Deine Küsse - heißer als Feuer
auf. Doch bevor sie sie wieder zuschlagen konnte, hatte Guy sich hineingedrängt und schob die Tür mit dem Fuß zu.
Die feuchtwarme Luft hüllte sie ein wie ein Kokon. Das rötliche Halbdunkel, das auf Avery anfangs einen so beruhigenden Eindruck gemacht hatte, wirkte jetzt sinnlich, ja, beinahe aufreizend erotisch wie in einem Bordell. Hoffentlich bemerkte Guy nicht, wie stark ihr das Herz schlug. Unwillkürlich zog sie den Gürtel des Bademantels enger. „Was soll das, Guy? Verlass sofort den Raum!“
Doch er kam näher. „Gestern dachte ich noch, dass du es auf meinen Bruder abgesehen hättest. Aber später am Abend hattest du dir bereits jemand anderen geangelt. Hast du mit ihm geschlafen?“
„Was redest du da?“
„Ich spreche von dem Kalifornier.“
„Was für ein …“ Doch dann dämmerte es ihr. Er meinte Matt.
„Hat er dich berührt? Wie war er als Liebhaber?“ Guys dunkle Augen schienen im Kerzenschein zu leuchten. „Hast du es genossen?“ Er strich ihr sanft über die warme Wange, und Avery überlief es siedend heiß.
Guy glaubte, Matt sei ihr Geliebter! Beinahe hätte sie laut losgelacht. Doch dann sah sie, dass es ihm bitterernst war. Er hatte die dunklen Brauen zusammengezogen und die Lippen aufeinandergepresst. Er war wütend.
Das wurde ja immer schöner! Auch in ihr stieg jetzt Zorn auf. Wieso nahm er sich das Recht heraus, über sie zu urteilen? „Was geht es dich an?“, fragte sie gefährlich leise. „Bist du etwa eifersüchtig?“
Seine Reaktion war eindeutig. Er war eifersüchtig. Aber nicht, weil sie ihm wichtig war, sondern weil er davon ausging, dass sie mit jemandem geschlafen hatte, ohne vorher sein Einverständnis einzuholen! Das ging nun wirklich zu weit.
Doch als er nur „Du …!“ hervorstieß und ganz dicht an sie herantrat, blieb sie wie angewurzelt stehen. Zwar wollte sie ihm zeigen, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Aber gleichzeitig spürte sie wieder diese magische Anziehungskraft, die sie schon bei ihrer ersten Begegnung empfunden hatte und die sie beinah willenlos machte. So auch jetzt, als er sie an sich zog und die Lippen auf ihren Mund drückte. Zwar versuchte sie, dem Verlangen zu widerstehen, den Kuss zu erwidern. Aber als der Druck nachließ und er ihr nur liebkosend über die Lippen strich, gab sie nach und öffnete sich ihm. Er war so warm, so vertraut, so erregend …
Doch nur zu schnell löste er sich wieder von ihr. „Na, hat er dich letzte Nacht auch so geküsst?“
Bevor sie ihn noch darüber aufklären konnte, dass Matt nicht ihr Geliebter, sondern ihr Cousin, ja, fast so etwas wie ein Bruder für sie war, küsste er sie wieder, diesmal heiß und leidenschaftlich. Unwillkürlich schlang sie ihm die Arme um den Nacken und erwiderte den Kuss hingebungsvoll. Als Guy schließlich schwer atmend den Kopf hob, flüsterte sie: „Keiner küsst wie du.“
Jetzt spürte sie seine Hand im Nacken, schloss die Augen und hob ihm das Gesicht entgegen …
„Sieh mich an!“
Erschrocken öffnete sie die Augen. Sein Blick war hart und kalt. Avery fröstelte trotz der Wärme. War das der Mann, der sie eben noch so wild geküsst hatte?
„Auch Jeff nicht?“
„Was?“ Verwirrt sah Avery ihn an.
„Hast du bereits vergessen, wie er küsst?“
„Äh … was …“ Vergessen? Guy hat mich doch geschickt. Ich bin sein Geburtstagsgeschenk . Immer noch spürte sie Jeffs nasse Lippen, erinnerte sich an seinen alkoholgeschwängerten Atem, spürte seine feuchten Hände, einfach widerlich. Wenn wir damit fertig sind, fahre ich dich zum Baratin. Wie könnte sie das jemals vergessen?
War Guy etwa eifersüchtig auf den Mann, den er ihr geschickt hatte? Das geschah ihm recht, sie wünschte ihm alle Qualen an den Hals, die sie sich nur vorstellen konnte. Er hatte ihr alle Illusionen genommen und verdiente es nicht besser. Im Gegenteil, jetzt war die Gelegenheit, sich an ihm zu rächen. So lächelte sie nur kokett und flüsterte verführerisch: „Darüber will ich mich nicht näher auslassen.“
„Dann habt ihr euch nicht nur geküsst, sondern auch miteinander geschlafen?“
Sie riss die blauen Augen auf. „Was geht es dich an? Wärst du gern dabei gewesen? Wir hatten schon überlegt, dich anzurufen.“ Oh, nein, das hätte sie nicht sagen sollen. Warum hatte sie nicht die Gelegenheit genutzt und ihn darüber informiert, was wirklich abgelaufen war? Wie enttäuscht sie von ihm gewesen war und wie sehr Jeff sie abgestoßen hatte?
Aber jetzt war es zu
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