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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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sichergehen, dass die beiden niemals redeten. Der Junge, der gerne den devoten Part spielte und sich auf gewissen Websites herumtrieb. Der mehr als alles andere gefallen wollte. Worte liebte. Pfauen liebte. Gefunden und überredet werden konnte, seinen eigenen Tod herbeizuführen.
    »Aector.«
    Eine Hand auf den Türgriff gelegt, dreht er sich um. Der Regen klatscht ihm die Haare ins Gesicht und dringt durch seine schon feuchten Kleider.
    Pharaoh kommt über den mit Pfützen übersäten Parkplatz gerannt. Sie hat sich die Jacke über den Kopf gezogen.
    »Suzie«, sagt sie, und es ist eine Frage.
    »Ihr geht’s gut«, antwortet er. »Roisin macht ein Riesentamtam um sie. Klingt so, als veranstalten sie gerade eine Pyjama-Party.«
    »Sie ist bei Ihnen zu Hause?«
    »Nein. Roisin ist bei ihr.«
    »Die Kinder?«
    »Auch dort.«
    »Und wohin wollen Sie?«
    McAvoy sieht sie eine Weile an. Betrachtet den Regen, der ihr übers Gesicht läuft. Sieht den Teich aus schwarzer Mascara in ihren Augen. Erblickt sich selbst, gespiegelt in ihren Pupillen.
    »Wozu war das alles gut?«, erhebt er die Stimme über das Rauschen des Regens.
    Pharaoh wirft ihm ein aufmunterndes Lächeln zu. »Wir haben ein Geständnis. Wir haben einen Mord aufgeklärt.«
    »Niemand wusste, dass es ein Mord war.«
    »Spielt das eine Rolle? Sie wussten es.«
    »Warum habe ich das getan?«, fragt er, und sie kann nicht sagen, ob es Regentropfen oder Tränen sind, die ihm übers Gesicht laufen.
    »Weil Sie einer von den Guten sind.«
    Er schüttelt den Kopf. »Warum fühle ich mich dann kein bisschen besser?«
    »Hatten Sie das denn erwartet?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich fühle mich schlechter.«
    »Ach, Aector, es ist doch nicht Ihre Schuld. Sie haben alles richtig gemacht. Sie hätte auch Suzie ermordet, das wissen Sie doch. Tressider hatte ein schwaches Herz. Er hielt es geheim. Dachte, es würde seinen politischen Ambitionen schaden. Sie haben es doch gehört. Aus dem Grund hat sie sich Hepburn zugewandt.« Die Affäre hatte vor knapp über einem Jahr begonnen, als ihr eigener Ehemann sie einander bei einem offiziellen Anlass vorstellte. Er erwähnte, dass sie geschäftlich lose Verbindungen hätten, und ließ sie mit Hepburn in einer lauschigen Ecke bei Gläsern mit fadem Weißwein zurück. Hepburn hatte vor Leben gesprüht. War aufregend. Sexy. Sie hatte ihn für schwul gehalten, bis er darum gebeten hatte, ihr Parfüm riechen zu dürfen, und dann ihre ganze Kieferlinie bis zum Mund mit der Zunge nachgezeichnet hatte. Sie tauchte ein in ein geheimes Leben, von dem sie nicht gewusst hatte, dass sie sich danach sehnte, und das zur Sucht wurde.
    Einen Moment lang sehen McAvoy und Pharaoh sich einfach an. Dann drehen sie sich nach dem Geräusch einer zuschlagenden Autotür um, ein gedämpfter, mechanischer Laut, der im Regen fast untergeht.
    Er kommt von der Querstraße zur Vorderseite des Polizeireviers. In der unauffälligen Hose und einem T-Shirt, das am Körper klebt, erkennen sie Stephen Hepburn beinahe nicht. Er lässt die Schultern hängen und dreht sich halb nach seinem Auto um, das er schief auf dem Gehweg geparkt hat.
    Dann hält er inne. Bleibt bei der Schranke in der Einfahrt zum Personalparkplatz stehen.
    »Neuigkeiten verbreiten sich schnell«, meint Pharaoh.
    McAvoy hat sich bereits in Bewegung gesetzt. Er bietet dem Sturm die Stirn. Lässt sich den eiskalten Regen klaglos ins Gesicht prasseln.
    Hepburn sieht ihn kommen. Richtet sich gerader auf. Zupft sich den nassen Stoff von der Haut. Fährt sich mit der Hand durch die Haare, lässt die Arme sinken. Schlaff und hilflos hängen sie herab.
    »Ist es wahr?«
    Hepburns Stimme ist ein Beben.
    McAvoy bleibt stumm vor ihm stehen. Mustert den kleineren Mann von oben bis unten. Versucht, sich diese abgerissene, wenig bemerkenswerte Gestalt im Mittelpunkt all der schrillen Geschichten vorzustellen, die er gehört hat. Einen ganz kurzen Augenblick lang sogar dabei, wie er Paula Tressider rammelt. Sieht ihn an seiner Tastatur, wie er sexsüchtige Fremde dazu überredet, sich mit ihnen in Hotelzimmern und auf Parkplätzen zu treffen. Erinnert sich an den arroganten, anmaßenden Mann, der die Nase verächtlich rümpfte, als McAvoy ihm sagte, dass er in einem Mord ermittle.
    »Bitte«, sagt Hepburn. »Paula. Hat sie den Jungen getötet? Den von der Party?«
    McAvoy mustert ihn von Kopf bis Fuß. Starrt in Augen voller Bestürzung und Tränen.
    »Sie wussten es wirklich nicht«, sagt er. Es ist keine

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