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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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Boden.
    ACHT
    Beinahe hätte er dieses erreicht, da kam Bucklewhee aus der Dunkelheit über den Boden geschlittert. In Windeseile schnappte der Gockel das Band des Glöckchens und sprang flügelschlagend davon.
    Der Bergteufel brüllte.
    Sofort ließ der Narr von Primus ab und wollte hinter Bucklewhee her. Doch Primus hielt ihn am Fuß.
    NEUN
    »Ach«, grinste der Narr, »und was willst du jetzt machen?«
    Primus sprang auf.
    Er senkte seinen Blick und bot ihm die Stirn. »Das wirst du gleich sehen!«
    Mit einem gellenden Schrei packte er den Narren an den Schultern und stieß ihn rücklings in die hell erleuchtete Ecke der Scheibe.
    ZEHN
    Der Narr wusste überhaupt nicht, wie ihm geschah. Er stolperte zurück, ruderte mit den Armen und stürzte durch die Scheibe des Spiegels ins Leere. Die Zaubernuss hatte ihre Wirkung getan.
    Sofort gab Primus der Zaubernuss einen Tritt und schoss sie fort vom Spiegel. Das Schlupfloch war wieder geschlossen.
    ELF
    Ein Hämmern drang hinter der Scheibe hervor. Beide Köpfe am Rahmen – der des Bergteufels und der des Narren – verzogen schreiend ihre Gesichter.
    Aber nicht lange!
    Denn Primus handelte sofort.
    In allerletzter Sekunde packte er den eisernen Leuchter, wirbelte ihn wie eine Keule durch die Luft und schmetterte ihn, so fest er nur konnte, gegen das Glas.
    Ein Riss ging durch die Scheibe.
    ZWÖLF !
    Der letzte Glockenschlag erschütterte den Raum.
    Aber zu spät! Der Bergteufel konnte seinem Gefängnis nicht mehr entrinnen.
    SSSSRRRRT  – Wie Blitze schossen die Risse durch das Glas, dass den Gesichtern am Rahmen die Augen übergingen. Dann ertönte ein Knacken. Mit einem ohrenbetäubenden Klirren sausten Abertausende von Scherben herunter und stürzten prasselnd zu Boden. Primus hielt sich die Hände vors Gesicht. Er ging in die Knie und zog schützend den Kopf ein. Staub wirbelte durch die Luft und der Raum wurde völlig vernebelt. Primus konnte noch hören, wie die letzten Splitter den Boden berührten und das Echo langsam verstummte.
    Dann trat Ruhe ein.
    Im Licht der Zaubernuss legte sich nun sachte der Staub. Primus hockte inmitten der Scherben und lugte vorsichtig unter seinen Armen hervor. Die Gesichter am Rahmen waren erstarrt. Hölzern blickten ihre Augen ins Leere, so als wäre nie ein Fünkchen Leben in ihnen gewesen. Es war überstanden.
    Händeringend kam Plim zu Primus gelaufen. »Ist dir was passiert?«, schrie sie besorgt.
    Er atmete erleichtert durch. »Nein«, antwortete er, »es ist alles in Ordnung. Mir geht es gut.« Er klopfte sich die Scherben vom Frack und nahm den Zylinder ab. »Was für ein Kampf!«
    Wortlos standen er und Plim nun vor dem hölzernen Rahmen und betrachteten die geschnitzten Köpfe. Keine Regung. Der Narr und der Bergteufel waren für immer gefangen.
    Aus der Dunkelheit tauchte jetzt auch Bucklewhee auf. In seinem Schnabel hielt er noch immer das Band mit dem Glöckchen. »Da hünten üscht der Auschgang«, verkündete er, »üch hab ühn gefünden!«
    »Bucklewhee«, rief Primus voll Freude, »komm her!« Er nahm den kleinen Gockel auf den Arm, drückte ihn und strich ihm über den Kopf. Dann zog er ihm das Glöckchen aus dem Schnabel. »Wenn wir dich nicht hätten«, lobte er, »du bist einfach der Beste.«
    Das Hühnergerippe wackelte geschmeichelt mit dem Kopf. »Nicht der Rede wert«, sagte er, »aber ich war gut, oder? Ein präziser Einsatz.«
    »Natürlich«, lachte Plim, »einsame Spitze.« Neugierig betrachtete sie das funkelnde Glöckchen. »Zeig mal her. Ob es wirklich das Buch ist?«
    »Na klar«, antwortete Primus. »Und so ein schönes Band hat Tannia für Magnus geflochten. Er hätte bestimmt seine Freude daran gehabt.« Er hob die Zaubernuss auf. »Komm«, sagte er, »lass uns von hier verschwinden. Wir entzaubern das Glöckchen draußen.«
    »Einverstanden«, sagte sie, »ich habe ohnehin genug von diesem scheußlichen Ort. Ich will so schnell wie möglich nach Hause.«
    Primus wandte sich an Bucklewhee. »Wo, meintest du, ist der Ausgang?«
    »Da drüben«, gackerte der Vogel, »es ist eine Art Stollen. Mindestens acht Fuß hoch, würde ich schätzen. Er ist kaum zu verfehlen – was meine Leistung natürlich nicht schmälern soll.«
    »Wunderbar«, sagte Primus, »dann auf! Sehen wir zu, dass wir hier rauskommen.«
    Mit diesen Worten verließen sie den innersten Kern der Schwarzen Hütte und begaben sich erwartungsvoll in den Tunnel, der sie nach draußen führen sollte.

Kräutertee und Reisepläne
    M

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