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Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Titel: Deer Lake 01 - Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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alle eine Plage, aber die meisten spielten nach Regeln, die jeder begriff. Paige Price setzte sich mit derselben Achtlosigkeit über Regeln hinweg, wie manche Leute die Geschwindigkeitsbegrenzung mißachten. Nichts war tabu.
    Nach kurzer Zeit hatte sie sich mühelos wieder im Griff, und verzog ihren perfekten Mund zu einer bekümmerten Schnute. »Tut mir leid, wenn die Story Sie aufgeregt hat, Mitch«, sagte sie leise. »Das war nicht meine Absicht.«
    Mitch wich mit angewidertem Gesicht zurück. Zu gerne hätte er diesen schlanken, bildschönen Hals gepackt und sie kräftig gebeutelt. Er malte sich aus, wie es wäre, ihren hübschen Kopf an die Wand zu knallen, bis Gordies Bild runterfiel, ein Versuch, ihr körperlich etwas Taktgefühl einzubläuen. Aber das durfte er nicht und wußte es auch. Unter Aufbietung all seiner Kraft verstaute er die Wut in seinem Brustkasten und riß die Tür auf.
    »Ich weiß, was Sie vorhaben, Miss Price«, sagte er grimmig. »Ein paar Herzen rühren und die hiesige Nachrichtenpisserversion eines Emmy gewinnen. Ich hoffe, er sieht gut aus auf Ihrer Trophäenwand. Gerne biete ich Ihnen ein paar bessere Vorschläge, wo Sie ihn hintun könnten, aber das überlasse ich Ihrer Phantasie.«
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Mitch, ich möchte, daß wir Freunde werden.«
    »Großer Gott.« Er lachte. »Ich möchte nicht, wissen wie Sie Ihre Feinde behandeln.«
    »Okay«, gab sie mit leiser Stimme zu, ihre saphirblauen Augen waren ernst und eindringlich. »Ich gebe zu, ich hätte Ihnen gegenüber ehrlicher sein müssen, was die Hintergründe für die Story angeht. Das seh ich jetzt.«
    »Nach hinten haben Sie hundert Prozent Sehkraft.«
    Sie ignorierte seine ätzende Bemerkung. »Krieg ich keine zweite Chance? Wir könnten zusammen essen? Uns zusammensetzen und die Luft klären – wenn dieser Fall abgeschlossen ist, natürlich?«
    »Natürlich«, sagte Mitch verächtlich. »Und während Sie mir dieses Versprechen wie eine Karotte unter die Nase halten, soll ich Ihnen wahrscheinlich ein paar Insiderinformationen zu diesem Fall verraten,
richtig? So funktioniert das doch, oder?« Er musterte sie angeekelt. »Ich war einmal mit Ihnen essen, Paige, das reicht.«
    Sie blinzelte, als hätte er sie verletzt. Das schafft keiner, dachte Mitch. »Es hätte mehr sein können, als nur ein Essen«, flüsterte sie, ihr Gesicht wurde sanft, und sie strich zärtlich über seinen Arm. »Das könnte es immer noch. Ich mag Sie, Mitch. Schade, daß ich einen Fehler gemacht habe. Lassen Sie es mich wiedergutmachen.«
    Sie hielt es nicht für nötig, auf ihre Reize hinzuweisen. Bei ihrem aufgeblasenen Ego glaubte sie wahrscheinlich, jeder Mann mit ein bißchen Gefühl unter der Gürtellinie würde sie begehren, ohne Rücksicht auf die weniger attraktiven Facetten ihrer Persönlichkeit.
    Mitch schüttelte den Kopf. »Erstaunlich. Sie schrecken vor gar nichts zurück, nicht wahr?« Er senkte den Blick auf ihre Hand, dann hob er sie von seinem Arm und ließ sie fallen. »Offen gestanden, Miss Price, ich würde meinen Schwanz eher in einen Fleischwolf stecken. So, wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen, ich habe ein entführtes Kind zu suchen. Für Sie mag das vielleicht unbegreiflich sein, aber es ist in der Tat wichtiger als Sie.«

Kapitel 8
    »Alte Freundin?« fragte Megan vorsichtig, als Mitch die Treppe hochgestürmt kam.
    Er warf einen hastigen Blick in Richtung Lobby. Von ihrem Sitz aus hatte sie wahrscheinlich die ganze Szene beobachten können. Und die Kamera- und Tonleute hatten es wahrscheinlich von draußen mitangesehen. Toll.
    Er ließ sich mit zerfurchtem Gesicht neben sie fallen. »Nicht in diesem Leben.«
    »Was ist passiert? Hat sie Sie wegen einem Fall fertiggemacht?«
    »Zerstückelt wäre das passendere Wort«, brummte er vor sich hin. Sein Blick wanderte hinunter aufs Eis.
    Er hatte keine Lust, über die Geschichte zu reden, und keine Lust, Megan O’Malleys Neugier auf seine Vergangenheit zu befriedigen. Sein Blick landete bei der Stelle, wo er sie an die Bretter gedrängt und geküßt hatte. Noch immer konnte er den Käse riechen, dessen Geruch sich hartnäckig in ihrem Mantel festgesetzt hatte. Er wünschte, sie wären auf unbestimmte Zeit in diesem Augenblick verzaubert worden. Gefährliche Gedanken für einen Mann, der nicht auf der Suche nach einer Beziehung war und auch nicht auf der Suche nach einer Frau, die nicht mit Cops ausging. Sie würden ohnehin genug Probleme damit haben, wer

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