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167 - Der Panther aus dem Nichts

167 - Der Panther aus dem Nichts

Titel: 167 - Der Panther aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Cruv, der Gnom von der Prä-Welt Coor, hatte angerufen, und seine Stimme hatte nach Kummer geklungen, deshalb ließ ich den geplanten Segelturn mit meiner Freundin Vicky Bonney sausen und fuhr zu Tucker Peckinpahs Anwesen.
    Wir hatten einen erbitterten Kampf hinter uns, den die Hexe Abby Vymax schließlich nicht überlebte, aber bis zu ihrem Ende hatte sie alle Register ihrer verdammten Hexenkunst gezogen.
    Während des turbulenten Finales war Tucker Peckinpah von einer Gorgonenschlange gebissen worden.
    Mr. Silver, der Ex-Dämon, hatte sich die Verletzung angesehen, aber sie war nach Abby Vymax' Tod verblaßt und verschwunden, so daß wir dachten, uns um den Industriellen nicht sorgen zu müssen.
    Wir hatten geglaubt, das Medusengift hätte von Peckinpah abgelassen, seine Wirkung verloren, doch wir schienen uns geirrt zu haben.
    Ich ließ ein Lakritzenbonbon auf meiner Zunge zergehen, während ich mit meinem Wagen im Verkehrsstrom mitschwamm. Die Ampelanlagen ärgerten mich mit einem provokanten Rot.
    Fast an jeder Kreuzung wurde ich damit konfrontiert und brauchte dementsprechend lang, bis ich endlich bei Peckinpah eintraf.
    Der häßliche Gnom empfing mich mit einer Kummerfalte auf der Stirn. Er war etwa einen Meter groß, muskulös und ungemein mutig, das hatte er im Kampf gegen Abby Vymax wieder einmal bewiesen.
    »Also was ist denn nun kaputt?« fragte ich, während ich eintrat.
    »Mr. Peckinpah hatte einen Schwächeanfall«, antwortete der kleine Leibwächter des Industriellen. »Aber er gibt es nicht zu.«
    »Er ist nicht mehr der Jüngste«, sagte ich. »Und die vielen Zigarren…«
    Cruv schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, dieser Anfall kommt von etwas anderem, Tony.«
    »Du machst den Schlangenbiß dafür verantwortlich?«
    »Es wäre immerhin möglich.«
    »Ich sehe mir Peckinpah mal an«, entschied ich und ließ mich von Cruv zum Industriellen bringen. »Hallo, Partner!«
    begrüßte ich ihn.
    »Hallo, Tony. Herrliches Wetter heute, was?« erwiderte Tucker Peckinpah. Von Schwäche keine Spur. Ich war etwas verwirrt.
    »Vicky und ich wollten segeln gehen.«
    »Der Wind wäre genau richtig. Warum haben Sie es sich anders überlegt?«
    Peckinpah nahm den dicken Zigarrenstummel aus dem Mund. »Doch nicht etwa meinetwegen. Hat Cruv Sie etwa beunruhigt?«
    »Sie hatten einen Schwächeanfall!« behauptete der Gnom.
    »Warum geben Sie es nicht zu, Mr. Peckinpah?«
    »Weil es nicht stimmt. Ein kleiner Schwindel befiel mich, das war alles. Ich mußte mich kurz setzen, es ging gleich wieder vorbei, und Cruv macht sofort aus dieser Mücke einen Elefanten. In meinem Alter läuft die Maschine eben nicht immer gleich rund, doch das ist noch lange kein Grund, hysterisch zu werden. Man gewöhnt sich daran.«
    »Ich hätte bestimmt nicht so heftig reagiert, wenn Sie nicht von dieser Schlange gebissen worden wären, Sir«, verteidigte sich der Gnom.
    »Darf ich Ihren Arm sehen?« fragte ich.
    »Ach, kommen Sie, Tony, machen Sie keine Staatsaffäre draus. Den Arm hat sich doch schon Mr. Silver angesehen – und nichts Beunruhigendes bemerkt.«
    »Ihren Arm, Partner«, sagte ich trocken.
    Der Industrielle seufzte. »Menschenskind, können Sie beharrlich sein.«
    »Beharrlichkeit führt zum Ziel«, erwiderte ich lächelnd.
    Der Industrielle schob den Ärmel hoch und präsentierte mir einen unversehrten Arm. »Zufrieden?« erkundigte er sich.
    »Noch nicht ganz«, gab ich zurück. »Zeigen Sie mir die Stelle, wo die Schlange Sie gebissen hat.«
    »Genau hier.«
    Ich hob meinen magischen Ring, den ich nach langer Zeit endlich wieder in meinem Besitz hatte. Kampflos hatte ich ihn zurückbekommen – von Frank Esslin. Das grenzte an ein Wunder, denn Frank war ein Söldner der Hölle und ein gefährlicher Mord-Magier, vor dem lange Zeit niemand sicher gewesen war.
    Und plötzlich dieser Wandel. Er war mit der Hölle fertig, das hatte er selbst gesagt, als wir ihn verbrüht und verbrannt in meiner Garage gefunden hatten.
    Jetzt lag er in einer Klinik, die auf die Behandlung von Verbrennungen spezialisiert war. Wenn unserem einstigen Freund und späteren Todfeind geholfen werden konnte, dann nur dort.
    Ich wollte Tucker Peckinpahs Arm testen. Vorsichtig näherte ich mich mit dem Ring der Bißstelle und drückte den schwarzen Stein, der die Form eines Drudenfußes hatte, blitzschnell auf die Haut.
    Nun hätte irgend etwas geschehen müssen. Die Magie meines Rings hätte die feindliche Kraft gereizt – wenn eine solche vorhanden

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