Date mit meinen Ichs
diesem Dialog so spannend ist? Die Tatsache, dass eine Instanz in uns in der Lage ist zu analysieren, wie es uns geht und uns gleichzeitig darauf aufmerksam macht, dass uns etwas fehlt. Diese Instanz stellt fest, ob wir glücklich sind oder nicht, ob wir ein erfülltes Leben führen oder nicht und ob unser Leben im Einklang mit uns steht oder nicht. Wie gesagt, sie stellt fest, dass uns etwas fehlt, ist aber nicht in der Lage zu sagen, was uns fehlt.
Sie sagten zu sich: „Ich frage mich?… Wer ist ich und wer ist mich?“ Sie sagten zu sich: „Ich frage mich immer öfter!?…“ Wer fragt das wen?
Die Fragen, die Sie sich stellen können, sind doch die: Woher kommt die Sehnsucht nach Erfüllung, nach Glück? Woher kommt unsere Sehnsucht, in ferne Länder reisen zu wollen? Die Sehnsucht nach Abenteuer, nach Freiheit, nach Leichtigkeit? Nach einer erfüllten Liebe? Kommen sie alle vom Verstand? Ist er die Triebfeder unseres Handelns? Sagt er uns, was uns erfüllt und glücklich macht? Ist er es, der sich verliebt, wenn wir uns verlieben? Ist er es, der hofft, der uns die Richtung anzeigt, der entscheidet, wann und wo und ob wir glücklich sind oder nicht?
Natürlich nicht! Aber wenn nicht der Verstand, wer dann? Die Frage hat schon fast etwas Beängstigendes, zumal wir doch so stolz sind auf unseren Verstand, auf seine Fähigkeit, logisch denken zu können. Überlegen wir nur, auf welche geniale Entwicklung der Mensch auf Grund seines Verstandes zurückblicken kann.
KÖRPER UND VERSTAND – UNSERE TREUEN DIENER
Bevor wir uns nun auf die Reise begeben, ist es sinnvoll, unseren Koffer mit einer, wenn Sie möchten, „Standard-Ausrüstung“ zu bestücken. Damit meine ich Sichtweisen und Fakten, die es Ihnen später erleichtern sollen, das Gesamtmodell noch besser zu verstehen.
Sehr vereinfacht dargestellt können wir sagen, dass der Mensch mit zwei genialen Werkzeugen ausgestattet worden ist. Da ist zum einen unser Körper. Unter der Voraussetzung, dass Sie ihn mit allen notwendigen Nährstoffen und genügend Schlaf versorgen, leistet er uns bis zu einem bestimmten Grad kommentarlos Folge. Sofern Sie den Wunsch haben, mit einer Freundin oder einem Freund in einem netten Restaurant zu speisen, wird Ihr Körper sie dort hinbringen. Der Körper fragt nicht nach dem Sinn. Er bekommt die Order und führt aus. Wenn Sie an einem Marathonlauf teilnehmen möchten, wird er, soweit es in seinen Kräften steht, laufen, so weit und so lange er kann. Möchten Sie lieber im Bett bleiben, wird er auch diesen Wunsch erfüllen. Halten Sie es für sinnvoll, Ihr Leben so zu gestalten, dass Ihr Beruf die höchste Priorität einnimmt und selbst der zweite Herzinfarkt Sie nicht überzeugen kann, dass es sinnvoller wäre, die Prioritäten neu zu überdenken, wird Ihr Körper Ihnen treue Dienste leisten – bis zu Ihrem Tod.
Unser Körper ist ein Wunderwerk der Natur. Wem das wirklich klar geworden ist, der wird jeden Morgen seinem Körper mit Demut und Respekt gegenüber stehen. Schneiden Sie sich z. B. in den Finger, so macht er sich an die Arbeit, um sich selbst wieder zu reparieren. Jede Zelle kennt ihre Aufgabe. Wer es versteht, liebevoll und in Anlehnung an die grundlegenden Bedürfnisse des Körpers zu agieren und zu reagieren, dürfte im Regelfall einen treuen Freund an seiner Seite haben. Im Kapitel „Wie wir unser Natürliches Kindheits-Ich stärken können“ (S. 80 ff) werde ich dies näher beschreiben.
Doch der am besten funktionierende Körper setzt sich nicht in Bewegung ohne sein zweites Werkzeug – den Denkapparat. Milliarden von Gehirnzellen unterstützen Sie, wo immer es möglich ist. Sie lernen für Sie, arbeiten rund um die Uhr und verarbeiten all Ihre Empfindungen. Um es auf den Nenner zu bringen: Ihr Denkapparat und Ihr Körper, also Ihre beiden Werkzeuge, dienen und vertrauen Ihnen bis zum Tod.
Wie Sie wissen, besteht unser Gehirn aus zwei Hälften, wobei man bei der rechten von der analogen Gehirnhälfte spricht, die mit Bildern arbeitet, da in ihr die Kreativität, die Intuition, die Fantasie und vor allem das Fühlen entstehen. Die linke Gehirnhälfte steuert auf der Grundlage des logischen Denkens unser Handeln. Die Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis ist, dass es sinnvoll ist, wenn beide Gehirnhälften Hand in Hand arbeiten.
„Wer nur mit dem Verstand lebt, hat das Leben nicht verstanden.“
Gerd Uhlenruck
In den ersten Jahren unseres Lebens wird unser Denken und Handeln primär von der rechten
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