Date mit meinen Ichs
einen.
Coach: Und den gilt es jetzt zu finden. Alles andere ist Gedankenverschwendung!
Klient: Was meinen Sie mit „Gedankenverschwendung“?
Coach: Die Regel ist sehr einfach. Welche Gedanken bringen Sie wirklich weiter und welche sind zwar nachvollziehbar aber nutzlos?
Klient: Mit was komme ich dann weiter?
Coach: Ich glaube, jetzt haben Sie es begriffen. Genau mit diesen Fragen!
Klient: Mit welchen Fragen?
Coach: Mit den Fragen: Wie komme ich weiter? Was bringt mich weiter? Wer könnte mich auf meinem Weg unterstützen? Wer kennt sich aus und weiß, wie es funktioniert? Wie finde ich heraus, auf was ich achten muss? Spüren Sie, auf was ich hinaus will?
„Nicht: Es muss etwas geschehen, sondern: Ich muss etwas tun!“
Hans Scholl
Klient: Ja!
Coach: Können Sie nachvollziehen, dass jemand über 100 Bewerbungen versendet und nur Absagen bekommt und dieser sich nicht einmal die Frage stellt, ob es sein könnte, dass seine Bewerbungsmappe nicht optimal ist? Können Sie sich vorstellen, dass Personen, die an Bewerbungsgesprächen scheitern, nicht einmal auf die Idee kommen zu hinterfragen, ob es vielleicht an Ihrer Vorgehensweise liegt? Dieses Bewusstsein, sein Denken und Handeln wertfrei zu reflektieren, kann entwickelt werden. Nur so ist der Mensch imstande zu wachsen und aus Fehlern zu lernen. Stattdessen richten viele den Fokus auf die „bösen“ Arbeitgeber, auf die Umstände und den Rest der Welt und fühlen sich missverstanden und verlassen.
Klient: Mir wird langsam klar, dass ich bei meinen Bewerbungsgesprächen mehr davon sprach, was ich brauche und will, und so gut wie kein Interesse zeigte zu erfahren, was die Firma wirklich benötigt.
Coach: Gut erkannt. Sie haben auf Ihr WDR geachtet (Was ist drin für mich?) und nicht auf das WDR des Arbeitgebers. Denken Sie stets daran. Wenn es Ihnen gelingt, das WDR des Arbeitgebers zu befriedigen, wird auch er Ihr WDR befriedigen und nicht umgekehrt.
Klient: Wie machen wir jetzt weiter?
Coach: Sie müssen verstehen, dass es beim Bewerbungsprozess um zwei Dinge geht. Erstens um Ihren „Ich-Aktienwert“ und zweitens um die professionelle Art, wie Sie Ihre Ich-Aktie auf den Markt bringen.
Klient: Ich verstehe nicht ganz …
Coach: Sie haben im Laufe Ihres Lebens sehr viel gelernt. Sie konnten sehr viel praktisches Wissen ansammeln und verfügen somit über ein großes Repertoire an Erfahrung und handwerklichem Geschick. Das können Sie vereinfacht als Ihren Ich-Aktienwert bezeichnen. Diesen Wert müssen Sie kennen. Im zweiten Schritt geht es darum, Ihre Ich-Aktie zu vermarkten, oder anders ausgedrückt, neu zu platzieren. Nun leben wir in einer Zeit, in der eine Person, die einen hohen Ich-Aktienwert hat, aber es nicht versteht, sich professionell zu vermarkten, eine schlechtere Ausgangsposition hat als die Person, die keinen so hohen Ich-Aktienwert hat, aber es versteht, sich besser zu vermarkten.
Klient: Das ist aber unfair!
Coach: Sie werten schon wieder. Es ist, wie es ist.
Coach: Lassen Sie uns Ihre Bewerbungsmappe ansehen. Durch was wird in der Regel der erste Eindruck vermittelt?
Klient: Durch das Anschreiben, denke ich!
Coach: Nein, durch das Foto! Wie wirken Sie auf Ihrem Foto?
Klient: Wie man eben auf einem Foto wirkt…
Coach: Eben, Sie wirken weder unfreundlich noch freundlich. Nichts würde mich motivieren, Sie einzuladen. Denken Sie an den ersten Eindruck. Wir umgeben uns lieber mit freundlichen und ausdrucksstarken Menschen als mit nicht greifbaren oder gar unsympathisch wirkenden Personen.
Klient: Stimmt, geht mir auch so.
Coach: So, für heute gebe ich Ihnen bis zum nächsten Treffen drei Aufgaben mit auf dem Weg. Erstens: Schreiben Sie die Punkte auf, an denen Sie Ihren derzeitigen Ich-Aktienwert messen können.
Zweitens: Schreiben Sie mir zehn Beispiele von Personen auf, die Sie wegen ihrer beruflichen Tätigkeit beneiden. Drittens: Gehen Sie in ein wirklich gutes Fotostudio und lassen Sie sich erstklassige Bewerbungsfotos anfertigen. Und bitte keine Passfotos. Danach beginnen wir mit dem Training.
Wie geht es Ihnen jetzt?
Klient: Was mir immer klarer wird ist die Tatsache, dass ich nicht Angst vor der Arbeitslosigkeit hatte, sondern vor der Perspektivlosigkeit. Ich denke, wenn wir so weiter arbeiten, schaffe ich es, aber mir geht das irgendwie zu langsam.
Coach: Also erstens denke ich auch, dass Sie es schaffen werden, weil Sie jetzt offen und bereit sind, sich der Sache wirklich anzunehmen. Und was die
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