Das Wohlfuehlbuch für Wohnungskatzen
Krankheiten kommen kann. Allerdings ist eine Katze im Bett durchaus auch ein Wohlfühlfaktor – für Mensch und Katze. Ich persönlich schreibe die Warnung der Ärzte in den Wind, genieße das wohlige Schnurren und eine spätabendliche Schmusestunde. Also entscheide jeder nach seiner persönlichen Vorliebe.
Tausend Möglichkeiten
Wie bereits erwähnt: Katzen stehen überhaupt nicht auf durchgestylte, minimalistische Designerwohnungen. Nackte Böden, leere Tische und kahle Fenster sind ihnen ein Graus. Möbel, auf die man klettern kann und darf und die gleichzeitig so hoch stehen, dass man darunter auch manchmal nach dem Rechten sehen kann, sind Pflicht im Katzenhaushalt; ebenso wie Dinge, die auf dem Tisch stehen, auf dem Boden liegen oder auf der Fensterbank wippen. In der Natur wäre der Stubentiger die meiste wache Zeit damit beschäftigt, sein Revier abzugehen, auf der Lauer zu liegen, Rivalen aufzuspüren. Das Revier draußen ändert sich ja ständig, mit den Jahreszeiten und den sonstigen Umständen.
Eine Wohnung ist zumeist immer – na ja, halt eine Wohnung. Wir kaufen nicht monatlich neue Pflanzen und stellen auch nicht allzu oft die Möbel um. Wenn Sie allerdings einige Möbel haben, die für Ihre Katze „freigegeben“ sind, kann sie sich schon eine ganze Weile unterhalten. Ein Kratzbaum pro Zimmer ist besser als ein einziger in der Wohnung, ein extra Sessel oder Stuhl gehört auch in jeden Raum, am besten auf Füßen, damit die Katze auch darunterkrabbeln kann. Fensterbänke voller ungiftiger Pflanzen – mit genügend Zwischenraum für eine schlafende Katze – laden zum Schnuppern ein, und in einer Nische kann man prima den Katzenkollegen oder den Menschenbeinen auflauern. Dafür sind übrigens auch Wäschekörbe bestens geeignet.
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Ein Karton oder eine Papiertüte (ohne Henkel) vom letzten Einkauf bergen mehr spannende Möglichkeiten als die teuerste Kuschelhöhle und das neueste Spielzeug. Ein alter Pullover, der eigentlich weggeworfen werden soll, ist ein wunderbarer Ersatz für eine Katzendecke. Schenken Sie ihn Ihrer Katze einfach so oder füllen Sie ein wenig Material wie zerknülltes Papier, Styroporkugeln oder Ähnliches hinein und nähen den Pullover dann zu. Bitte waschen Sie das alte Kleidungsstück vorher nicht – Ihre Katze liebt nicht etwa den bunten Stoff, sondern vor allem Ihren Duft, der noch in ihm hängt.
Ein Spaziergang in luftiger Höhe an der Wand entlang sorgt für Abwechslung. (Foto: Schanz)
Auch aus sehr vielen anderen Dingen wie zum Beispiel einem alten Schuhkarton und Stücken einer Küchenrollenpappe zum Hineinkleben lassen sich beste Unterhaltungsmöglichkeiten für Ihre Katze basteln. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf, sofern Sie darauf achten, dass die Katze nichts Ungeeignetes verschlucken oder sich irgendwo verletzen kann.
Gehegt und gepflegt
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Die Katze ist das einzige Tier, das dem Menschen eingeredet hat, er müsse es erhalten, es brauche aber nichts dafür zu tun.
(Kurt Tucholsky) (Foto: Schanz)
Fell, Zähne und Krallen
Prachtvolles Haarkleid
Fellpflege fängt bei der Ernährung an. Wenn Ihre Katze über das Futter alles bekommt, was sie für ihre Gesundheit benötigt, ist das Fell meist glatt und glänzend. Den Rest erledigt die Katze im Allgemeinen mit viel Geduld und ihrer rauen Zunge selbst. Manche Wohnungskatzen neigen, bedingt durch die meist zu trockene Raumluft, zu trockener und schuppender Haut. Hier können Sie Linderung verschaffen, indem Sie täglich einige Tropfen Weizenkeimöl oder einige Bierhefeflocken unter das Futter mischen.
Katzen mit kurzen oder halblangen Haaren benötigen eigentlich keine besondere Fellpflege. Dennoch ist regelmäßiges, sanftes Kämmen oder Bürsten meist ein wunderbar beruhigendes Ritual für Mensch und Katze. Und gerade während des Haarwechsels können Sie manche Wollmaus aus dem Fell Ihrer Katze kämmen, bevor alle Haare in den Teppich getreten sind.
Etwas schwieriger wird es bei Katzen mit langen Haaren, die zum Verfilzen neigen, oder bei alten, ungelenkigen oder zu dicken Katzen, die vor allem die schnell verklebenden Regionen rund um den Po nicht mehr selbst putzen können. Hier hilft, wenn es erst so weit gekommen ist, nur noch die Schere. Holen Sie jemanden zu Hilfe, der vorsichtig die betroffenen Haarstellen herausschneidet, während Sie die Katze gut festhalten und ihr freundlich zureden. Vermeiden lassen sich solch drastische Maßnahmen nur, wenn Sie sich um regelmäßige Fellpflege
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