. »Sie werden Tania nicht töten. Sie werden nie wieder jemanden töten.«
    »Gut «. Er lächelte. »Kämpfen Sie gegen mich.«
    Sie trat nach seinem Arm, und das Messer flog in hohem Bogen durch die Luft.
    Fluchend bückte er sich, und immer noch folgte sie ihm.
    Er griff na ch dem Messer, richtete sich wieder auf und hieb mit tödlicher Genauigkeit auf sie ein.
    Stechender Schmerz durchfuhr sie. Ihr Oberarm...
    Er kam näher, immer näher, und immer noch wurde sein Mund von einem widerlichen Grinsen umspielt.
    Sie wich zurück und kämpfte gegen die Schmerzen an.
    Sie stand am Rand der Klippe, und er kam unaufhaltsam auf sie zu. Unter ihr krachte die Brandung gegen den Fels.
    Medas.
    Nein, nie wieder würde es wie auf Medas sein.
    Sie wartete.
    »Sind Sie bereit? « flüsterte er. »Er kommt. Hören Sie, dass er Ihnen etwas ins Ohr flüstert? «
    Der Tod. Er sprach über den Tod. »O ja, ich bin bereit.«
    Er machte einen Satz auf sie zu, doch sie trat zur Seite und verdrehte ihm den Arm, in dem er das Messer hielt.
    Ihr Handballen fuhr hoch, krachte ihm unter die Nase, zerschmetterte die Knochen und schob die Splitter in sein Hirn.
    Er schwankte und taumelte rückwärts über den Klippenrand. Sie trat einen Schritt näher an den Abgrund heran und beobachtete, wie sein Körper auf den Felsen aufschlug und dann in den Wellen versank.
    Ab, ab, ab...
    Sie sank zu Boden.
    Ich habe es geschafft, Jill. Baby, es ist vorbei.
    »Nell.«
    Wie benommen erkannte sie, dass es Nicholas war, der nach ihr rief.
    »Er ist tot.«
    Er nahm sie in die Arme und zog sie an seine Brust. »Ich weiß.
    Ich habe es gesehen.«
    »Einen Augenblick lang dachte ich schon, ich...« Sie

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