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Das Versteck

Das Versteck

Titel: Das Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Fahrer mühte sich vergeblich ab, seinen Laster wieder in die richtige Position zu bringen und von der Stelle zu bewegen.
    Hatch fluchte leise vor sich hin, verlor aber keinen Augenblick die Nerven, sondern trat vorsichtig auf die Bremse. Eine Vollbremsung konnte er nicht riskieren, weil der Honda dadurch gefährlich ins Schleudern geraten würde.
    Als er das sich nähernde Scheinwerferlicht bemerkte, sah der Lastwagenfahrer aus dem Seitenfenster hinaus. In der schneeflimmernden Dunkelheit konnte Lindsey sein Gesicht nicht erkennen, nur ein bleiches Oval und zwei schwarze Löcher anstelle der Augen, eine gespenstische Fratze, so als säße irgendein böser Geist am Steuer jenes Fahrzeugs. Oder der Tod höchstpersönlich.
    Hatch versuchte den Wagen auf die äußere der beiden Gegenfahrbahnen zu lenken, den einzigen Teil des Highways, der nicht versperrt war.
    Lindsey fragte sich unwillkürlich, ob irgendein Fahrzeug, das sie wegen des Lastwagens nicht sehen konnten, gerade den Berg herauffuhr. Einen Frontalzusammenstoß würden sie sogar bei ihrem jetzigen geringen Tempo nicht überleben.
    Obwohl Hatch sich verzweifelt abmühte, kam der Honda ins Schleudern. Das Heck glitt nach links, und Lindsey verlor den LKW plötzlich aus den Augen. Die schnellgleitende seitliche Drehung erinnerte an den nahtlosen Übergang von Szene zu Szene in einem Alptraum. Lindseys Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen, ihr war übel, und obwohl sie angeschnallt war, preßte sie instinktiv die rechte Hand gegen die Tür, die linke gegen das Armaturenbrett und spannte alle Muskeln an.
    »Halt dich fest«, sagte Hatch, während er das Lenkrad in die Richtung drehte, die der Wagen ohnehin eingeschlagen hatte. Seine einzige Hoffnung, ihn wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Aber das seitliche Weggleiten ging in eine schwindelerregende Rotation über. Der Honda drehte sich im Kreis, wie ein Karussell ohne Drehorgelmusik: rund herum … rund herum … bis der LKW wieder in Sicht kam. Während sie hügelabwärts schlitterten und sich dabei noch immer drehten, war Lindsey einen Moment lang überzeugt, daß ihr Auto unbeschadet an dem anderen Fahrzeug vorbeikommen würde. Sie konnte jetzt die Straße einsehen. Kein Gegenverkehr.
    Dann kollidierte die vordere Stoßstange auf Hatchs Seite mit dem hinteren Teil des Lastwagens. Das gepeinigte Metall kreischte und schepperte.
    Der Honda bebte, wurde wie durch eine Explosion zurückgeschleudert und prallte rückwärts gegen die Leitplanke. Lindseys Zähne schlugen so hart aufeinander, daß der Schmerz in den Kiefer und bis zu den Schläfen hinauf ausstrahlte, und ihre gegen das Armaturenbrett gestemmte Hand krümmte sich schmerzhaft im Gelenk. Gleichzeitig wurde der Sicherheitsgurt, der diagonal von ihrer rechten Schulter über die Brust zur linken Hüfte führte, plötzlich so straff, daß er ihr den Atem abschnürte.
    Das Auto prallte von der Leitplanke ab. Die Kraft reichte für einen erneuten Zusammenstoß mit dem LKW nicht aus, wohl aber für eine erneute Drehung um dreihundertsechzig Grad. Während sie am Laster vorbeischlitterten, versuchte Hatch verzweifelt, den Wagen wieder unter Kontrolle zu bringen, aber das Lenkrad ruckte wie wild hin und her, so heftig, daß er vor Schmerz aufschrie, weil es ihm die Hände aufschürfte.
    Das leichte Straßengefälle schien sich plötzlich in einen Steilhang zu verwandeln, so als sauste man im Vergnügungspark mit der Wildwasserbahn den Wasserfall hinab. Lindsey hätte geschrien, wenn es ihr möglich gewesen wäre, Luft zu holen. Doch obwohl sich der Sicherheitsgurt inzwischen wieder gelockert hatte, verspürte sie in dem diagonalen Streifen über dem Brustkorb noch immer einen solchen Schmerz, daß sie nicht tief einatmen konnte. Dann wurde sie von einer Schreckensvision aufgerüttelt: Der Honda glitt unaufhaltsam auf die nächste Kurve zu, durchbrach die Leitplanke und stürzte ins Leere … Diese Vorstellung war so grauenhaft, daß sie wie ein heftiger Schlag wirkte, der Lindsey unwillkürlich wieder nach Luft schnappen ließ.
    Nach der zweiten Drehung wurde die gesamte Fahrerseite gegen die Leitplanke geschmettert, und sie schrammten etwa zehn Meter daran entlang. Das Kreischen, Scharren, Kratzen von Metall auf Metall war wie die akustische Untermalung zu dem aufstiebenden Funkenflug, der sich mit den Schneeflocken vermischte, so als wären Schwärme von Leuchtkäfern mit Hilfe einer Zeitmaschine plötzlich vom Hochsommer in den Winter versetzt worden und

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