Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
Vom Netzwerk:
haben, als … sagen wir mal, zuzusehen, wie ich ihn von einem dieser Hochhäuser fünfzig Stockwerke nach unten werfe?«
    Eine dunkle Vorahnung überfiel mich. Energie sammelte sich. Ich wusste nicht, woher sie kam.
    »Was willst du, Athene?«, verlangte Josephine mit einem scharfen Unterton in der Stimme.
    »ICH WILL DEN VERDAMMTEN KRUG ZURÜCKHABEN!«, brüllte Sie voller Zorn. Eine Druckwelle aus Energie strömte über das Gelände und ließ den Boden erzittern. Aber so plötzlich, wie sie aufgetaucht war, war sie auch wieder verschwunden. Die Stimme der Göttin klang wieder ganz normal. »Nehmt das heraus, was ihr darin aufbewahrt. Und das, was schon drin war, als ihr den Krug bekommen habt, lasst ihr drin. Ein einfacher Tausch. Ja oder nein.«
    Josephines Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Doch die anderen Oberhäupter der Novem sahen aus, als hätten sie keine Ahnung, warum Athene Anesidoras Krug oder seinen ursprünglichen Inhalt haben wollte. Der legendäre Krug, Pandoras Büchse, war den Vorfahren der Novem vor so langer Zeit geschenkt worden, dass vielleicht niemand mehr wusste, was er bei der Übergabe ursprünglich enthalten hatte. Aber ich hätte wetten können, dass der Bibliothekar es wusste. Und ich wusste es auch.
    Ich sah Josephine an, dass sie fieberhaft überlegte. Was auch immer Athene wollte, es war wichtig. Es konnte mächtig sein. Es konnte etwas sein, das Josephine und der Familie Arnaud noch mehr Einfluss und Geltung verschaffte.
    Aber Sebastian war der Joker. Josephine liebte ihn auf ihre eigene, etwas merkwürdige Art und als Erbe zweier Familien und jetzt als nebelgeborener Vampir stand er für Macht.
    Was würde ihr mehr nützen? Sebastian oder der Krug?
    »Und die Gorgo?«, warf Bran mit einem Blick auf mich ein.
    »Sie gehört mir«, erwiderte Athene sofort. »Wie lautet deine Antwort, Josephine? Dein Erbe in lauter Einzelteilen oder der Krug?«
    Wieder spürte ich, dass sich Energie sammelte und wie ein klarer Luftzug durch die Straße wehte. Sie kroch wie Käfer in meine Psyche. Irgendetwas braute sich hier zusammen, und an einen Festwagen gekettet zu sein, wenn die Hölle ausbrach, war das Letzte, was ich wollte. Athene war gerade abgelenkt. Ich musste etwas unternehmen.
    Ich brachte meine Atmung unter Kontrolle, schloss meine Augen, um mich zu konzentrieren, und weckte das Monster in mir. Ich ließ die Gorgo nur ein bisschen raus. Niemand, an dem mir etwas lag, wurde gefoltert, es gab keine heftigen Gefühle, die mich in meiner Konzentration störten, keinen Hunger, keine Schwäche. Ich konnte das.
    Ich packte die Ketten ein Stück unterhalb meiner gefesselten Handgelenke und sah schnell zu Bran. Sein fast unmerkliches Nicken gab mir Kraft. Während Athene und die Novem miteinander verhandelten, richtete ich meine Aufmerksamkeit darauf, meine Macht zu wecken und die Ketten in Stein zu verwandeln.
    Ich musste daran denken, wie ich allein auf den Stufen von Athenes eingestürztem Tempel gestanden hatte. Der dunkle Tempel, der hinter mir aufragte, der leichte Wind, der mit meinen Haaren spielte, der See, der Steingarten. Das Gefühl der Ruhe. Der Ruf zu den Waffen, den ich in meiner Brust gespürt hatte.
    Ich wusste, wer ich war. Vorhin hatte ich es noch nicht gewusst, aber ich hatte es akzeptiert.
    Meine Haut kribbelte. Hitze schoss meine Arme hinunter, als die Dunkelheit sich in mir regte, als sie unter meine Haut kroch, eine Schlange aus Schatten und uralter Energie. Ich schauderte, als ich sie mir vorstellte, als ich ihr sagte, wo sie hinsollte, was sie tun sollte. Meine Hände wurden taub. Meine Finger klammerten sich an die Ketten.
    Das Eisen knackte wie Eis.
    Heftig keuchend sah ich nach unten. Das Eisen war zu Stein geworden. Mein Herz klopfte wie wild. Jetzt musste ich noch die Ketten an meinen Fußgelenken versteinern. Mein Blick fiel auf Menai. Sie starrte die versteinerten Ketten an. Und dann sah sie weg.
    Athene war immer noch mit den Verhandlungen beschäftigt, es ging darum, wie der Austausch des Krugs zu erfolgen hatte, in welchem Zustand er sein musste, in welchem Zustand Sebastian sein musste. Sie überließ nichts dem Zufall.
    Plötzlich stellten sich mir die Nackenhaare auf. Einige der τέρας am äußersten Rand der Truppe sahen sich misstrauisch um. Ich starrte in die Dunkelheit. Ich wusste, dass sie da waren, die Kreaturen der Ruinen. Die Loup-garous, Metamorphe, Revenants und was zum Teufel sonst noch in diesem Kriegsgebiet herumschlich.
    Der Geruch von

Weitere Kostenlose Bücher