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Das Zeitpendel

Das Zeitpendel

Titel: Das Zeitpendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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andere.
    Ich entfernte die Abdeckplatte des Steuerpults und rieche die verkohlte Stelle, an der der beschädigte Schalter das Kontaktfett berührt hat. Ich mache einen Schritt zur Seite und lehne die Abdeckplatte gegen den nächsten Pilotensessel.
    »Geh da weg!«
    Ich mache einen Satz, wie ich es immer mache, wenn das Schiff so plötzlich losbrüllt. Ich stolpere, versuche mich an der Platte festzuhalten und tue so, als ob ich das Gleichgewicht verliere.
    Ich rette mich aus der schwankenden Lage, indem ich mich in den Sessel fallen lasse.
    »Was machst du da, du Tolpatsch?« schreit das Schiff hysterisch. So habe ich es noch nie schreien gehört. Es geht mir durch Mark und Bein.
    »Geh da weg!«
    Aber jetzt kann mich nichts mehr aufhalten. Ich zwinge mich dazu, nicht mehr auf das Schiff zu hören. Das ist sehr schwer, denn ich habe mein ganzes Leben lang immer nur auf das Schiff gehört. Ich fasse nach den Sicherheitsgurten des Pilotensessels und versuche sie vor meinem Körper zu schließen. Es sind die gleichen Gurte wie die des Sessels, in dem ich mich einmal anschnallen mußte, als das Schiff mit großer Beschleunigung fliegen wollte.
    Das Schiff brüllt rasend und ängstlich. »Du Idiot! Was machst du da?«
    Aber ich glaube, das Schiff weiß, was ich tue, und ich triumphiere!
    »Ich übernehme von dir die Kontrolle, Schiff!« Und ich lache. Ich glaube, es ist das erstemal, daß das Schiff mich lachen hört. Ich frage mich, wie das für das Schiff klingen mag. Vielleicht bösartig?
    Während ich das sagte, habe ich die Sicherheitsgurte geschlossen. Ich sitze in dem Pilotensessel. Im nächsten Moment werde ich von einem wilden Ruck nach vorn gerissen. Ich krümme mich vor Schmerzen, denn das Schiff hat abrupt abgebremst. Ich höre das Donnern der Bremsdüsen. Der Lärm wird immer schriller, als das Schiff mich mit aller Kraft umherschleudert. Die Gurte pressen so stark in meinen Körper, daß ich nicht einmal schreien kann. Ich habe ein Gefühl, als ob jeder Teil meines Körpers in eine andere Richtung fliehen will. Vor meinen Augen beginnen Sterne zu tanzen, dann werde ich bewußtlos.
    Ich weiß nicht, wieviel Zeit vergangen ist, als ich erwache. Das Schiff hat begonnen, mit den gleichen extremen Werten zu beschleunigen. Ich werde mit aller Macht in den Sessel gedrückt und fühle, wie mein Gesicht platt wird. In meiner Nase ist ein plötzlicher Stich, und ich fühle, wie warmes Blut über meine Lippen rinnt. Ich kann jetzt endlich schreien, und ich schreie, wie ich noch nie geschrien habe, nicht einmal, wenn ich gefoltert wurde. Ich zwinge mich, meinen Mund zu öffnen. Ich spüre das Blut und murmele so laut, daß das Schiff mich hören muß: »Schiff … du bist alt … du wirst das nicht aushalten … hör auf …«
    Ich werde erneut bewußtlos, als das Schiff mit Wahnsinnswerten abbremst.
    Als ich erwache, warte ich nicht mehr länger. In dem Moment, in dem das Schiff von Abbremsen auf Beschleunigung umschaltet, ist der Druck für einige Sekunden ausgeglichen. Ich lege meine Hand auf das Steuerpult vor mir und lege einen Schalter um. Irgendwo in den Eingeweiden des Schiffs ertönt ein schrilles Pfeifen.
    Als die volle Beschleunigung einsetzt, werde ich wieder besinnungslos. Dann kann ich wieder bewußt denken und registriere, daß das Schiff den schrillen Ton abgeschaltet hat.
    Ich greife schnell nach einem geschlossenen Kontakt und öffne ihn. Das Schiff macht einen plötzlichen Ruck, und ich muß dadurch den Kontakt loslassen, der sich aber nicht mehr schließt.
    Das Schiff bremst wieder scharf ab, und ich versinke in Ohnmacht.
    Als ich diesmal erwache, höre ich die Stimmen. Sie sind um mich herum. Sie weinen und schreien ängstlich und wollen, daß ich mein Vorhaben abbreche. Sie klingen wie durch einen dichten Nebel an mein Ohr.
     
    »Ich habe diese Jahre geliebt, diese vielen Jahre in der Dunkelheit des Alls. Seine Leere hat mich erregt und angezogen. Ich habe die Wärme der Sonnen auf meiner Hülle gefühlt, wenn ich durch ihre Planetensysteme flog. Ich bin ein großer, grauer Schatten, der keinem menschlichen Wesen gehorchen muß. Ich komme und gehe, wie es mir beliebt. Ich tauche mit Vergnügen in eine Atmosphäre und lasse das Licht der Sonnen und Sterne auf mich fallen. Ich bin groß und stark, und ich kann selbst befehlen. Ich folge den unsichtbaren Kraftlinien des Kosmos und fühle die Sehnsucht weit entfernter System, die mich noch nie gesehen haben. Ich bin einzigartig in meiner Art. Und das

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