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Das Wunder Der Selbstliebe

Das Wunder Der Selbstliebe

Titel: Das Wunder Der Selbstliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baerbel Mohr , Manfred Mohr
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an? Was geschieht in dir, wenn du dir diese beiden Personen vorstellst? Klar, die zweite Person ist dir vermutlich treu ergeben. Sieist viel zu unsicher, um dich je wieder zu verlassen. Aber fühlst du dich dadurch wirklich geliebt oder vielleicht eher benutzt als Energietankstelle? Darfst du neben einem Menschen mit Liebesdefizit so sein, wie du bist? Oder schreit derjenige panisch auf, sobald du mal ohne ihn etwas für dich tun willst? Musst du zur Verfügung stehen, um die Ängste des anderen zu beruhigen, oder darfst du wirklich deine Wahrheit leben neben dieser Person?
    Ich will mit diesen Fragen nur deine Aufmerksamkeit auf diesen Punkt lenken. Denn es gibt keine allgemein gültigen Antworten auf sie – nur eine Unmenge an Kombinationsmöglichkeiten, etwa diese beiden: Wenn sich jemand zu, sagen wir mal, 80 Prozent selbst liebt und dich noch ein bisschen „braucht“, um sich nicht wertlos zu fühlen, ist das vielleicht gerade recht, um dir ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Wenn jemand dagegen erst bei 10 Prozent Selbstliebe herumdümpelt, macht ihm vielleicht schon ein Mensch mit 50 Prozent Selbstliebe Angst.
    Das Wunder der Selbstliebe
    Wenn du dich wenig liebst und dich anstrengst, die Zuneigung anderer zu erringen, kannst du viel und lange ringen und erreichst doch wenig. Entwickelst du stattdessen mehr Selbstliebe, geschieht das Wunder: Die anderen kommen von allein auf dich zu und suchen deine Gesellschaft.

Das habe ich
gut gemacht!
    Unser Töchterlein hasst Mathematik, obwohl das in meiner Schulzeit immer mein Lieblingsfach war. Neulich kam sie nach Hause und war sehr traurig. In der Schule war das kleine Einmaleins durchgenommen worden, und sie hatte nichts verstanden. Ihr war nicht klar, was dieses „Malnehmen“ überhaupt sein soll. Mama kann das erklären, kein Problem: „Wenn du einmal fünf Kuscheltiere im Zoo kaufst, wie viele Kuscheltiere hast du dann? Fünf. Wenn wir dann am nächsten Tag wieder in den Zoo gehen, und du kaufst wieder fünf Kuscheltiere, dann hast du schon zweimal fünf gekauft, wie viele hast du dann?“ Ist doch klar, zehn! Unsere Tochter liebt Kuscheltiere. Da verliert sie nie den Überblick. In Kuscheltieren kann sie alles rechnen, in Eiskugeln auch. An vier Tagen hintereinander je sechs Kugeln Eis schlecken, das sind 6 + 6 + 6 + 6, also 24, das leuchtet ein. Sie hat schließlich auch verstanden, dass Malnehmen eine Art abgekürztes Addieren ist. So weit, so gut. Als ich aber sagte: „Siehst du, du hast es doch verstanden“, sträubte sie sich total und sagte: „Nein, ich versteh noch immer gar nichts!“ Und bei der nächsten Übung wusste sie es tatsächlich wieder nicht.
    Mama Bärbel (MB): „Schau, das hier hast du schon alles gekonnt. Sag mal zu dir selbst: Das hab ich gut gemacht!“
    Nein, oh nein, das ging auf keinen Fall.
    Das Kind verschwand unter dem Tisch, Kopf unter den Stuhl, die Beine baumelten oben – Kopf in den Sand und weg.
    MB: „Warum magst du das denn nicht sagen?“
    Kind: „Ich haaaasse Mathe.“
    MB: „Das verstehe ich. Aber weißt du, dein Bauchgefühl und dein Unterbewusstsein hören immer mit, was du sagst. Wenn du sagst, dass du es nicht kapierst, obwohl du es gerade gut gemacht hast, dann denkt dein Unterbewusstsein, du willst, dass du es gleich wieder vergisst – und dann musst du noch viel öfter Mathe machen, bis du es dir merkst. Wenn du stattdessen ganz oft zu dir selbst sagst, ‚Das habe ich gut gemacht!‘, dann denkt dein Unterbewusstsein: ‚Oho, wenn das so ist, dann merke ich mir das.‘ Und dann musst du nur halb so oft Mathe machen.“
    Kind: „Aber ich hasse Mathe.“
    MB: „Möchtest du weniger Mathe machen müssen?“
    Kind: „Ja!“
    MB: „Dann solltest du dich selbst loben, sobald etwas geklappt hat. Dann bist du die Matheaufgaben viel schneller los. Probier es doch mal!“
    Kind knöddert, jammert und schimpft, aber schließlich sagt sie – immer noch von unterm Stuhl und kopfüber – verschämt kichernd: „Das habe ich gut gemacht.“
    Für diesen Tag wollte ich sie in Ruhe lassen mit Mathe. Beim Mittagessen fragte sie: „Mama, glaubst du, ich weiß noch was 5 mal 5 ist?“
    „Bestimmt nicht.“
    „25!“ triumphierte sie und ging alle Aufgaben mit Kuscheltieren und Eiskugeln, die wir gemacht hatten, im Kopf noch einmal durch. Sie wusste alle noch. Und diesmal konnte sie schon leichter sagen: „Das habe ich toll gemacht!“ Sie war auf einmal so glücklich und erleichtert darüber, das

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