Deine Küsse - heißer als Feuer
spät. Wie sollte sie ihm erklären, dass sie sich nur an ihm hatte rächen wollen? Denn wie hatte er auch nur eine Sekunde lang annehmen können, dass sie mit dem Mann geschlafen hatte, den er ihr geschickt hatte? Zum Teufel mit ihm! Sie würde ihn nicht darüber aufklären, das hatte er nicht verdient. Sie hatte schließlich ihren Stolz.
„Jeff hat mir gesagt, dass du schon einige Zeit hinter ihm her warst. Und dass er an dem Abend schließlich weich geworden sei.“
Was? Dann hatte er Jeff nicht zu ihr geschickt? Sie sah Guy an, suchte in seinen Gesichtszügen nach der vertrauten Zärtlichkeit, aber sein Blick war kalt. „Ich sei hinter ihm her gewesen? Und an dem Abend …?“
„Ja.“ Guy fuhr sich nervös durchs Haar. „Ich hatte noch zu tun. Und gerade als ich dich anrufen wollte, um dir zu sagen, dass du ein Taxi nehmen solltest, rief Jeff an. Er wollte den Anruf übernehmen, damit ich weitermachen konnte.“
„Dann soll Jeff mich angerufen haben …“, sagte sie tonlos.
„Ja. Und du hast ihm gesagt, er solle dich abholen. Was er auch tat. Erst dann hat er gemerkt, was du eigentlich wolltest.“
„Ach so, natürlich.“ Sie war wie gelähmt. Er glaubte Jeff. Also hatte er nie gespürt, was für sie ihre Beziehung so wichtig gemacht hatte. Die Nähe. Das absolute Vertrauen. Stattdessen war er überzeugt, dass sie mit Jeff geschlafen hatte. Und jetzt auch noch mit Matt. Sie schauderte.
„Dir ist kalt.“
Nicht kalt. Sie fröstelte, weil sie sich ausgeliefert fühlte. Und so maßlos enttäuscht war.
„Du kannst dich im Whirlpool aufwärmen.“
„Während du zusiehst?“
„Warum nicht? Da ist nichts neu für mich.“
Stimmt. Allerdings wäre es interessant, zu sehen, wie er nach all den Wochen auf sie reagierte. Immerhin hatte er ihren Körper mal sehr reizvoll gefunden. Schnell öffnete sie den Gürtel und ließ den Bademantel von den Schultern gleiten. Hinter ihr sog Guy tief die Luft ein. Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sie unter dem Mantel nackt war. Geschieht ihm recht, ging ihr durch den Kopf, als sie vorsichtig in den Whirlpool stieg.
3. KAPITEL
Guy hätte schwören können, dass sein Herz zu schlagen aufhörte, als Avery plötzlich nackt vor ihm stand. Seit ihrer Trennung hatte er die Hoffnung nie ganz aufgegeben, dass sein Verdacht doch unbegründet war. Aber nun hatte sie seinen Vorwürfen, mit Jeff geschlafen zu haben, nicht widersprochen. Also war es tatsächlich passiert. Heiße Wut stieg in ihm auf. Doch der Zorn verwandelte sich schnell in wildes Verlangen, als er sie nackt vor sich sah. Die langen Beine, der wohlgeformte Po, der gerade Rücken … Sie war die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Er sehnte sich nach ihr, er begehrte sie …
Vorsichtig ließ sie sich ins Wasser gleiten, legte dann den Kopf auf den Beckenrand und seufzte tief. Guy war verloren. Nach ihrem Betrug hatte er ihr gesagt, dass er sie nie wiedersehen wolle. Und nun war sie hier aufgekreuzt, um ihm zu beweisen, dass er von ihr nicht loskam. Wie recht sie damit hatte! Verdammt.
Andererseits, warum sollte er dieser rein körperlichen Begierde nicht nachgeben? Ihre Zeit hier war begrenzt. Nach der Food and Wine Gala würde sie wieder nach Kalifornien zurückkehren, und sie würden sich nie wiedersehen. Vielleicht war es die Gelegenheit, sich an ihr zu rächen. Denn diesmal würde er alles daransetzen, sie verrückt nach ihm zu machen, so wie sie es mit dem armen Jeff getan hatte. Guy war kurz davor gewesen, seinen Freund zusammenzuschlagen, als er von dem Betrug gehört hatte. Aber dann hatte Jeff ihm erzählt, dass Avery ihn immer wieder bewusst gereizt und in Versuchung geführt habe. Und als sie ihm, nur mit einem Bustier bekleidet, die Tür geöffnet habe, habe er sich einfach nicht beherrschen können. Kein Wunder, das konnte Guy nur zu gut nachempfinden.
Was also sollte er jetzt tun? Wenn er auch in den Whirlpool stieg, war die Sache in wenigen Sekunden vorbei. Nein, er musste es anders anfangen. Zwar fiel ihm nicht leicht, sich zurückzuhalten, aber seine Selbstdisziplin hatte ihn noch nie im Stich gelassen, wenn es darauf ankam. So ging er neben dem Whirlpool in die Hocke und fing an, Avery die Schultern zu massieren.
Sie stöhnte wohlig auf.
„Gut?“
„Hmm …!“
„Entspann dich. Das heiße Wasser wird dir guttun.“
„Ich hatte schon eine Massage“, murmelte sie, „aber das ist auch wunderbar.“
Sie hatte den Kopf auf die Seite gelegt, sodass er ihr
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