Das Wohlfuehlbuch für Wohnungskatzen
ein solcher Korb nicht zum Transport geeignet, da es Ihrer Katze durchaus passieren kann, dass sie aus Nervosität oder Angst in der Box unsauber ist.
Auch Tragetaschen aus Nylon mit Reißverschluss oder gar Brusttaschen beziehungsweise Rucksäcke, bei denen die Katze den Kopf außerhalb der Tasche hat, sind absolut untauglich. Sie sind instabil, nicht ausbruchsicher und schlichtweg für den Katzentransport nicht geeignet.
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Wenn Sie die Transportbox nicht ständig, zum Beispiel als Schlafhöhle, in der Wohnung stehen haben, sollten Sie sie einige Tage vor einem geplanten Tierarztbesuch ganz beiläufig geöffnet in die Wohnung stellen. Üblicherweise verschwindet die Katze dann sofort. Aber nach wenigen Tagen hat sie vergessen, dass die Box gefährlich ist, und wird sich leichter überlisten lassen. Vor allem dann, wenn Sie hin und wieder ein paar Brocken Trockenfutter drin verstecken.
Spätestens an der Wohnungstür oder im Auto wird Ihre Katze anfangen, sich zu beklagen. Vielleicht regt sie sich sogar so auf, dass sie erbricht, hechelt oder in die Box macht. Es hilft dann nicht, beruhigend auf Ihre Katze einzureden, das Wehgeschrei wird nur schlimmer. Decken Sie lieber eine Decke über die Box: Ihre Katze beruhigt sich dadurch schneller und ist obendrein vor Zugluft geschützt.
Lieblingsplätze
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Jede Katze hat besondere Plätze für den Tiefschlaf, fürs Dösen, für das Faulenzen und Beobachten. Und davon immer am liebsten gleich mehrere. Alle haben ihre besondere Attraktivität. Im Winter vielleicht ein Hängekörbchen vor einem Heizkörper, eine Schrankkante mit aufsteigender warmer Luft, vielleicht sogar der Toilettendeckel, wenn die Toilette direkt vor der Heizung steht. Im Sommer zieht es die Katze alternativ auf die kühle Fensterbank, den kühlen oder sonnengewärmten Steinfußboden auf dem Balkon, die Glasplatte auf dem Tisch. Die obere Sessellehne, ein Küchenstuhl oder eine Sofaecke zählen natürlich auch zu den Lieblingsplätzen, vor allem wenn die geliebten Menschen in der Nähe sind.
Ein Lieblingsplatz muss Ihrer Katze gefallen, aber nicht unbedingt Ihnen. Fühlen Sie sich geschmeichelt, dass Ihre Samtpfote unbedingt in Ihrer Nähe sein möchte, und opfern Sie ein paar aussortierte Papiere. (Foto: Rudolph)
Ein Kratzbaum mit Aussicht und großer Liegefläche ist auf jeden Fall ein Lieblingsplatz. Zumindest für ein Stündchen am Tag. (Foto: Vorbrich)
Wichtig ist auf jeden Fall, der Katze viele verschiedene Plätze auf unterschiedlichen Raumhöhen anzubieten beziehungsweise einer Katze die Plätze zu lassen, die sie sich selbst aussucht: offene Plätze für die Beobachtung des Lebens rundherum oder für ausgiebiges Dösen und Faulenzen, geschützte Höhlen und Verstecke für die Tiefschlafphasen. Hier bietet sich ein gekauftes Körbchen an, zum Beispiel in eine ruhige Ecke auf oder neben den Schrank gestellt.
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Und dann gibt es noch Verstecke und Lieblingsplätze, die nur Ihre Katze kennt. Irgendwann werden Sie sie suchen, etwa wenn Sie nach Hause kommen oder – für Ihre Katze lästigen – Besuch hatten. Sie rufen, aber die Katze kommt nicht. Sie klappern mit dem Futternapf: keine Reaktion. Sie suchen die Wohnung ab, klettern in Ecken, steigen auf Leitern für die Schrankkontrolle, liegen platt vor dem Bett, um darunterzuschauen. Ihr Stubentiger ist weg. Sie beginnen sich ernsthafte Sorgen zu machen, ob das arme Tier vielleicht mit dem Besuch oder beim letzten Mülltonnengang entschwunden ist und nun orientierungslos durch die Stadt irrt. Sie machen eine erneute Runde durch die Wohnung, um ganz sicherzugehen. Und während Sie erneut auf Knien in eine schlecht erreichbare Ecke krabbeln, steht die Samtpfote plötzlich neben Ihnen, schaut in dieselbe Ecke, gähnt vielleicht herzhaft und ist irritiert, was Sie denn da wohl machen. Ihre Katze hat eine Höhle gefunden, die nur sie selbst kennt. Vielleicht hinter den Handtüchern im Schrank oder hinter einem fast vergessenen Bücherstapel. Sie werden diesen Platz vermutlich nie oder nur durch einen Zufall finden. Also lassen Sie Ihrer Katze ihre Geheimnisse und versuchen Sie erst gar nicht, sie zu ergründen.
Darf die Katze ins Bett?
An dieser Frage scheiden sich die Geister. Es gibt Katzenfreunde, deren Katzen es an nichts mangelt, obwohl das Schlafzimmer eine Tabuzone ist. Ärzte, und zwar für Menschen und Katzen, raten oft dazu, Katzen nicht im Bett schlafen zu lassen, da es durchaus zu gegenseitiger Ansteckung mit verschiedenen
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