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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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biss die Hälfte ab und hielt das letzte Stückchen dem Colonel hin. Andrew nahm es, und Hans lächelte voller Zuneigung.
    »Erinnern Sie sich noch an Joshua Chamberlain?« fragte Andrew.
    »Wer aus Maine täte es nicht?«
    »Er war mit mir Dozent in Bowdoin. Er ist bei Gettysburg in eine solche Notlage geraten wie unsere jetzt, als seinen Männern die Munition ausging. Ich schätze, ich tue das Gleiche wie er. Schlimmer kann es eh nicht werden.«
    Hans hob den Karabiner und steckte eine Patrone in die Kammer; dann sah er Andrew an und lächelte.
    »Mein Junge, Sie sind der beste verdammte Offizier, unter dem ich je gedient habe!«, rief er.
    Andrew trat vor die Reihe und deutete mit dem Säbel nach vorn.
    Die Männer sahen einander aus großen Augen an.
    »35. Maine! Angriff, Jungs, Angriff!«
    Ein rasender, fiebriger Schrei stieg von der Truppe auf, ein letzter Ausbruch wütender Entschlossenheit, kämpfend unterzugehen.
    Der junge Flaggenträger, der die Farben von Maine hielt, sprang vor und schwenkte die Standarte heftig; dann stürmte er wie verrückt auf die tugarischen Linien zu.
    Ein Pfeil erwischte ihn in der Brust und streckte ihn nieder. Bei diesem Anblick sprangen seine Kameraden vor; Webster, der Banker und Brillenträger, packte die Flagge, reckte sie hoch und eilte den Übrigen voraus. Auch die Linie der Suzdalier stieß nun ein überschwängliches Gebrüll aus, wiewohl die Männer nicht recht wussten, ob sie zu einem nach wie vor erträumten Sieg oder in den Tod stürmten.
    Und so lief der Sturmangriff des 35. Maine und der 44. New Yorker über den Platz; die Männer sangen weiter und achteten ihrer Verluste nicht. Die Tugaren, die bislang so zuversichtlich auf sie geschossen hatten, zögerten nun, verwirrt von diesem letzten Akt des Trotzes. Dann vernahmen sie hinter sich ein anschwellendes Donnern.
    Muzta konnte nicht glauben, was er sah, und starrte mit offenem Mund und voller Ehrfurcht auf das Schauspiel; er stand auf dem Dach eines Hauses am Nordrand des Platzes, wo er sich die letzte Schlacht hatte ansehen wollen.
    Im Zwillingslicht der Monde sah er die dunkle Wand über die Außenschwanzen hereinbrechen, die unter der Woge nachgaben. Seine kostbaren Umens, die noch Augenblicke zuvor mit Triumphgeschrei in die Stadt geströmt waren, flohen panisch in alle Richtungen. Sie schafften es jedoch nicht, der Kraft und dem Gewicht zu entrinnen, die auf ganzer Länge des Tals auf sie einstürzten, und unter Schreckensrufen verschwand das Heer.
    Wie die Hand eines Riesen krachte die Wasserwand in die Stadt und erzeugte dabei ein Donnern, unter dem die Welt erbebte, als stünde ihr Ende bevor, und auch das Haus unter Muztas Füßen wackelte und schwankte.
    Die Welle fuhr über die zertrümmerten Wälle hinweg und durch sie hindurch, und als würde ein Vorhang über die Schlacht gezogen, verschwand das Licht von eintausend Feuern einfach. Die Unterstadt überzog sich mit einem Mantel aus Nebel und zischendem Dampf, sodass die Welt innerhalb von Sekunden in Dunkelheit sank.
    »Du hattest also doch Recht, mein Freund«, sagte Muzta ehrfürchtig. »Und in meinem Herzen wusste ich es.«
    Er kletterte vom Dach, sprang auf die Straße und wandte sich nach Osten, gefolgt von seinem entsetzten Stab.
    Die angreifende Reihe stockte, blieb reglos stehen, als vor ihr die Brände erloschen, die Sekunden zuvor noch getobt hatten; es war, als hätte jemand eine Kerzenflamme einfach ausgedrückt.
    Ein Donnern dröhnte in der Luft, und eine Woge aus klammer, heißer Luft blies aus den Nebenstraßen heran und peitschte an den Männern vorbei, und sie trug den Geruch von verkohltem Holz, Trümmern und Tod mit sich.
    »Gütiger Himmel, was ist das?«, flüsterte Andrew, der benommen und ungläubig dastand.
    »Der Junge hat es geschafft!«, schrie O’Donald und sprang vor die jetzt reglose Front der Soldaten.
    Vor Begeisterung jubelnd stürmte er an Andrews Seite.
    »Er hat den Damm hochgejagt! Hawthorne hat den Damm hochgejagt! Ich hatte total vergessen, Ihnen zu sagen, dass er es probieren würde!«
    Mit großen Augen blickte Andrew über den Platz, der jetzt umrahmt wurde von heranstürzenden Dampfwolken; die Erde bebte noch unter seinen Füßen, als die aufgestaute Wut des Flusses weiterhin brüllend durch die Unterstadt fegte und alles in ihrem Weg vernichtete.
    Er drehte sich zu seinen Männern um, die wortlos dastanden.
    »Los, Männer, bringen wir es zu Ende! Angriff!«
    Mit wilden Jubelschreien stürmte die Linie

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