Das Wunder Der Selbstliebe
Vorstellung, ihn anzustellen? Bewerber B bringt ebenfalls die nötigen Qualifikationen mit, strahlt aber Optimismus und eine gesunde Selbstliebe aus. Wie fühlst du dich bei der Vorstellung, diese Person anzustellen? Letztlich entscheidet genau dieses Gefühl, das der andere in uns hervorruft, über Zusage oder Absage.
In Liebesbeziehungen ist es am offensichtlichsten: Wenn ich ausstrahle, nicht liebenswert zu sein, finde ich schwer jemanden, der mich liebt. Wenn ich ausstrahle, superliebenswert zu sein, werden sich viele Menschen angezogen fühlen. Du kannst also die Zeit des Singleseins ganz wunderbar dafür nutzen, deine Selbstliebe zu verbessern. Denn du kannst nur jemanden für eine herzliche Liebesbeziehung finden, wenn du wirklich in Kontakt mit deinem Herzen bist, wenn du dein Herz zuerst für dich selbst und dann für andere öffnest. Zudem läuft jede Beziehung besser, wenn beide Teile sich selbst lieben. Wer sich selbst liebt, der übernimmt eher die Verantwortung für sich selbst und schiebt nicht so Vieles dem Partner in die Schuhe, wofür der eigentlich gar nichts kann. Je weniger Selbstliebe, desto eher wertet man jeden freien Selbstausdruck des anderen als Angriff.
Mir fällt dazu der folgende Witz ein:
Sie schreibt in ihr Tagebuch: „Liebes Tagebuch, alles ist aus, ich bin total deprimiert, er liebt mich nicht mehr, ich weiß es genau. Seit gestern Abend redet er kein Wort mehr mit mir, sieht durch mich hindurch. Ich weiß, er hat eine andere, alles ist aus, buhuhuuuhu …“
Er schreibt in sein Tagebuch: „Alles ist aus. Der FC hat verloren …“
So läuft es doch häufig: Ein Mensch ohne Selbstliebe ist von vorneherein sicher, dass alle gegen ihn sind. Der Mensch mit Selbstliebe ist sich sicher, dass er liebenswert ist. Dass der Frust des anderen etwas mit ihm zu tun hat, ist daher erst mal weniger wahrscheinlich. Außerdem gibt es ja nichts zu verlieren, wenn man sich selbst liebt. Also fragt man einfach nach: „Schatzi, hast du was? Du siehst so bedrückt aus?“
Ein Mensch mit Selbstliebe fragt das in einem interessierten, offenen, liebevollen Tonfall. Und erhält vermutlich eine normale Antwort.
Ein Mensch ohne Selbstliebe tendiert automatisch dazu, dieselbe Frage mit einem beleidigten, misstrauischen Unterton zu stellen. Und er erhält darauf vom ohnehin deprimierten Anderen eine patzige Antwort. Typisches Ergebnis: „Wusste ich es doch, dass er mich nicht mehr liebt!“
Übung Beobachte dich und deine Umgebung. Wie geht es dir mit Personen, die dir im täglichen Leben begegnen. Wie hoch schätzt du ihre Selbstliebe ein? Wie fühlst du dich mit wem? Nimmst du einen Unterschied wahr zwischen echtem, gelassenem und natürlichem Selbstvertrauen und einer aufgesetzten Arroganz? Wie reagierst du mit deinem Gefühl auf andere? Wie reagieren sie möglicherweise auf dich?Kannst du am Verhalten anderer ablesen, wie viel Selbstvertrauen oder Selbstzweifel du gerade ausstrahlst?
Betrachte die Übung als ein Spiel, bei dem du mehr über dich selbst lernen und dir selbst noch ein Stückchen näher kommen kannst. Denn wahre Liebe – auch die Selbstliebe – braucht Nähe.
Stell dir eine Person vor, die sich selbst liebt und der Schöpfung dankbar für die eigene wundervolle Existenz ist. Diese Person, innerlich erfüllt von Liebe, trifft dich, schaut dir in die Augen und findet dich spontan sympathisch. Ihr lernt euch kennen und du fühlst dich wirklich rundherum geliebt und akzeptiert von ihr. Wie fühlt sich das an? Was kommen dir für innere Bilder zu so einer Freundschaft oder Beziehung? Wie könnte sie verlaufen?
Stell dir nun eine zweite Person vor. Diese liebt sich selbst nicht. Sie setzt gedanklich Selbstliebe mit Eitelkeit gleich und verbietet sich diese. Sie will sich selbst und die eigene Meinung bloß nicht zu wichtig nehmen, denn andere wissen es im Zweifelsfall besser. Dieser Person fehlt es an Liebe, sie braucht dringend welche. Nun trifft sie auf dich. Sie sieht dir in die Augen und Hoffnung glimmt darin auf: „Das könnte doch ein Mensch sein, den ich lieben kann, wenn er mir zuerst die lang ersehnte Liebe gibt, die ich so dringend brauche …“ Ihr lernt euch näher kennen, und diese Person schwört dir ewige Liebe und beteuert, wie sehr sie dich braucht. Wie fühlt sich das an? Was kommen dir für innere Bilder zu einer solchen Freundschaft oder Beziehung? Wie könnte sie verlaufen? Welche Art von Zuneigung oder Liebe fühlt sich besser an? Welche fühlt sich echter
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