Das tibetische Orakel
Mineralvorkommen dem Erdboden gleichgemacht. Unzählige Tausende von chinesischen Grubenarbeitern haben die traditionellen Bauern und Hirten verdrängt, und mehr als nur ein paar Tibeter wurden ins Gefängnis gesteckt, weil sie die Bulldozer davon abhalten wollten, den heiligen Boden zu berauben.
Mehr als tausend Jahre lang hat die tibetische Medizin sich einer umfassenden Mischung aus Kräutern und buddhistischen Lehren bedient, um auf einzigartige Weise die seelischen und körperlichen Elemente der Heilung zu vereinigen. Hochentwickelte Schulen lehrten noninvasive Diagnosetechniken und Behandlungsmethoden, die im Westen unbekannt waren. Dieses reiche Erbe wurde durch die chinesische Besatzungsmacht weitgehend vernichtet, und viele der wertvollen Texte und Lehren sind für immer verloren. Allerdings ist einer Handvoll der Lama-Heiler die Flucht nach Indien gelungen, wo sie nun im stillen daran arbeiten, die Reste jener wichtigen Traditionen wieder zusammenzufügen.
Wer mehr über den Existenzkampf des tibetischen Volkes erfahren möchte, dem seien für einen umfassenden überblick die folgenden Quellen empfohlen:
Tsering Shakya. The Dragon in the Land of Snows. CompassBooks.
John Avedon. In Exile from the Land of Snows. Harper Perennial.
In den letzten Jahren sind zahlreiche, teils autobiographische Berichte über tibetische Überlebende erschienen, darunter auch die folgenden:
Adhe Tapontsang & Joy Blakeslee. Ama Adbe: The Voice that Remembers. Rudra Press. (Deutsch als: Doch mein Herz lebt in Tibet. Herder Verlag, Freiburg.)
Sumner Carnahan. In the Presence of my Enemies. Clear Light Publishers.
David Patt. A Strange Liberation: Tibetan Lives in Chinese Hands. Snow Lion Publications.
Namgyal Lhamo Taklha. Born in Lhasa. Snow Lion Publications. (Deutsch als: Geboren in Lhasa. Nymphenburger Verlag, München.)
Palden Gyatso & Tsering Shakya. The Autobi- ography of a Tibetan Monk. Grove Press. (Deutsch als: Ich, Palden Gyatso, Mönch aus Tibet. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach.)
Die Zerstörung von Tibets Natur wird erschöpfend beschrieben in:
Tibet 2000: Environment and Development Issues. International Campaign for Tibet ( www.savetibet.org ).
Die folgenden beiden Werke stellen jeweils eine Einführung in die bemerkenswerte tibetische Heiltradition dar:
Terry Clifford. Tibetan Buddhist Medicine and Psychiatry. Samuel Weiser Inc.
Dr. Yeshi Donden. Healing from the Source. Snow Lion Publications.
Wer gern genauer erfahren möchte, auf welche Weise tibetische Buddhisten Sand und Gottheiten miteinander verschmelzen, wird hier einen lohnenden ersten Einblick erhalten:
Daniel Cozort. The Sand Mandala of Vajrabhairava. Snow Lion Publications.
Glossar der fremdsprachigen Begriffe
Begriffe, die nur einmal auftauchen und deren Bedeutung sich aus der jeweiligen Textstelle erschließt, wurden nicht in dieses Glossar aufgenommen.
Amdo Tibetisch. Eine der traditionellen Provinzen Tibets, die den nordöstlichen Teil des ursprünglichen Staatsgebiets einnimmt (gleichzeitig der Name der Provinzhauptstadt); wurde von der Volksrepublik China in Provinz Qinghai umbenannt.
Bardo Tibetisch. Kurzform für die Bardo-Todesriten; bezieht sich speziell auf die Übergangsphase zwischen Tod und Wiedergeburt.
Hayal Tibetisch. Traditionell ein »verborgenes Land«; ein Ort, an dem Gottheiten und andere heilige Wesen wohnen.
Bharal Tibetisch. Ein »blaues« Schaf, beheimatet im Hochgebirge Tibets. Mittlerweile nahezu ausgestorben.
Chakpa Tibetisch. Ein Bronzetrichter, mit dessen Hilfe aus Sand Gemälde hergestellt werden.
Chang Tibetisch. Tibetisches Bier, zumeist aus Gerste gebraut.
Changtang Tibetisch. Die gewaltige Hochebene, die das nördliche Zentraltibet dominiert.
Chenyi Tibetisch. Wörtlich »rechtes Auge«.
Chorten Tibetisch. Eine Stupa, ein traditioneller buddhistischer Schrein mit Kuppel und Spitze, zumeist als Reliquienschrein genutzt.
Chuba Tibetisch. Ein schwerer, einem Umhang ähnelnder Mantel aus Schaffell oder dickem Wollstoff.
Dhakang Tibetisch. Die Versammlungshalle eines Klosters.
Dobdob Tibetisch. Traditionell ein Mönchspolizist, der in großen Klöstern für die Einhaltung der Disziplin sorgt.
Dongma Tibetisch. Ein hölzernes Butterfaß, in dem auf traditionelle Weise Buttertee hergestellt wird.
Doja Tibetisch. Eine rote Creme, die aus Molke gewonnen wird. Die Nomaden tragen sie auf die Haut auf, um sich vor den Strahlen der Hochge- birgssonne zu schützen.
Dorje Tibetisch. Abgeleitet aus dem
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