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Das Zeitpendel

Das Zeitpendel

Titel: Das Zeitpendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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nur noch instinktiv antworten. Andererseits sagte er sich, daß seine Regierung grundsätzlich sein Freund war. Seit er bei der Marine gedient hatte, kannte er die Strafen für Meineid, und so akzeptierte er auch die Rechte des Militärs, die Wahrheit zu erfahren. Die schwache Idee, daß er jetzt unter offiziellen Schutz gestellt werden würde, glomm in ihm auf. Mit offenem Mund hörte er die Worte aus dem Lautsprecher, aber er konnte sie nicht verstehen und er wußte auch nicht, was er antwortete.
    Erst als die Stimme ihn aufforderte, das Mikrofon wieder an Kapitän Bjornson zu geben, reagierte er wieder. Rasch verließ er die Kajüte und eilte auf das Hauptdeck zu seinem Arbeitsplatz. Dort schloß er wieder seinen Mund.
     
    Spät in der Nacht erwachte er von einem Geräusch. Um ihn herum war es stockdunkel. Er brauchte einen Moment, um zu erkennen, daß jemand an die Tür seiner Kajüte klopfte.
    »Wer ist da?« rief er schlaftrunken.
    »Ich bin’s. Les Reed, der Funker.«
    »Einen Augenblick, Les.« Er setzte sich auf und suchte nach dem Lichtschalter. »Was ist denn los?«
    »Ich habe eine Nachricht für dich, von General Laroux.«
    Endlich fand er den Lichtschalter. Er stand in seinem zerknüllten Schlafanzug barfuß auf dem kalten Boden und blickte auf die Uhr. Es war kurz vor halb drei Uhr morgens.
    Ihm fiel ein, daß er den Funker schon seit langem nicht mochte. Aber, so sagte er sich jetzt, das war nur eins der sinnlosen Vorurteile, die man sich manchmal über seine Kollegen macht. »Stinkende Kröte!« hatte er Reed einmal nach mehreren Drinks angeschrien und damit seiner Meinung über ihn Luft gemacht. Jetzt jedoch fand er es sehr nett, daß der Funker ihn die Nachricht zu später Stunde persönlich brachte.
    »Ich komme gleich, Les.«
    Mit wenigen Schritten war er an der Tür und schob den Riegel zurück. Langsam schwang die Tür nach außen. Auf dem Flur stand der schnurrbärtige Funker und hielt eine Hand hinter seinem Rücken versteckt.
    »Hallo, Les. Was ist das denn für eine Nachricht? Ich habe nicht einmal den Namen des Generals behalten, als ich mit ihm sprach. General La … La …«
    »Laroux«, sagte Les Reed. Er zog die Hand hinter dem Rücken hervor. Hudman blickte auf einen Revolver. Im letzten Moment schienen dem Funker doch noch Zweifel zu kommen, denn er murmelte: »Tut mir leid, Hud. Befehl vom General.«
    Dann war da ein greller Lichtblitz und das Dröhnen des Schusses und dessen vielfältiges Echo.
    Durch Hudmans Gehirn jagten Millionen oder Milliarden blitzartige Eindrücke. Es war wie an dem Tag, als alles begonnen hatte, und ein Energiestoß aus zweieinhalb Meilen Tiefe in seiner Winde eingeschlagen war. Noch einmal erlebte er die vielen Gesichter, die fremden Gebäude, Städte in der Ferne, glühende Sonnenuntergänge, Bäume, Ebenen, steinige Gestade, und Menschen, Menschen, Menschen, alle mit purpurroten Augen, blauen Hosen und weißen, umgehängten Hemden.
    Am Ende der verwirrenden Bilder schälte sich Lluuan aus dem Durcheinander und nahm langsam scharfe Formen an. Seine Purpuraugen blickten Hudman ruhig an, und die bekannte Stimme sagte in einwandfreiem, gepflegten Englisch:
    »Du bist in Sicherheit, Hud. Die Gulits, die über mein Bewußtsein mit dir in Verbindung stehen, bieten dir den absoluten Schutz. Aber wir haben ein ernstes Problem mit diesem General. Als wir gestern abend das Pentagon übernahmen, war er verschwunden.
    Wir haben dich dadurch gerettet«, fuhr Lluuans Stimme fort, »daß wir ein Ungleichgewicht in der Zeit erzeugten. Das wird sich eine Zeitlang so fortsetzen. Es bewegt sich wie das Wasser eines Beckens, in das man einen Felsen geworfen hat …«
    … Als er an die Stelle kam, wo sich der Korridor verzweigte, zögerte Hudman. Sein Gefühl sagte ihm, daß Links und Rechts irgendwie vertauscht waren. Die anderen Seeleute und Passagiere, die mit verschiedenen Schiffen angekommen waren, eilten an ihm vorbei, während er anhielt. Sie wählten den rechten Gang, woraufhin er sich für den linken entschied. Als er den Gang betrat, kamen drei junge Männer in blauen Hosen und weißen Hemden auf ihn zu. Einer berührte ihn kurz und sagte in holprigem Friesisch:
    »Doe comt dissa vie. Lluuan fwarde vaaghtya.« (Kommen Sie hier entlang. Lluuan wartet auf Sie.)
    Hudman fand das augenblicklich sehr nett und so antwortete er: »Ik praekesaer Ik vol an kaemer seekya, dan vol Ik Lluuan comma varr.« (Ich habe vor, mir erst ein Zimmer zu suchen, dann werde ich zu Lluuan

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