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Das Spiel beginnt

Das Spiel beginnt

Titel: Das Spiel beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisi Harrison
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halbwegs süße Jungs vorbei und hörten natürlich jedes Wort.
    Seit wann bist du die große Expertin?, hätte ich am liebsten gefragt, tat es aber nicht. (Es fühlte sich so gut an, wieder in der Mall unterwegs zu sein und mit Audri zu lachen, dass ich den Augenblick nicht verderben wollte.)
    Audri und ich sind schon seit der ersten Klasse beste Freundinnen. Übrigens auch einzige Freundinnen, denn mehr als uns beide brauchen wir nicht.
    Sie hat den ganzen Sommer im Ferienlager verbracht, weil sich ihre Eltern scheiden lassen und angeblich »Freiraum« brauchten. Mir kam es die ganze Zeit so vor, als würde mir meine gesamte linke Körperseite fehlen. Um etwas zu tun zu haben, habe ich im Altersheim ausgeholfen. Es ist nicht zu glauben, was man verdienen kann, wenn man alten Leuten vorliest. Ich habe 475 Dollar und zusätzlich noch 63 Dollar Trinkgeld eingeheimst, weil ich extra deutlich gesprochen und außerdem für jede Figur im Buch eine andere Stimme benutzt habe.
    Und jetzt hatte ich die ganze Kohle und Audri das Schlechte-Gewissen-Geld von ihrer Mutter und so stapelten sich Unmengen verschiedenfarbiger Jeans in unserer Umkleidekabine. Natürlich bekam ich bei diesem Anblick Heißhunger auf Fruchtgummis, was mich wieder an den Frühstücksflocken-Rülpser am ersten Schultag erinnerte. Ich fragte Audri, was sie bisher von der Noble High hielt.
    Ich find’s ziemlich hart.
    Ich weiß. Ich habe jetzt schon Hausaufgaben in Mathe und muss bis Montag einen Sozialkundeaufsatz schreiben.
    Geht mir genauso.
    Wir sollten uns bei CVS Brillen holen und so tun, als wären wir Alex von Modern Family.
    Ich rechnete fest mit Audris Zustimmung, weil sie immer meiner Meinung ist. Aber sie sagte: Ich will lieber Haley sein, weil sie massenhaft Jungs abkriegt und auf Noble ein paar mucho süße rumlaufen.
    Auch One-Direction -Typen? (Harry Styles ist mein Favorit.)
    Hunderte. Audri musterte ihren Sellerie-Hintern im Spiegel. Ich brauch eine engere Jeans.
    Das klang total verrückt, denn bisher hatte Audri noch nie über Jungs oder enge Klamotten gesprochen. Ich hätte gern gefragt, ob sie das im Ferienlager gelernt hatte, aber ich wollte nicht prüde klingen und erzählte ihr stattdessen von dem Typen in meinem Englischkurs, der mich angesehen und Herzchen gemalt hatte.
    Babe? (Audri)
    Das sprechende Schwein?
    Nein. Babe, das süße Schwein. Ist er süß?
    Denke schon. (Ich. Gereizt, weil ich den Reißverschluss einer hautengen roten Jeans nur mit Mühe zukriege.)
    Süß genug für einen Zungenkuss?
    Audri!!
    Sag schon!
    Er scheint ziemlich schüchtern zu sein.
    Das bedeutet, dass er dich mag.
    Du meinst wohl, dass er Birnen mag. (Ich zerre die zu enge Jeans wieder von meinen Beinen und verfluche mein üppiges Fahrgestell.)
    Audri nimmt mein Kinn und dreht meinen Kopf zum Spiegel.
    Sheridan Spencer, du bist superheiß und jeder weiß das. Blonde Locken, karamellbraune Augen und eine makellose Haut. Alle Typen starren dich an und du kriegst jede Hauptrolle. Dazu kommt, dass du bei Porträtfotos niemals blöd aussiehst.
    Ich schenkte meinem Spiegelbild mein Mona-Lisa-Lächeln. In dieser Hinsicht hatte Audri recht: Die Kamera liebte mein flaches, rundes Gesicht. Audri, die eher spitznasig ist, findet, dass sie auf Fotos immer rüberkommt wie ein Nagetier. Genau genommen wie Templeton aus Charlotte’s Web . Vor allem, wenn ihr das Blitzlicht zusätzlich noch rote Augen verpasst. Ich finde aber trotzdem, dass sie hübsch ist, wenn auch auf so eine Emma-Watson-Art.
    Ich hätte sie gern gefragt, wieso ich in dieser Saison so wenig angesagt bin. Oder wieso niemand mit mir redet, wenn ich doch angeblich so »superheiß« bin. Aber Mrs Levinsky im Altersheim hat gesagt, dass Frauen von mangelndem Selbstbewusstsein Falten kriegen. Und dass eine Schauspielerin mit meinen Fähigkeiten Zuversicht vorspielen sollte, auch wenn sie nicht echt ist. Sie hat mich schwören lassen, dass ich mich nicht runterziehen lasse, und dann ist sie zwei Tage später gestorben. Also halte ich den Mund, um ihr den letzten Wunsch zu erfüllen.
    Gibt’s in deinen Kursen jemand, den du heiß findest? (Ich, während Audri ein ziemlich durchsichtiges Tanktop bezahlt, obwohl der Winter vor der Tür steht und es schon seit Tagen regnet.)
    Da ist dieser Typ in meinem Geschichtskurs. Ich glaube, er heißt Jagger…
    Rotbraune Haare? Dünn? Sieht aus, als würde er in einer Indie-Band spielen? Ja, der ist auch bei mir in Englisch.
    Ich hab gehört, seine Eltern sitzen im

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