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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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es war nichts zu sehen, gar nichts. War dem Pilot eine geglückte Notlandung gelungen? Nein. In diesem Fall hätte er sofort eine Funkverbindung hergestellt – wenn die Geräte nicht ausgefallen waren. Doch selbst in diesem Fall hätte er noch auf den MAYDAY-Knopf drücken können, und solch ein Signal war auf dem Bildschirm nicht erschienen.
    Es ergab keinen Sinn.
    »Kennedy Tower, hier Rettungstrupp, bitte wiederholen Sie die Koordinaten des Absturzes.«
    »Westlicher Sektor, Abschnitt 17«, kam Del Gennio der Aufforderung verwirrt nach. War der Rettungstrupp noch nicht dort? Verdammt, da standen Menschenleben auf dem Spiel!
    »Kennedy Tower, im westlichen Sektor, Abschnitt 17, ist alles ruhig. Wiederhole, alles ruhig.«
    »Das ist … unmöglich.«
    Der Chef des Rettungstrupps verzichtete auf die Formalitäten. »Hören Sie, Del Gennio, ich weiß nicht, was zum Teufel da oben los ist, aber hier kann ich außer Fingergras nichts finden.«
    Del Gennios Blicke schossen zu dem Bildschirm zurück, als erwarte er, Flug 22 würde wieder auftauchen. Er tauchte aber nicht wieder auf.
    »Das Flugzeug ist runtergekommen«, beharrte er, sich der scharfen Blicke seiner Kollegen bewußt.
    »Na ja«, erklang die Stimme des Chefs des Rettungstrupps, »hier ist es jedenfalls nicht runtergekommen.«
    »Was zum Teufel ist dann mit ihm passiert?«
     

Der erste Tag:
BANE
     
     
    Well we all have a face
That we hide away forever
And we take them out and show ourselves
When everyone has gone.
Some ar satin, some are steel
Some ar silk and some are Leather;
They're the faces of a stranger
But we Love to try them on.
   Billy Joel
     

1
    Als Joshua Bane den Mann im Rollstuhl sah, war sein erster Gedanke, die Veranstaltung zu verlassen, denn es waren schon zu viele Erinnerungen wieder geweckt worden. Doch in erster Linie hatte ihn die Hoffnung, der Krüppel würde daran teilnehmen, hierher gelockt, und so schluckte er die Vergangenheit herunter, steckte die Hände in die Taschen seiner Windjacke und wanderte durch das Gras des Central Parks.
    Es war außergewöhnlich kalt für einen Frühlingstag, feucht und neblig, und Bane beobachtete, wie sein Atem vor ihm im Rhythmus mit den Schritten kondensierte. Die perfekte Atmosphäre für eine verdrossene Zusammenkunft von Vietnam-Veteranen, die zu vergessen das Land sich bemüht hatte. Die meisten waren in den Uniformen gekommen, die sie im Dschungel getragen hatten, die Hosen ein paar Zentimeter ausgelassen, die untersten Knöpfe der Hemden nicht geschlossen. Niemand achtete darauf.
    Der Central Park bot im Frühjahr einer jeden Gruppe mit welchem Anspruch auch immer, die der Winter in geschlossene Räume verbannt hatte, einen Versammlungsplatz. Manche Gruppen verschafften ihrem Anspruch besser Gehör als andere, doch die heutige hatte Schwierigkeiten, ihn überhaupt verständlich zu äußern. Die feuchte Luft spielte der behelfsmäßigen Lautsprecheranlage, die man auf einer niedrigen Bühne installiert hatte, übel mit, und die Lautsprecher selbst mußten gegen Rückkopplungen ankämpfen, um überhaupt Töne von sich zu geben. Einige waren ganz ausgefallen.
    Bane schloß zu dem Mann im Rollstuhl auf und legte die Finger um die hinteren Handgriffe.
    »Ist lange her, Josh«, sagte der Krüppel, ohne sich umzudrehen.
    »Mindestens ein Jahr, Harry«, gestand Bane lahm ein.
    Harry drehte sich gerade so weit um, daß er Banes Blick erwidern konnte. »Ich habe dich da draußen gesehen. Ich habe gehofft, du würdest hinüberkommen.« Er wandte den Blick wieder zu der niedrigen Bühne. »Auf wie viele Leute schätzt du die Menge?«
    »Fünfhundert vielleicht.«
    »Ich würde sagen, eher dreihundert. Schlechtes Wetter ist Gift für Freiluftveranstaltungen. Im Herbst haben wir fast zweitausend auf die Beine gebracht.«
    »›Wir‹?«
    »Ich gehöre zu diesen Burschen, Josh. Es spielt keine Rolle, daß ich die Antwort murmeln muß, wenn sie mich fragen, in welcher Einheit ich gedient habe.«
    Bane ließ los und versteifte sich. »Du hast bei den Besten gedient, Harry.«
    Der Krüppel schwang den Rollstuhl herum. »Wir waren ein tolles Team, Josh, der Wintermann und ›The Bat‹ – mein Gott, wie ich diesen verdammten Spitznamen noch immer hasse. Klingt wie ein Name aus einem verdammten Comic-Heft.« Er hielt inne. »Wir hätten diesen verdammten Krieg gewinnen können.«
    »Wir sollten ihn nicht gewinnen. Politik.«
    »Scheiß auf die Politik.«
    »Wir … haben oft darauf

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