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Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Titel: Deer Lake 01 - Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Kotflügel von zwei von Oscar Rudds Schrottsaabs verpaßte. Steiger stieg aus und brüllte sofort seine Befehle. »Bringt ihn ins Auto! Ich fahr ihn in die Stadt.« Er warf einen strengen Blick auf die Menge, ohne zu merken, daß die Videokamera nicht mehr im Einsatz war. »Geht zurück, Leute. Das hier ist eine Polizeiangelegenheit.«
    Paige trat vor, mit dem Mikrofon in der Hand. Wenn sie eine Tonaufnahme kriegten, dann könnten sie sie mit Fotos unterlegen, aus dem Archiv und behaupten, es hätte technische Schwierigkeiten mit dem Video gegeben. Den Aufmacher hatte sie bereits, alles andere war unwichtig. »Sheriff, glauben Sie, daß das der Mann ist, der Josh Kirkwood entführt hat?«
    »Wir werden Mr. Swain zu dem Fall verhören, sowie zu den ausstehenden Anklagen in Washington. Mehr kann ich im Augenblick nicht sagen.« »Wie haben Sie diesen Verdächtigen eingekreist?«
    Er sah entlang seiner Adlernase zu ihr hinunter. Seine Haare glänzten wie ein frischer Ölfleck im Mondlicht. »Gute altmodische Polizeiarbeit.«
    Mitch führte Olie zur Beifahrerseite des Crown Victoria und übergab ihn Noga. »Bring ihn in dein Auto.«
    Noogie schaute zu Steiger und dann wieder zu Mitch. »Aber, Chief …«
    »Bring ihn in dein gottverdammtes Auto, und fahr ihn zum Revier«, befahl Mitch. »Wenn Steiger das Maul öffnet, erschieß ihn.«
    Nogas Nüstern weiteten sich. »Yes, Sir!«
    »Ich folge euch in die Stadt«, sagte Megan dem Streifenpolizisten. Sie legte eine Hand auf Mitchs Arm. »Gute Arbeit, Chief. Sie haben seinen Arsch festgenagelt.«
    »Ja?« Er warf einen brennenden Blick auf Paige auf der anderen Seite des Wagens. »Das war aber noch nicht alles.«
    Megan enthielt sich eines Kommentars und zog sich zurück zu Noga. Der Streifenpolizist packte Olie mit einer riesigen behandschuhten Hand am Kragen und führte ihn an Steiger vorbei zur Straße, wo die grünweißen Polizeiwagen wirr durcheinander parkten; ihre Lichter blitzten wie Jahrmarktsbeleuchtung. Steiger entdeckte Noga und Swain, ließ Paige einfach stehen und rannte hinter seiner vermeintlichen Beute her.

    »He, Noga! Lad ihn in dieses Auto!«
    »Schon okay, Sheriff«, rief Noogie. »Wir fahren ihn selbst. Trotzdem danke!«
    Weiter unten an der Straße schauten die Nachbarn aus ihren Fenstern. Oscar Rudd kam aus seiner Küchentür, mit einer Hose, von der die roten Hosenträger wie Schlingen baumelten, und Halbschuhen ohne Socken. Ein schmuddliges Thermounterhemd bedeckte seine Brust und seinen gigantischen Bauch. Aus seinen Ohren sprossen mehr weiße Haare, als er auf dem Kopf hatte.
    »He!« brüllte er Steiger an. »Schaff die Karre aus meinem Garten! Und fahr ja nicht rückwärts gegen meine Saabs! Das sind Antiquitäten!«
    Mitch ignorierte das Scharmützel und stakste direkt auf Paige zu. Sie hielt ihr Mikrofon schützend vor sich wie ein Kreuz, mit dem man Vampire abwehrt.
    »Chief Holt, wie lautet Ihr Kommentar zu den Ereignissen?«
    Er riß ihr das Mikrofon aus der Hand, packte den Reißverschluß ihrer Skijacke und zog ihn herunter.
    »Ist das alles, Miss Price?« fauchte er. »Kein Körpermikro? Kein Kassettenrecorder im BH?«
    »Ne-nein«, stammelte sie und wich zurück.
    Er blieb an ihr dran, Schritt für Schritt. Der Kameramann wollte ihr zu Hilfe kommen. »He, Kumpel, das war eine teure Kamera, die du da geliefert hast. Du kannst von Glück reden, wenn die Station dich nicht verklagt.«
    Mitch wandte sich zu ihm. Seine Stimme war unheimlich sanft.
    » Ich kann von Glück reden? Allerdings kann ich von Glück reden.« Er beugte sich zu dem Kameramann, bis ihre Nasen aneinanderstießen. »Laß dir was sagen, Kumpel . Deine Scheißkamera ist mir egal. Du und deine Eisschnalle hier, ihr habt eine polizeiliche Ermittlung gestört. Das ist ein Verbrechen, Junior. Und wenn Josh Kirkwood stirbt, weil ihr uns das vermasselt habt, ist das nach meinem Rechtsbuch Beihilfe zu Mord.«
    Er wandte sich wieder Paige zu. »Das wäre doch eine tolle Story für Sie, nicht wahr, Paige?« Er deutete in ihre Richtung und brüllte wie ein Showmaster: »Live aus dem Frauengefängnis in Shakopee: Paige Price!«
    Paige zitterte vor Furcht und Zorn. Sie haßte ihn, weil er ihr angst machte, und haßte ihn, weil er ihr das Gefühl gab, verantwortlich zu
sein. »Ich bin Reporterin«, sagte sie trotzig. »Nicht ich hab Leslie Sewek zu einem Kinderschänder gemacht und hab auch Josh Kirkwood nicht entführt – und ich lasse mir nicht die Verantwortung zuschieben, wenn

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