Dein ist der Tod
nach Hause zu kommen. Dort warteten nur aufregende Samstagnachmittagsbeschäftigungen wie Einkaufen und Wäschewaschen.
Auf dem Weg zum Pausenraum fiel Mias Blick wieder auf Sophies blauen Fleck. »Bist du wirklich schon so weit, wieder zur Arbeit zu gehen? Du könntest doch sicher noch länger freibekommen, wenn du möchtest?«
»Mir gehtâs gut«, erwiderte Sophie. »Wenn ich noch länger auf meiner Couch rumliege, werde ich selbst zum Polster.«
»Kann ich gut verstehen.« Mia hatte sich am Montag ebenfalls freinehmen wollen, war aber nach dem Mittagessen doch zur Arbeit gefahren, da sie keinen Sinn darin sah, zu Hause zu sein, wenn sie nicht krank war. Ric hatte das zwar nicht gefallen, aber er hatte sie nicht davon abgehalten.
Im Pausenraum fütterte Sophie den Kaffeeautomaten mit ein paar Münzen. »Also, was gibtâs Neues? Mir kommtâs vor, als wär ich von der ganzen Welt abgeschnitten gewesen. Wie gehtâs dir? Und wie gehtâs Ric?«
»Ach, gut.« Mia rang sich ein Lächeln ab, doch Sophie konnte es nicht täuschen.
»Aha, was soll das denn heiÃen?« Sobald der Becher mit Kaffee gefüllt war, nahm ihn Sophie heraus, und sie setzten sich an einen der Tische.
»Es ist nur â ich weià nicht.« Mia zuckte die Achseln. »Ich hab das Gefühl, als fehlte irgendwas zwischen uns. Als würde er mir etwas vorenthalten.«
Um Sex ging es dabei aber sicher nicht. In der vergangenen Woche hatte er eher Schwierigkeiten gehabt, an etwas anderes zu denken. Jeden Abend war er nach der Arbeit sofort zu ihr gefahren, und kaum dass die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, hatten sie angefangen, sich gegenseitig die Kleider vom Leib zu reiÃen.
»Das eine ist aber wohl nicht das Problem?«
Mia sah sie an. »Hä?«
»So wie du aussiehst, würd ich sagen, dass es im Bett ganz gut klappt, oder? Was ist dann das Problem?«
»Ach, ich weià nicht. Wenn er doch nur mit mir reden würde. Mir was erzählen. Ich habe ihm noch nicht gesagt, dass ich ihn liebe, aber es fällt mir immer schwerer, meinen Mund zu halten. Ich weiÃ, irgendwann platz ich einfach damit raus. Ich war noch nie besonders gut darin, mit meinen Gefühlen hinterm Berg zu halten.«
Sophie lächelte milde. »Du liebst ihn?«
Mia seufzte. »Ich glaub schon, und das fühlt sich gar nicht gut an. Warum hat mir das niemand gesagt? Ich bin mit meinen Nerven am Ende. Nachts kann ich kaum einschlafen, weil ich in seinen Armen liege und merke, dass er mir immer wichtiger wird, während er sich noch überhaupt nicht richtig geäuÃert hat.«
»Was wünschst du dir denn von ihm?«, fragte Sophie nicht ganz unberechtigt. »Für einen Heiratsantrag ist es doch noch ein bisschen früh, oder?«
»Ja. Nein, ich weià es nicht.« Mia schüttelte den Kopf. »Nur irgendwas. Wir sind die ganze Zeit zusammen, und er bringt noch nicht mal einen Rasierer mit. Nur eine Zahnbürste hat er im Bad, nichts weiter. Ich würd ja mein Leben mit ihm verbringen wollen und Kinder haben, aber er â er hat grad mal eine Zahnbürste mitgebracht.«
Sophie betrachtete sie nachdenklich. »Warum redest du nicht einfach über deine Gefühle?«
»Er redet doch nicht! Das ist ja das Problem. Ich weià nichts über seine Tochter oder seine Familie oder warum seine erste Ehe auseinandergegangen ist. Ich weià gar nichts.«
Sophie machte ein schuldbewusstes Gesicht.
»Was denn?«, brauste Mia auf. »Du weiÃt was darüber? Komm schon, erzähl!«
Sophie räusperte sich. »Na ja, es gibt da ein Gerücht über seine Ex.«
»Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
»Hm, ich dachte, du wüsstest davon.« Sie sah sie entschuldigend an. »Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du keine Ahnung hattest, sonst hätt ichâs schon gesagt.«
»Was denn nun!«
»Tja, ich habâs von Vince. Wir haben uns unterhalten, damals, als du und Ric aus dem El Patio abgezogen seid. Und er hat erwähnt, dass Rics Frau ihn betrogen hat. Noch dazu mit einem anderen Cop.«
Entsetzen spiegelte sich auf Mias Gesicht. »Oh, mein Gott, ist das scheiÃe.« Und mit einem Anflug von Wut in der Stimme fügte sie hinzu: »Wie konnte sie ihm das nur antun?«
»Keine Ahnung.«
Gleich danach wich Mias Wut wieder der Enttäuschung. Warum hatte er ihr
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