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Das Testament des Gunfighters

Das Testament des Gunfighters

Titel: Das Testament des Gunfighters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Foster. Sag bloß, du erkennst mich nicht?«
    Sie kramte in ihrem Gedächtnis, erinnerte sich aber weder an sein Spitzmausgesicht noch an seinen Namen. In ihrer Zeit als besudeltes Täubchen hatte sie jeden Tag mit anderen Männern zu tun gehabt. Offensichtlich hatte Jim Foster keinen nachhaltigen Eindruck auf sie hinterlassen.
    »Tut mir leid, beim besten Willen, ich weiß wirklich nicht, wo ich Sie hinstecken soll, Mister.«
    »Mister? Beim letzten Mal hast du mich Jimmy genannt. Es war, als du mir meinen Big Billy auf Hochglanz poliert hast.«
    Marjorie stand stocksteif. »Mag sein. Aber mit Big Billys hab ich jetzt nichts mehr am Hut. Bin aus der Branche ausgestiegen, und zwar für immer.«
    »Du hast deinen Job an den Nagel gehängt?!« Der Mann, der Foster hieß, blähte seine Backen auf. »Das ist ja jammerschade! Von allen Girlies hast du mir am besten gefallen. Naturtalente wie du wachsen nicht am Straßenrand. »Dein Hüftschwung – der ist wirklich einmalig.« Er kreiste mit dem Becken wie eine Schlangentänzerin. Dann beugte er sich an ihr Ohr. »Und deine Brüste sind wie Pudding …«
    »Genug!« Marjorie brachte ihn mit einer unwilligen Geste zum Schweigen.
    Eben hatten zwei Kunden das Geschäft betreten. Ein großer Mann mit sandfarbenem Haar und ein Cowboy, der ein aufgerolltes Lasso über der Schulter trug. Marjorie verspürte nicht die geringste Lust, sich vor versammelter Mannschaft in ein Gespräch über ihren Hüftschwung und die Beschaffenheit ihrer Brüste einzulassen.
    »Sie entschuldigen mich bitte«, sagte sie und trat zum Storekeeper an die Theke.
    Foster stand einen Moment da und grinste vor sich hin. Dann, ganz unvermittelt, grabschte er zu.
    Marjorie fühlte seine zugreifende Hand am Hintern.
    Verdammt! Wie der Blitz schwang sie herum. Es klatschte laut, als sie ihm eine Ohrfeige gab. »Ich verbitte mir das! Haben Sie mich verstanden?«
    Auf Fosters Wange zeichnete sich brandrot der Abdruck ihrer Hand ab.
    Vor Wut fing er an zu schielen. »Miststück! Du wagst es, mich zu schlagen?«
    »Lassen Sie mich in Ruhe, sonst verpasse ich Ihnen noch eine Schelle!« Marjorie war drauf und dran, dem Pöbler die Augen auszukratzen. Noch nie hatte sie jemand als Miststück betitelt.
    Foster trat neben sie an die Kasse. Er atmete schwer, und sein Spitzmausgesicht war zur Grimasse verzogen. Die Äderchen an seiner linken Schläfe traten bläulich hervor.
    Ganz plötzlich riss er eine Hand hoch.
    Wie durch einen Zauber blieb sie in der Luft hängen.
    Der große Mann mit dem sandfarbenen Haar hielt sie gepackt. »Sie sollten jetzt verschwinden, muchacho «, sagte er ruhig. »Gehen Sie nach Hause, und stecken Sie den Kopf in die Regentonne, das kühlt ab!«
    Erst jetzt erkannte Foster seinen Nebenmann.
    Er grinste schief. »Oh, Mr. Lassiter! Hab Sie gar nicht erkannt. Ähm, meine Nerven sind auch nicht mehr die besten. Verflixt! Die Weiber sind unser aller Verderb.«
    Lassiter ließ die Hand los. Foster ging zur Tür. Bevor er verschwand, warf er Marjorie einen bösen Blick zu.
    Sie wandte sich an Lassiter. »Danke für Ihren Beistand«, sagte sie und lächelte dünn.
    »Immer wieder gern, Miss.« Er trat zurück und wartete, bis sie ihren Einkauf erledigt hatte.
    Es dauerte nicht lange, und Glenn Peters hatte die Ware in einem großen Jutesack verstaut. Als er den Preis nannte, lupfte Marjorie ihren Brustbeutel aus der Hemdbluse und zählte das Geld sorgfältig ab. Peters konnte nicht wechseln, und sie langte in die Hosentasche, wo sie noch etwas Kleingeld bei sich trug.
    Als Erstes geriet ihr der Obsidian zwischen die Finger. Sie legte ihn achtlos auf die Theke und daneben einige Centstücke.
    »O yeah, jetzt klappt es.« Der Storekeeper strich die Münzen ein und warf sie in die Kassenschublade. »Soll ich Ihnen helfen, den Sack zum Pferd zu bringen?«
    »Nein, nicht nötig. Ich schaffe es allein.« Marjorie bedachte Lassiter und den Storekeeper mit einem kurzen Nicken und wollte eben den Sack mit ihrem Einkauf zur Tür wuchten, als ihr einfiel, dass sie nicht nur gekommen war, um Vorräte zu kaufen.
    »Eine Frage, Mr. Peters«, sagte sie, »haben Sie schon einmal den Ausdruck Testa-T66 gehört?«
    »Wie?« Er nestelte an seiner Brille.
    »Testa-T66.«
    Peters hob eine Achsel. »Mhm, höre ich zum ersten Mal, Miss. Was soll denn das sein?«
    »Keine Ahnung. Ich dachte, das könnten Sie mir sagen.«
    »Bedaure. Da bin ich überfragt.« Der Storekeeper wandte sich Lassiter zu. »Und was kann ich für

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