Deine Küsse - heißer als Feuer
angedeuteten Liebkosung überlief es sie heiß. Und dann sollte sie eng mit ihm zusammenarbeiten? Das konnte nicht gut gehen. Auf alle Fälle war es eine unmögliche Situation. Mit einer schnellen Bewegung befreite sie ihr Handgelenk und trank hastig einen Schluck Champagner. Sofort musste sie niesen.
„Gesundheit!“
Ihr tränten die Augen. Sie schniefte. „Die viele Kohlensäure bringt mich immer zum Niesen.“
„Das ist aber ungünstig für einen Weintester.“
Verärgert wischte sie sich die Tränen von den Wangen. „Ja, leider. Das ist der Nachteil dieses Berufs.“
„Deshalb hast du heute Abend auch so wenig getrunken. Und auch früher hast du Champagner immer abgelehnt.“
Verblüfft sah sie ihn an. Das war ihm aufgefallen? Dann hatte er sie ja sehr genau beobachtet. Wie lange wohl schon? Und warum? Wie sollte sie nur mit einem Mann zusammenarbeiten, von dem sie vorübergehend geglaubt hatte, er könne ihre große Liebe sein? Einem Mann, mit dem sie den tollsten Sex ihres Lebens gehabt hatte? Und den sie jetzt von ganzem Herzen hasste?
Andererseits konnte sie ihren Onkel auf keinen Fall im Stich lassen. Er war immer für sie da gewesen. Zum ersten Mal brauchte er ihre Hilfe, und sie durfte und wollte sie ihm nicht verweigern.
„Dann bleibst du also?“ Neugierig sah Guy sie an.
„Ja. Ich kann eine ganze Menge aushalten. Aber wie ist es mit dir?“
Ein paar Sekunden schwieg er und musterte sie durchdringend. Dann lächelte er. „Ich kann alles aushalten, was du mir auftischst.“
„Du bist der Koch. Du bist der Fachmann, wenn es ums Austeilen geht.“ Ihr war gleichgültig, ob er ihre Enttäuschung heraushörte oder nicht. Er und sein Freund Jeff waren schuld daran, dass sie ihren Traum von der großen Liebe hatte begraben müssen. Guy war nicht der ideale Lebenspartner, wie sie geglaubt hatte.
Der Abend, an dem Guy seinen Freund Jeff zu ihr geschickt hatte, sozusagen als Geburtstagsgeschenk, hatte ihr schnell alle Illusionen geraubt und sie über Nacht erwachsen werden lassen. „Entschuldige, ich muss jetzt Matt suchen.“
Schnell wandte sie sich um und ließ Guy einfach stehen.
2. KAPITEL
Ein Tag war vorbei … Nun musste Avery nur noch gut drei Wochen überstehen.
Trotz ihrer Verwirrung wegen Guy hatte sie den ersten Tag der Food and Wine Gala gut gemeistert. Es war ihr gelungen, ihm nach dem ersten Zusammentreffen aus dem Weg zu gehen, und wie ein aufgeregter Teenager hatte sie es genossen, nach berühmten Persönlichkeiten Ausschau zu halten. Mit Erfolg, schließlich hatte sie den männlichen Star einer bekannten Seifenoper gesehen, eine Pop-Diva mit kunterbuntem Haar und eine Tennisgröße.
Am Nachmittag hatte sie bei einer Präsentation ihres Cousins Matt zugehört und saß jetzt mit ihm in der mit Glas überdachten Lounge, der Sky Lounge , im obersten Stockwerk des alten Hotels Jarrod Manor .
„Genau diese Art von Leben hat Mom sich immer für dich gewünscht, Häschen“, sagte Matt lächelnd und streckte sich in dem bequemen Ledersessel lang aus. „Sie war so sicher, dass du mal ein berühmter Star wirst.“
Avery rümpfte die Nase. „Leider nein. Ich habe überhaupt kein Talent zur Schauspielerei. Da haben auch die teuren Unterrichtsstunden nichts genützt. Und um als Model Karriere zu machen, bin ich einfach zu klein. Außerdem sollst du mich nicht mehr Häschen nennen. Ich bin schließlich schon siebenundzwanzig.“
Matt lachte leise. „Ich weiß … Häschen. Als du damals zu uns gekommen bist, sahst du wirklich wie ein verhuschtes Häschen aus. Im Übrigen darfst du Mom ihre Bemühungen nicht übel nehmen. Sie hat sich immer eine Tochter gewünscht.“
„Kein Wunder, bei euch vier Kerlen!“ Avery lachte. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie sehr die vier wilden Jungs sie anfangs eingeschüchtert hatten. Aber jetzt liebte sie sie alle und auch die Tante, die es doch immer nur gut gemeint hatte. El Dorado , das kleine Weingut, das ihr Onkel gekauft hatte, kurz bevor sie in die Familie gekommen war, war zu ihrem Zuhause geworden.
„Wann fliegst du zurück?“ Ihre Cousins wohnten immer noch auf El Dorado – genauso wie sie, wenn sie in Kalifornien war.
„Morgen. Mit der ersten Maschine.“ Matt erhob sich aus dem Sessel, streckte sich und gähnte herzhaft. „Und ich muss mich noch auf den Termin morgen vorbereiten.“
Auch Avery stand auf. „Ich wünschte, du könntest länger bleiben.“ Obwohl sie wusste, dass er ihr bei ihren Problemen mit Guy nicht
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