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Das Testament des Gunfighters

Das Testament des Gunfighters

Titel: Das Testament des Gunfighters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Kontaktmann der Brigade Sieben fungierte.
    Matthews war Besitzer einer exklusiven Trinkbar, die in Tombstone einen vorzüglichen Ruf besaß. Das Niveau des Lokals war erstklassig. Das Inventar bestand aus Originalteilen eines Pullman-Zugrestaurants. Matthews hatte keine Mühe gescheut und das Innere des Gastraums mit viel Liebe zum Detail herrichten lassen.
    Allerdings öffnete die Shylock Bar erst am späten Abend.
    Lassiter passierte die verriegelte Vordertür und gelangte durch den Torweg auf den rückwärtigen Platz des zweistöckigen Adobe-Gebäudes. Hier fand er eine hübsch gestaltete Veranda, mit grün berankten Pergolas und großflächigem Sonnenschirm.
    Matthews, mit Halbglatze und hochgezwirbeltem Bart, saß auf einer Holzbank und beschrieb einen Bogen Papier. Vor ihm, auf dem Tisch, stapelten sich einige Aktenordner, deren Deckel sauber etikettiert waren.
    Als Matthews den Neuankömmling bemerkte, nahm er seine Brille ab und lehnte sich zurück. »Nanu? Was treibt dich bei dieser brütenden Hitze aus dem Haus?«, fragte er.
    »Eine Dame namens Marjorie Grant.«
    »Die kleine Lady, die sich die BB-Ranch unter den Nagel gerissen hat?«
    »Genau.« Lassiter setzte sich rittlings auf einen Stuhl. »Hab sie eben bei Glenn Peters getroffen. Ich muss zugeben, dass sie einen ziemlich nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht hat.«
    »Manche Dinge ändern sich nie.« Matthews stieß einen Seufzer aus. »Warum überrascht mich das nicht?«
    Lassiter ignorierte die Anspielung. »Was weißt du über sie, Ken?«
    »Was ich über Marge Grant weiß?« Matthews verzog das Gesicht, als hätte er in einen Kanten schimmeliges Brot gebissen. »Meine Güte, Lassiter, womöglich ist es mehr, als du wirklich wissen willst. – Bist du sicher, dass du die ungeschminkte Wahrheit über Marge verträgst?«
    »Na klar. Sehe ich aus wie eine Mimose?«
    Matthews nickte. »Gut, du hast es so gewollt. – Marge Grant ist ein besudeltes Täubchen, nein, halt, stopp! Sie war eines. Es ist noch nicht allzu lange her, da hat sie dem horizontalen Gewerbe den Rücken gekehrt und sich in den Kopf gesetzt, ihr Dasein in Einsamkeit zu beschließen.«
    »Sie ist eine Ex-Hure?«
    »Ich hatte dich gewarnt.«
    Jetzt wurde Lassiter klar, warum sich das Spitzmausgesicht vorhin im Geschäft so unverschämt verhalten hatte. Normalerweise gingen die Männer westlich des Mississippis mit weiblichen Wesen sehr höflich und zuvorkommend um. Prostituierten hingegen wurde nicht allzu viel Respekt gezollt.
    »Sie hat die BB-Ranch gekauft«, sagte er. »Ich frage mich, warum eine junge Frau den Rest ihres Lebens als Nonne vergeuden will?«
    Matthews griff neben sich und brachte eine bauchige Trinkflasche zutage. Dann stellte er zwei Becher auf den Tisch und schenkte ein.
    »Kalter Tee ist ein guter Durstlöscher«, meinte er.
    Die Männer tranken.
    Kurz darauf brachte Lassiter den herzförmigen Obsidian zum Vorschein. Er ließ ihn von einer Hand in die andere gleiten, während das hübsche Gesicht der Blondine in seinem Geist herumspukte.
    »Wow!«, entfuhr es Matthews. Er streckte eine Hand aus. »Zeig mal her, das Teil.«
    Lassiter reichte ihm den schwarzen Stein.
    Matthews betrachtete ihn. »Woher hast du ihn?«
    »Marjorie hat ihn bei Glenn Peters auf der Theke liegen lassen. Sie zog ihn aus der Hosentasche, zusammen mit ein paar Münzen.«
    Matthews verfiel in Schweigen.
    »Was nicht koscher mit dem Stein?«, hakte Lassiter nach.
    »Er gehörte Bram ›Mysterious‹ Boomer.«
    »Der Mann, der spurlos in der Versenkung verschwand.«
    »Du sagst es, amigo .« Matthews legte den Stein neben den Bogen Papier. »Bram Boomers Verschwinden ist für alle Leute im County ein Rätsel. Von einem Tag auf den anderen war er einfach weg, ohne die geringste Spur.«
    »Für alles gibt es eine Erklärung.«
    »Ja, sicher.« Matthews trank einen Schluck Tee. »Aber in Boomers Fall gibt es keine. Es ist, als hätte er sich in eine andere Welt abgeseilt.«
    Lassiter grinste. »Das ist doch ein fauler Zauber, Ken. Übernatürliche Erscheinungen gibt es nur in der Fantasie der Menschen.«
    »Wem sagst du das?« Matthews spielte am Bügel seiner Brille. Plötzlich sah er auf. »Soll ich dir mal ein Geheimnis verraten, mein Freund?«
    »Nur zu. Ich mag Geheimnisse.«
    Matthews blickte sich nach allen Seiten um, als müsse er sich vergewissern, dass niemand in der Nähe war, der sie belauschen könnte. Dann beugte er sich über den Tisch und blickte seinen Gast schmaläugig

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