Das Zombie-Trio

Titel: Das Zombie-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark

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noch. Die Dame ist blond.«
    »Lass die Scherze und steig ein. Was ich gesehen habe, das habe ich gesehen. Und ich habe keine Augenkrankheit, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Wer überlebt denn nackt bei diesem Wetter?«
    »Das werden wir sie fragen, wenn wir sie gefunden haben«, entgegnete Bill.
    »Oder den Propheten.«
    »Auch ihn.«
    Einen Beweis hatte der Reporter nicht. Nur konnte er sich durchaus vorstellen, dass es eine Verbindung zwischen der Nackten und dem Propheten gab. Bill war es gewohnt antizyklisch zu denken, das hatte ihm in seinem Job schon zahlreiche Vorteile gebracht.
    Der Fotograf konnte es noch immer nicht fassen. Er saß neben Bill und schüttelte den Kopf. Dabei flüsterte er etwas vor sich hin, was Bill nicht verstand.
    Sie brauchten nicht lange zu fahren, da senkte sich die Hügellandschaft an der linken Seite. Rechts lag sowieso die freie Fläche und dort malten sich auch die ersten Häuser des kleinen Ortes Eastdeane ab. Natürlich waren auch die beiden leer stehenden Bauten der Fischfabriken nicht zu übersehen. Und ebenfalls nicht das alte Krankenhaus, das mit seinen vier Stockwerken alles andere überragte.
    Das ergab wirklich kein Bild für eine Postkarte oder um ein Foto mit tollem Hintergrund zu schießen. Hinzu kam der bleigraue Himmel, der keinen Sonnenstrahl hindurchließ.
    »Und wo muss ich hinfahren?«, fragte der Reporter.
    »Nicht in den Ort, Bill. Unser Ziel ist die leere Klinik. In der Nähe hat der Prophet sein Haus.«
    Bill musste lachen, als er den Begriff hörte. Ein Prophet sollte der Kerl sein. Klar, bei dem Namen Jesaja konnte man nur so denken. Aber für ihn war er eher ein weltfremder Spinner und von einem Propheten meilenweit entfernt.
    Die Häuser von Eastdeane rückten näher, Straßen waren zu erkennen. Durch eine fuhr ein Krankenwagen mit Blaulicht, aber da mussten sie links ab, etwas zum Meer hin. Die Hügel waren jetzt niedriger geworden, aber noch immer so hoch, dass sie die Wellen nicht sahen, die in ihrem ewigen Rhythmus gegen den Strand schlugen.
    Die verlassene Klinik rückte näher. Bill sah die Außenfassade aus Backstein, die sicherlich schon vor einigen Jahrzehnten so ausgesehen hatte und die es den Patienten bestimmt nicht leicht gemacht hatte, hier gesund zu werden.
    Ob sich noch das Glas in den Fenstern befand, sah er nicht. Er konnte sich leicht vorstellen, dass dies nicht der Fall war. So würde durch die Räume und Gänge der Wind pfeifen.
    Von einer Straße konnte nicht mehr gesprochen werden. Bill musste mit seinem Porsche über einen holprigen Weg fahren und zuckte jedes Mal zusammen, wenn das Fahrzeug einen Schlag gegen den Boden bekam. Es war eben falsch gewesen, den Flitzer zu nehmen.
    Sie rollten über einen mit Unkraut bewachsenen Fahrweg. Manchmal mussten sie auch altem Gehölz oder Gestrüpp ausweichen, und Bill stellte fest, dass der Fotograf nicht gelogen hatte.
    Es befand sich ein Haus zwischen der alten Klinik und dem Meer. Eigentlich war es mehr eine Hütte, und Bill fragte sich, wie ein Mensch es darin im Winter aushalten konnte. Er zuckte innerlich mit den Schultern. Angeblich war der Typ ein Prophet, da musste man eben andere Maßstäbe ansetzen.
    Die Beschaffenheit des Untergrunds besserte sich. In der Nähe des alten Krankenhauses war der Boden geplättet worden.
    Bill ging die Entdeckung der nackten Frau nicht aus dem Kopf. Für ihn stand einwandfrei fest, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Seine Gedanken wandten sich erst wieder der Gegenwart zu, als sie das Haus erreichten und Bill in dessen Nähe stoppte.
    Das Gesicht seines Begleiters zeigte einen besorgten Ausdruck. Dazu passte auch Ari’s Kommentar. »Ich hoffe, dass er gut drauf ist. Wenn nicht, dann jagt er uns mit Schimpf und Schande vom Hof.«
    »Ist das sein Grundstück?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und wie lange haust er schon hier?«, erkundigte sich Bill.
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Der Reporter warf Ari einen skeptischen Seitenblick zu. »Darf ich mal fragen, mein Freund, was du überhaupt weißt?«
    »Zu wenig.«
    »Toll.«
    »Um das zu ändern, sind wir ja hier«, hielt Ari dagegen. »Und ich bin mir sicher, dass du eine ganz besondere Geschichte präsentiert bekommst.«
    »Das glaube ich dir sogar.«
    Als Bill den Porsche verließ, drehte er sich so, dass er einen Blick auf den leeren Bau des alten Krankenhauses werfen konnte.
    Die lange Front wurde von vier Stockwerken gebildet, in denen die Fenster wie dunkle Höhlen lagen. Unkraut wuchs vom Boden an