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Das Spiel beginnt

Das Spiel beginnt

Titel: Das Spiel beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisi Harrison
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ich zu.
    Ihr Name war Vanessa. Was irgendwie komisch ist, weil sie aussieht wie Vanessa Williams aus der Serie Alles Betty!, nur jünger.
    Die Aufgabe war, drei Substanzen auszuwählen und zu ermitteln, wie sie den Siedepunkt von Wasser veränderten. Ich fragte Vanessa, wen das interessierte, denn schließlich gäbe es ja Mikrowellen. Sie lächelte nicht einmal. Alles, was sie sagte, war: Ich suche die Substanzen aus, bediene den Bunsenbrenner und notiere unsere Ergebnisse. Du kannst die Bechergläser festhalten, damit sie nicht umkippen.
    Äh, Vanessa, bist du zufällig ein Designer namens Hugo?
    Nein.
    Und wieso glaubst du dann, du wärst der Boss?
    Vanessa kratzte sich die Arme, dann setzte sie sich auf ihre Hände. Tut mir leid. Was hattest du dir denn vorgestellt? Außer alles in die Mikrowelle zu stellen?
    Ich will den Brenner bedienen.
    Vanessa kratzte sich erneut und Mr Larsen kam vorbei und lobte, wie gut wir zusammenarbeiteten. Vanessa, die zu den Typen gehört, denen es wichtig ist, was der Chemielehrer von ihnen hält, gab sofort nach.
    Erst stellte ich das Salzwasser aufs Feuer.
    Dann das Zuckerwasser.
    Und dann brannte mein Schal.
    Ich kreischte. Alle kreischten. Mr Larsen beschoss mich mit einem Feuerlöscher. Vanessa fragte, ob sie mit einem neuen Partner noch einmal von vorn anfangen dürfe. Ich stank wie ein verkohltes Plüschtier und sah aus wie ein gegrillter Marshmallow. Das passiert, wenn man abgelaufenes Parfüm trägt.
    Den Großteil der Spanischstunde verbrachte ich damit, mich sauber zu machen, und dann war Mittagspause. Ich zog Audris geheime Nachricht unter der Salatbar hervor und drückte sie an mich wie meinen ersten Oscar. In dem Brief ging es nur um die Unterhaltung, die sie in ihrer Pause mit Jagger gehabt hatte. Ich glaube, sie will mit ihm knutschen. Jedenfalls erzählte sie fast nur davon, dass er von einem Seal verfolgt wird (was immer das sein soll). Alle am Tisch hatten gefragt, was wäre, wenn dieser Seal in der Schule auftauchen würde. (Was hat den dieser Typ mit Tieren zu tun? Ist Seal nicht Englisch für Seelöwe?) Jedenfalls geriet ich in Panik. Hatte sie wirklich geschrieben »alle am Tisch«? ALLE? Wie viele Freunde hat Audri denn schon? Zwei? Fünf? Sieben? Mehr als zehn?
    Was mich wieder in die Gegenwart bringt – letzte Stunde, Algebra – und zu dem Teil, der noch peinlicher ist, als in aller Öffentlichkeit gelöscht zu werden.
    FLASHBACK. VOR ZEHN MINUTEN.
    Ich saß im Unterricht und pulte an meinem purpurroten Nagellack herum, als die Tür aufging.
    Auftritt: ein blondes California-Girl in abgeschnittenen Jeansshorts, einer blauen PUMA-Sportjacke und kniehohen Glitzer-Chucks.
    Hallo, Kristen ! (Massies erster Gedanke)
    Setz dich neben Sheridan . (Mr Baskin)
    Ein paar Jungs (und sogar einige der Mädchen) sahen fasziniert zu, wie diese Nachzüglerin durch die Reihen schritt und wir von ihrem Parfüm mit Zitrusduft berieselt wurden wie bei diesen Fliegern, die Felder besprühen.
    Sie wollten die Neue. Ich musste schnell sein.
    Was würde Massie tun? Lächeln? Nein, zu gewöhnlich. Einen Zettel rüberschieben? Zu sehr Mittelschule. Einen coolen Spruch loslassen? Oh mein Gott, ja.
    Hat dein Hund die Uhr gefressen?
    Sie sah mich nur an und schüttelte den Kopf.
    Und wieso kommst du dann so spät?
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Sie lehnte sich dichter zu mir. Stehst du irgendwie unter Schock?
    Ich kicherte erwartungsvoll. Nein.
    Wieso machst du dann einen auf Block?
    Häh? Spielte sie mit oder hatte sie mir gerade eine Abfuhr erteilt?
    Sheridan, wie albern, Cliquen sind nur was für Kinder.
    Mr Baskin fragte, ob er unsere Unterhaltung störte. Sie sagte: Nein. Und dann noch: Dieses Mädchen neben mir hält sich für Massie Block und ich habe ihr nur gesagt, dass sie lieber versuchen soll, sie selbst zu sein. Oder wenigstens jemanden zu kopieren, der nicht total out ist.
    Alle lachten. Ich schnappte mir meine Bücher und flüchtete aufs Klo. Die Glocke hat schon geläutet. Ich bin immer noch hier. Ich werde Audri eine SMS schreiben, dass sie ohne mich nach Hause fahren soll.
    Äh, Sheridan, bist du ein Toilettenstein?
    Nein.
    Wieso lungerst du dann immer noch auf dem Schulklo herum?
    Fortsetzung folgt.
    ENDE DER SZENE.

JAGGER
    10. Sept.
    Ich habe kein Schloss.
    Wer klaut schon das Rad von einem Typen ohne Eltern?
    Außerdem habe ich die rote Farbe so weit abgekratzt, dass es niemand wiedererkennt.
    Die Reflektoren habe ich im Müllcontainer hinter dem

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