Das Vermaechtnis
trinken«, bat Marc, und Debbie nickte. Kurz darauf saßen sie im Garten auf der Bank, jeder mit einem Glas Wein vor sich.
Versonnen ließ Debbie ihren Blick schweifen, dachte daran, wie schön es jetzt sein könnte, wenn es diese unglückselige Schwangerschaft nicht geben würde.
Marc legte nach einer Weile den Arm um sie, und traurig kuschelte sie sich an ihn.
»Ich weiß, es wäre besser wir würden uns voneinander fernhalten«, sagte er leise, »aber bitte lass uns wenigstens heute Nacht noch ein letztes Mal zusammen sein.«
»Es wird dadurch nicht leichter.«
»Bitte, das ist alles, was uns noch bleibt.«
Eindringlich sah er sie an, sein Blick war so voller Schmerz und Trauer, dass Debbie schließlich nickte.
Er zog sie von der Bank hoch, führte sie durch die Halle in ihr Zimmer.
Dort nahm er sie in die Arme, streichelte sie, küsste sie, und wenig später lagen sie im Bett und liebten sich, klammerten sich verzweifelt aneinander, als gäbe es kein Morgen mehr.
K apitel 37
Der letzte Tag der Frist war angebrochen, nur noch wenige Stunden und Winston Bloomingdale würde eintreffen.
Tatsächlich hatten sie alles fertigbekommen, das Geld hatte gerade so gereicht, und Debbie war nervös, sie hoffte, dass sie nicht doch in letzter Sekunde noch etwas übersehen hätten.
Ihre Gefühle schwankten zwischen Trauer und Erleichterung, einerseits schmerzte sie der Gedanke, dass sie Marc in wenigen Stunden zum letzten Mal sehen würde zutiefst, andererseits war sie froh, endlich Helen nicht mehr begegnen zu müssen.
Nach ihrer letzten gemeinsamen Nacht mit Marc hatte Helen sie beide gesehen, als sie am Morgen zusammen Debbies Zimmer verlassen hatten, zufällig war sie gerade aus dem Bad gekommen.
Ihre giftigen Blicke sprachen Bände, und während Debbie in die Küche ging, hörte sie noch, wie Helen ihre Wut an Marc ausließ.
»Ich fasse es nicht, dass du selbst jetzt deine Finger nicht von ihr lassen kannst, dass du dich erdreistest mit ihr ins Bett zu steigen, obwohl du weißt, dass ich nebenan bin, das verschlägt mir die Sprache«, keifte sie unüberhörbar. »Du solltest dich mit den Tatsachen abfinden, vergiss sie endlich und kümmere dich um mich und das Kind.«
»Über eines solltest du dir im Klaren sein«, fuhr Marc sie an, »dass ich dem Kind zuliebe zu dir zurückkomme, bedeutet nicht, dass ich jemals wieder in einem Bett mit dir schlafen werde.«
Helens Antwort konnte Debbie nicht mehr verstehen, aber scheinbar war das weitere Gespräch nicht angenehm verlaufen, denn Helen nutzte danach jede sich nur bietende Gelegenheit, um Debbie zu schikanieren, allerdings immer nur dann, wenn Marc nicht in der Nähe war und es nicht mitbekam.
Debbie nahm es kommentarlos hin, sie wollte Marc die ganze Sache nicht noch schwerer machen, als es sowieso schon war, indem sie jetzt hier noch einen Streit mit Helen vom Zaun brach.
Sie standen in der Halle und warteten auf das Eintreffen des Anwalts.
Alles war bereits gepackt, Debbies Koffer standen am Eingang, während Marcs und Helens Sachen in Helens Auto verstaut waren. Von Will hatten sie sich bereits gestern verabschiedet, mit dem festen Versprechen miteinander in Kontakt zu bleiben.
Marc ging nervös auf und ab, warf Debbie ab und zu einen kurzen Blick zu. Sie stand am Fenster und hielt Ausschau, während Helen sich auf einen der Sessel drapiert hatte.
Endlich kam ein Auto die Straße hinauf und hielt vor dem Haus.
Debbie öffnete sofort die Tür, und wenig später stand Winston Bloomingdale in der Halle.
»Nun, wie ich sehe, haben Sie tatsächlich einiges geschafft«, sagte der Anwalt nach einer kurzen Begrüßung. »Dann kommen wir doch gleich zum geschäftlichen Teil. Begleiten Sie mich doch durchs Haus und zeigen mir alles.«
Marc nickte und ging voran, Bloomingdale und Debbie folgten. Nach und nach führten sie den Anwalt durch alle Räume, präsentierten ihm alles und erklärten, nach welchen Überlegungen sie alles gestaltet hatten, und zeigten ihm abschließend noch den neu angelegten Garten.
Bloomingdale machte sich Notizen, stellte ab und zu eine Frage, gab aber durch nichts zu erkennen, ob er zufrieden war oder nicht.
Nachdem sie ihren Rundgang beendet hatten und wieder in der Halle angekommen waren, sahen Debbie und Mark ihn gespannt an.
»Gut, das sieht ja auf den ersten Blick recht ordentlich aus, aber ich kann mich jetzt noch nicht abschließend äußern. Ich muss zunächst in der Kanzlei meine Notizen und Eindrücke noch einmal genau
Weitere Kostenlose Bücher