Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
Eigenschaften damit entsprechend weiterentwickeln können, läuft alles wie von selbst.
Die Realität jedoch sieht anders aus. Wir übernehmen Jobs, weil wir einfach Geld verdienen müssen. Wir verharren in Tätigkeiten, weil wir das, was wir uns aufgebaut haben, nicht aufgeben wollen. Wir tun Dinge, weil sie uns vor allem (scheinbare) Wichtigkeit verleihen. Oder wir wissen überhaupt nicht, was wir eigentlich wollen. Wir tun das, was wir tun, weil wir einfach keine bessere Option erkennen können. Wir sehen nicht, was wir eigentlich tun möchten. Das ist die zermürbendste aller Varianten.
Nicht zu wissen, was man wirklich tun möchte, ist nicht so schlimm und passiert wohl den meisten Menschen irgendwann im Leben. Und es ist zudem ein wundervoller Hinweis darauf, wo wir ansetzen müssen, denn es zeigt zunächst einmal, dass wir uns selbst einfach nicht genug kennen. Wir wissen nicht, worum es uns geht und was uns wirklich etwas wert ist. Wir verstehen uns selbst nicht. Wir erkennen nicht, worauf unsere Motivationen und Absichten eigentlich gründen Und aus Ahnungslosigkeit machen wir dann einfach irgendeinen Job.
Das ist ein Hinweis darauf, dass wir uns ein wenig ernsthafter mit uns selbst befassen sollten. Wenn wir nicht wissen, worum es uns eigentlich geht, erkennen wir einen bedeutenden Teil von uns selbst nicht und investieren dann viel Zeit in etwas, das möglicherweise (oder sehr wahrscheinlich) nicht das ausdrückt, wozu wir eigentlich fähig wären. Wir widmen unsere Energie dann einer Sache, die nichts mit uns zu tun hat. Und die vermutlich nichts mit dem zu tun hat, weshalb wir eigentlich hier sind.
Laufen wir damit nicht Gefahr, dass wir unsere eigentliche Aufgabe verpassen? Dass wir nur einen Job erledigen, aber keiner Berufung folgen, wie es vielleicht sein könnte?
Wie viele Gelegenheiten haben wir, so viel von uns selbst zu zeigen und so viel beitragen zu können wie durch unsere Arbeit?
Gerade im Zen schenken wir diesem Punkt groÃe Aufmerksamkeit. Wofür engagieren wir uns? Was ist uns wichtig? Was fördern wir? Das sagt einiges über uns selbst aus. Mit jeder unserer Handlungen unterstützen wir etwas. Was immer wir tun, hat unweigerlich seine Auswirkungen. Durch unsere Arbeit zeigen wir einen groÃen Teil dessen, was wir sind. Wir geben wertvolle Zeit und Energie für etwas. Wir tragen zu etwas bei.
Was ist es, wozu wir beitragen?
Im Buch âWritingsâ der Künstlerin Agnes Martin lese ich: âArbeit ist ein Ausdruck unserer selbst. Wir dürfen nicht glauben, dass der Ausdruck unserer selbst etwas ist, was wir tun oder nicht tun können. Der Ausdruck unserer selbst ist nicht zu umgehen. In deiner Arbeit, in der Art, wie du deine Arbeit verrichtest, und im Ergebnis deiner Arbeit äuÃert sich dein Sein.â
Es geht also nie nur um einen Job. Wir gestalten immer auch ein wenig die Welt durch unser Tun. Wenn das mit unseren eigenen Wertvorstellungen übereinstimmt, ist eine Arbeit richtig für uns. Wenn wir durch unsere Arbeit aber Dinge unterstützen, die unseren Ãberzeugungen zuwiderlaufen oder einfach nichts mit ihnen zu tun haben, entzweien wir unser Inneres und unser ÃuÃeres. Wir spalten uns in zwei Teile: einen Teil der Ãberzeugung und einen Teil des Handelns (der aber eben etwas anderes verkörpert als unsere innere Ãberzeugung).
Das ist selbstverständlich nicht hilfreich.
Denn wir können keine Zufriedenheit und keinen Sinn in dem finden, was wir tun, wenn wir diese Trennung zulassen. Wenn unser Tun derart weit von unseren Ãberzeugungen entfernt ist, dass es kaum Ãberschneidungen gibt, dann wird sich unweigerlich Frustration entwickeln. Frustration ist der Ausdruck von Nichtübereinstimmung. Frustration ist das Zeichen dafür, das etwas nicht stimmt.
Wenn Ihre Arbeit Sie frustriert, leiden Sie wahrscheinlich unter einer solchen Aufspaltung. Wenn innere Motivation und äuÃeres Handeln nicht übereinstimmen, entsteht das Gefühl von Sinnlosigkeit. Ich spreche dabei natürlich nicht von den kleinen Ãrgernissen alltäglicher Reibereien. Oder dass einem einfach mal alles zu viel ist. Ich rede davon, dass Ihr Job nichts mit Ihnen zu tun hat. Dass er kein Ausdruck Ihrer wirklichen Aufgabe ist. Dass er Ihnen nicht entspricht, sondern Sie eben frustriert.
Wenn dies der Fall ist, gibt es zwei Möglichkeiten: Es ist Ihnen entweder gar nicht bewusst, was da
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