Das Voltigier-Turnier
los.
„Hast du was?“, fragte Caro. „Du bist so komisch heute.“
Lena schüttelte den Kopf. „Nee, alles okay.“
Karo im Rampenlicht
Am nächsten Tag hatte Lena ihren Ärger schon wieder vergessen. Sie freute sich über Caros Ideen. Die waren nämlich wirklich toll, genauso wie die Musik.
In den nächsten zwei Voltigierstunden bastelten alle gemeinsam an der Kür und suchten die Musik aus. Das machte total Spaß. Zwei Ideen von Lena gefielen den anderen so gut, dass sie auch mit in die Kür aufgenommen wurden. Lena war mächtig stolz.
Und dann kam der Tag, an dem die Kür fertig war und sie mit dem Training beginnen konnten. Weil es regnete, übten sie in der Halle. Sofia, Jule, Marie und Hannes trugen das Übungspferd in die Mitte der Bahn. Sofia und Jule kicherten dabei wieder mal so sehr, dass es ziemlich lange dauerte.
Nach dem Aufwärmen sagte Antonia: „Dann wollen wir mal mit dem ersten Teil der Kür anfangen. Wir werden die Übungen so oft wiederholen, bis ihr ganz sicher seid. Und bei den Partnerübungen wechseln wir die Positionen ab. Alles klar? Seid ihr bereit?“
„Ja!“, riefen alle im Chor.
Und schon ging es los. Auf dem Übungspferd war alles viel einfacher als auf dem richtigen Pferd. Das war kein Wunder, denn im Gegensatz zu Pepper hielt das Übungspferd die ganze Zeit still. Trotzdem kam Lena schon bald ins Schwitzen. Nach den Einzelübungen wechselten sie zu den Partnerübungen.
„Jetzt zeigt mir mal den Querlieger und die Fahne“, sagte Antonia.
Caro und Lena standen vorne in der Reihe.
„Ich mach die Fahne!“, sagte Caro und schob Lena vor.
Lena nickte. Dann galoppierte sie los und sprang auf das Übungspferd. Für den Querlieger machte sie ihren Körper extralang und streckte die linke Hand aus. Da kam auch schon Caro. Sie sprang direkt in die Fahne auf, indem sie das rechte Bein und den linken Arm ausstreckte.
„Sehr gut, Caro!“, lobte Antonia.
Lena und Caro sprangen ab und stellten sich hinten in der Reihe an.
„Die Übung hat es in sich“, sagte Antonia „Die machen wir am besten gleich ein paarmal hintereinander.“
Die anderen hatten auch Probleme, das Gleichgewicht zu halten. Moritz und Sofia wackelten sogar so sehr, dass sie beide abspringen mussten, bevor die Übung stand.
Antonia ermutigte sie: „Das macht gar nichts. Versucht es später noch mal.“ Moritz und Sofia stellten sich hinten an, und Caro und Lena waren als Nächste dran.
„Ich mach wieder die Fahne, ja?“, sagte Caro schnell. Lena zögerte.
„Worauf wartet ihr?“, fragte Antonia.
Lena seufzte. Weil sie nicht noch mehr Zeit verlieren wollte, gab sie nach und lief los. Sie sprang auf das Übungspferd und ging in die Bankstellung. Als Caro auf ihr
kniete, schaffte sie es, ruhig zu bleiben. „Ja, sehr gut, Lena!“, rief Antonia.
Lena sprang ab und lief zurück in die Reihe. Obwohl Antonia sie gerade gelobt hatte, grummelte es in ihrem Bauch.
Antonia hatte doch vorher extra gesagt, dass sie abwechseln sollten. Und jetzt drängelte Caro sich dauernd vor. Das war ungerecht. Lena wollte auch mal oben sein und von allen gesehen werden.
Gerade wollte sie sich bei der Reitlehrerin beschweren, da klatschte Antonia in die Hände. „Danke, das war’s für heute. Ihr seht, es wartet noch jede Menge Arbeit auf uns. Aber wir schaffen das, ihr seid ein tolles Team.“ Alle nickten eifrig.
Dann sagte Antonia zu Caro: „Das sieht übrigens gut aus, wenn du oben bist. Du bist zierlicher als Lena und Lena kann dich gut stützen.“
Caro strich sich stolz die blonden Haare hinters Ohr. „Danke!“
Lena schnappte nach Luft. „Aberfing sie an.
Doch da hatte Antonia sich schon wieder umgedreht. „Nächste Woche üben wir dann auf Pepper, aber erst mal schön langsam im Schritt. Jetzt muss ich leider los. Tschüss!“
Der große Streit
„Kommst du noch mit zu mir?“, fragte Caro nach dem Training, als die Freundinnen zusammen nach Hause gingen. Lena schüttelte den Kopf.
„Was hast du denn?“, fragte Caro.
Lena blieb stehen. „Was ich habe? Das weißt du ganz genau!“
„Nein, weiß ich nicht“, sagte Caro.
Lena holte tief Luft. Das Grummeln in ihrem Bauch war inzwischen zu einer Riesenwut angewachsen. „Du hast dich dauernd vorgedrängelt. Immer warst du oben und ich unten. Das ist so gemein.“ „Was heißt hier gemein?“, fragte Caro. „Antonia hat doch selbst gesagt, dass es besser ist, wenn ich oben bin.“
Lena stemmte die Hände in die Hüften.
„Aber vorher
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