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Das sexuelle Leben der Catherine M.

Das sexuelle Leben der Catherine M.

Titel: Das sexuelle Leben der Catherine M. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Millet
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Wonnegebirge in den Vordergrund zu recken, den Blick in die Richtung gewandt, wo sich dieses Gebirge darbietet, die halb offene Hand erwartungsvoll am Mund. Dann, immer noch auf der Seite liegend, beuge ich mich mehr, um einen besseren Zugang zu bieten, schraube die Taille eine Vierteldrehung nach hinten, dadurch wird der Oberkörper herausgedrückt, der Hals gestreckt, damit ich mich mit einem Blick vergewissern kann, dass die Spalte ganz offen ist. In dieser Stellung kann ich kaum etwas tun. Das Tier tut so, als sei es ein lebloses Objekt. Der Mann beugt meine Hüften mehr und schiebt ein Bein in das Dreieck, es sieht so aus, als würde er ein Paket zusammenklopfen, damit er es besser packen kann. Er hält mit fester Hand meine Beine in dieser Stellung und schüttelt heftig das Ding vor ihm, das geschmeidig gegen seinen Bauch springt. Ich mag diesen Zustand der Reglosigkeit, auch wenn meine Möse von der Seite nicht sehr empfänglich ist, auch wenn sich dann der Mann auf die Seite legt und gewissermaßen den oberen Strich eines T formt, dessen Schaft ich bin, auf dem Rücken liegend, ein Bein über seiner Taille, das andere über seinem Schenkel. Dann werde ich zu einem Tier, zu irgendetwas zwischen einem Frosch und einem Käfer auf dem Rücken, der mit seinen Beinchen strampelt. Dennoch ist es mir lieber, wenn ich von vorn genommen werde. Dann kann ich die Stöße des Schwanzes besser aufnehmen und ich bekomme mit, was passiert. Wenn ich den Kopf hebe und bei Bedarf meine Knöchel oder Waden halte, kann ich verfolgen, was sich im Rahmen meiner weit gespreizten Schenkel abspielt. Ich kann auch wieder die Initiative ergreifen, zum Beispiel kann ich den Rücken durchdrücken und das Becken heben und bewegen, so sehr ich kann. Die Beziehung zwischen den Elementen kehrt sich um: Nicht mehr der Pfahl wird in die Erde getrieben, sondern die Erde wackelt, um ihn zu verschlingen. Ich liege wieder flach, auf den Rücken gezogen wie ein totes Gewicht, von neuem verdinglicht. Später im Film sehe ich, wie ich die Form einer umgekippten Vase annehme. Das Becken ist auf der Höhe der Knie, die vor das Gesicht gezogen sind, die geschlossenen Schenkel am Torso formen einen Kegel, der sich zum Hintern hin weitet und dessen Rand sich nach einer doppelten Verdickung jäh verjüngt – die Hüftknochen? – und ganz genau den Weg frei lässt für den eintauchenden Knüppel.
    Die Lust ist flüchtig, denn der Körper, der ganz zermalmt, durchwühlt, gedreht und gewendet wurde, schwindet. Der Körper, der einen Höhepunkt erreicht hat, ist in verborgenen, geheimnisvollen Stellen seiner selbst versunken, so, wie der Körper eines Pianisten sich auf seine Finger konzentriert. Und die Finger des Pianisten – drücken sie auf die Tasten? Für Augenblicke scheint es nicht so. Auf einem Video wichse ich mich mit luftleichter Hand, jemand meinte: wie ein Gitarrist. Meine Finger sind locker, sie schweben auf der schwarzen Wolke mit der Regelmäßigkeit eines Pendels, aber ihre Bewegungen sind gezielt. Wenn ich nicht allein bin und weiß, dass meine Finger bald ein größeres Gerät ersetzt, reibe ich niemals sehr stark und genieße diese Zartheit. Ich stecke die Finger beim Masturbieren nie in die Möse, es reicht mir, wenn ich ganz leicht mit dem Mittelfinger eintauche und den Vorhof feucht mache. Wenn die Bewegung ein wenig hartnäckiger wird, zieht sich die feine Haut an der Innenseite der Schenkel zusammen. Ich sehe, dass ich das Geschlecht des anderen auf dieselbe Weise berühre. Wenn ich blase, schütze ich die Schwanzwurzel und die Hoden mit derselben Bewegung, mit der ich auch einen Vogel oder eine Eidechse fange. Die Großaufnahme zeigt einen vollen Mund und offene Augen, die aus dem Bildschirm blicken, dieser Blick ist beherrscht. Bei einer anderen Szene sind Lider und Mund geschlossen, die Eichel streicht über die Lippen, ich sehe aus, als würde ich tief schlafen, während ich zweifellos sehr darauf achte, in der Achse zu sein. Weiter vorn will ich mich der Eichel darbieten, ich öffne meinen Schoß und ziehe die Schamlippen behutsam auseinander, ich weiß, wie verletzlich das Ding ist, das ich mir da reinschieben will.
    Ein anderer Film zeigt meinen ganzen Körper, wie man ihn in Kleidern bei irgendwelchen Alltagsbeschäftigungen niemals sieht. Zwanzig Mal ließ mich Jacques, der selbst ernannte Regisseur, in einem durchsichtigen schwarzen Leinenkleid die Treppe hinauf und hinunter steigen, die zu dieser Abendstunde wenig benutzt

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