Das Spiel beginnt
weil das ihre Fönfrisur ruiniert. Meine Eltern können nicht, weil sie lange arbeiten. Bubbie sagt, dass sie vom niedrigen Luftdruck Gelenkschmerzen kriegt. Und ich weigere mich, Hunde auszuführen, die passende Outfits und rosa Haarschleifen tragen. Außerdem weiß ich immer noch nicht, wie die Viecher heißen. Mal sind sie Maybelline und Revlon. Dann Vanilla und Blanca oder Ellen und Portia. Sie können sich nicht einigen. Ich habe Dad vorgeschlagen, dass wir ihnen gar keine Namen geben. Wenn dann niemand spricht, denken sie, sie würden gerufen, und kommen sofort. Aber Dad meint, dass bei uns immer irgendwer was sagt und dass es deshalb nie funktionieren würde. Stimmt auch wieder.
Unsere Putzfrau Rosie ist immer mit den Hunden rausgegangen, aber sie arbeitet nicht mehr für uns. Mom hat gesagt, dass sie gekündigt hat, um mehr Zeit für ihre Kinder zu haben. Bubbie hat einen von diesen unechten Hustern losgelassen, um mir zu zeigen, dass Mom lügt. Da hat Mom gesagt: Muss das sein, Mutter? Und ist aus der Küche gestürmt. Ist mir egal. Ich muss nicht wissen, wieso Rosie gekündigt hat. Ich wünschte aber, sie wäre noch da und würde die Klos putzen. Jetzt zwingt Mom mich dazu, weil ich sonst nicht Wii spielen darf.
Gefühl = Der Regen nervt.
Jetzt ruft Mom wirklich nach mir. Extra für Bubbie gibt es bei uns jeden Freitag ein jüdisches Sabbat-Essen. Mandy beschwert sich zwar immer darüber, weil sie lieber mit Gardner rummachen würde. Dad und ich stehen auch nicht so drauf, weil wir uns lieber was vom Italiener kommen lassen und beim Essen Sport gucken. Aber Mom sagt, dass Bubbie nicht ewig bei uns sein wird und dass wir ihr den Gefallen tun sollen. Also haben wir einen Kompromiss geschlossen. Mandy darf Gardner mitbringen und wir lassen uns trotzdem Essen liefern. Wir müssen aber spezielle Kerzen anzünden und am Tisch essen und nicht im Wohnzimmer, was okay ist, weil da vermutlich ohnehin Hundekacke rumliegt.
Gefühl = hungrig.
Bin wieder da. Ich habe heute echt viel geschrieben, weil ich so viel nachzuholen habe. Hud ist schon auf Seite 40. Er schreibt über die Mädchen in unserem Jahrgang und was sie wohl zum Frühstück essen. Er meint, das verrät eine Menge über den Charakter. Wie zum Beispiel bei dieser Streberin Vanessa. Hud ist sicher, dass sie einen Schoko-Donut und einen Monster-Energydrink frühstückt. Für diese Sheridan hat er Wachsmalstifte notiert, aber nur, weil ich ihm von dem Lippenstiftzahn erzählt habe. Ursprünglich hatte er sie als Zitronenjoghurt-mit-Körnern-Typ eingeschätzt. Die ganze Sache ist total verrückt, aber auch irgendwie witzig. Genau wie Hud.
Gefühl = Ha.
Coops ist auf Seite 63. Aber nur, weil ihm seine Eltern für jede volle Seite einen Dollar geben. Sie bezahlen ihn dauernd für Dinge, für die man kein Geld kriegen sollte. Wie sein Bett zu machen oder seinen Bruder nicht zu erwürgen. Er schreibt die Texte von allen Bruce-Springsteen-Songs ab und spart für eine E-Gitarre.
Gefühl = Das ist nicht fair.
Also, das Sabbat-Essen heute war furchtbar, weil Mom versucht hat zu kochen. Als ich gefragt habe, was aus dem Pizza-Lieferservice geworden ist, hat Bubbie Libby wieder diese Hust-Nummer abgezogen. Mom und Dad haben sich angesehen und dann sagte Mom, dass sie mal etwas anderes ausprobieren wollte. Sie hat gar nicht aufgehört, davon zu reden, dass es im Leben darum geht, neue Erfahrungen zu machen und mit alten Gewohnheiten zu brechen. Nach ungefähr zehn Minuten hatte ich immer noch keine Ahnung, was aus dem Lieferservice geworden ist. Wieso können Frauen nicht einfach Fragen beantworten?
Gefühl = genervt.
Sie hat gefrorene Chicken Nuggets mit Käsesoße in der Mikrowelle aufgewärmt und Pasta Alfredo in einem Beutel. Bubbie wollte es nicht essen und sagte, das wäre nicht koscher.
MOM: Das liegt daran, dass wir keine Juden sind. Außerdem ist Lieferpizza auch nicht koscher.
BUBBIE: Aber die ist so gut, dass Gott eine Ausnahme macht.
MANDY: Dieses Zeug können wir zu Thanksgiving an die Obdachlosen verfüttern.
GARDNER: Ich finde, es schmeckt hervorragend, Mrs Duffy.
Der Typ frisst einfach alles, solange es nichts kostet. Wahrscheinlich, weil er sein ganzes Geld für Designerklamotten rauswirft.
Dad und ich haben angefangen, unter dem Tisch die Hunde zu füttern. Bubbie Libby hat es gesehen und fing auch damit an.
Mom und Dad sind Immobilienmakler für kommerzielle Objekte wie Einkaufszentren und Geschäfte. Hudsons Dad macht dasselbe. Sie
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