Das Wunder Der Selbstliebe
passiert nicht viel, wenn man nur in der Hängematte liegt und nichts tut. Aber ob das, was man tut, häufig oder selten Früchte trägt, hängt viel von unbewussten Prägungen ab.
Es gibt aber auch eine wirklich schlaue Weisheit, die sinngemäß besagt: Erfolgreiche Menschen sind nicht deshalb erfolgreicher als andere, weil sie weniger Misserfolge hätten, sondern weil sie es öfter probieren. Zwar ist mein Eindruck vom Leben, dass man mit ein bisschen „universeller Führung“ und guter Intuition die Zahl der Misserfolge durchaus signifikant senken kann. Trotzdem besteht der Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Menschen darin, dass die einen an sich selber glauben, egal was passiert, und die anderen schon nach ein paar Flops aufgeben.
Prägungen erkennen
Dahinter stecken ungünstige Glaubenssätze über uns selbst. Also weg damit. Und her mit neuen, förderlichen Prägungen. Das darf auch mal ganz einfach gehen, wie bei Dieter von der „Positive Factory“, mit dem ich schon mehrere Male zusammengearbeitet habe. Er ist ein echtes Unikum und ein Energiebündel und arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich als Persönlichkeitstrainer. Seine Mutter war mit so viel Energie bei ihrem Kind offenbar überfordert. Wenn er zum Beispiel schon früh morgens pfeifend und singend die Treppe runterkam, war es ihr einfach zu viel: „’s Vögelchen, das morgens singt, frisst abends die Katz’“, sagte sie genervt. Und erschreckt hielt das Vögelchen Dieter den Schnabel. Aber der Vogel wurde größer und wollte wieder singen. Irgendwo auf dem Weg zu sich selbst fiel ihm diese hinderliche Prägung wieder ein. Und dann hat er sichetwas Geniales ausgedacht. Er hat den Satz nur ein klein wenig verändert. Er klingt fast gleich, bedeutet aber das Gegenteil. Das Geniale daran ist, dass das Unterbewusstsein glaubt, es habe sich all die Jahre nur geirrt und die Botschaft völlig missverstanden. Und schwupp – schon stellt es alles um, man kann wieder fröhlich singen, ungehindert an sich selbst glauben und was auch immer.
Wie Dieter den Spruch verändert hat? Er hat dem Satz eine sehr individuelle neue Note gegeben: „’s Vögelchen, das morgens singt – vögelt abends die Katz.“ Seit diesem veränderten Glaubenssatz singt Dieter morgens mit besonderer Freude.
Wie auch immer du deine negativen Glaubenssätze umkehren willst: Das Wichtigste ist immer, dass du deine Sätze in deinem Stil veränderst, so dass sie sich für dich richtig und gut anfühlen und du Spaß daran hast. Sie müssen niemand anderem gefallen, nur dir.
Übung Mach dir eine Liste mit hinderlichen Glaubenssätzen, die dich geprägt haben. Wenn dir spontan keine einfallen, kannst du ganz einfach damit beginnen, bekannte Weisheiten durchzugehen und in dich hineinzufühlen, ob irgendeine davon dich ebenfalls bremst. Oder du googelst den Begriff „Volksweisheiten“ und guckst, bei welchen Vorschlägen du ein ungutes oder ein gutes Gefühl hast. Sobald du einen Satz oder mehrere Sätze gefunden hast, kannst du eine passende Umkehrung suchen. Hier ein paar Beispiele:
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Das könnte doch auch heißen: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans umso mehr.“ Oder: „Hans oder Hänschen: Mit Freude lernt jeder gut!“
„Ohne Fleiß kein Preis.“ Viel überzeugender klingt doch „Ohne Fleiß viel Preis.“ Yeah!
„Es wird einem nichts geschenkt im Leben.“ Warum nicht so rum: „Schenken und geschenkt bekommen macht Freude – das Leben selbst wurde mir schließlich auch geschenkt!“
„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Wie wär’s mit: „Meine Arbeit ist das reine Vergnügen.“ Oder: „Die richtige Arbeit macht auch Spaß.“
Mach dir Affirmationskärtchen aus deinen neuen Sätzen und wiederhole sie morgens und abends je dreimal. Wichtig dabei: Fühle den neuen Sinn deines umgedrehten Satzes. Nur Runterleiern ändert nicht viel, versuch es möglichst intensiv zu fühlen. Sieh dich selbst und wie du durchs Leben gehst mit dieser neuen Überzeugung.
Es gibt auch gut gemeinte Weisheiten, die nach hinten losgehen können:
„Adler fliegen allein, Gänse in Schwärmen.“ Dem einen tut der Spruch gut, weil er ihn in seinem Einzelgängerdasein bestätigt. Andere glauben vielleicht, ein einsamer Adler sein zu müssen, obwohl sie lieber eine gesellige Gans wären.
„Geduld ist der Schlüssel zur Freude.“ Das mag schon stimmen, aber wenn du der Startup-Typ bist, dann macht so ein Satz
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