Deine Küsse - heißer als Feuer
Lüge gewesen war.
Sie war wirklich unmöglich.
Hatte sie denn immer noch nicht begriffen, dass Guy Jarrod ein ausgesprochenes Ekel war, trotz seines edlen französischen Restaurants in New York und seiner vornehmen Herkunft? Wie konnte sie sich nur gegen ihn wehren? Glücklicherweise ging er auf ihre Bemerkung nicht weiter ein, sondern erwiderte nur: „Allerdings nicht. Aber ich verzeihe dir.“
Das wiederum brachte sie erst richtig auf. Wie kam er dazu, sich als der große Gönner aufzuspielen? „Wie edel von dir!“, bemerkte sie sarkastisch.
Er seufzte ungeduldig. „Ich fürchte, das Ganze ist keine gute Idee. Du solltest lieber wieder zurück nach Kalifornien fliegen. Ich werde schon jemanden finden, der für Art einspringen kann.“
Entgeistert riss sie die Augen auf. Das war zwar genau das, was sie eigentlich wollte, aber jetzt, da er es sagte, wurde ihr klar, dass sie ihrem Onkel nie eingestehen könnte, ihn im Stich gelassen zu haben. „Ich habe Art versprochen …“
Guy schüttelte nur den Kopf. „Art und ich sollten hier zweimal gemeinsam etwas vortragen. Dass das mit dir nicht geht, wirst du selbst zugeben. Du bist nicht dazu fähig, mit jemandem zusammenzuarbeiten.“
Du liebe Zeit, was hatte Art ihr da aufgeladen? Er hatte nur etwas von einer Präsentation der besten Weine gemurmelt. Außerdem sollte sie etwas darüber erzählen, dass Qualität immer wichtiger sei als Quantität. Dass sie mit jemandem gemeinsam auftreten sollte und dann auch noch mit Guy Jarrod, hatte er nie erwähnt.
Hätte sie sich bloß nicht überreden lassen …
Aber Art hatte sie geradezu angefleht. Bei einem so wichtigen Anlass sprechen zu können sei eine Chance, die sie so schnell nicht wieder bekommen würde. Doch all das hätte sie nicht überzeugt. Sie hatte schließlich nur nachgegeben, weil sie es ihm schuldig war. Und Tante Tilly, obwohl sie deren Erwartungen wohl nie ganz erfüllen würde.
Aber Onkel Art war stolz auf sie. Als Averys Eltern bei einem Segelunfall umgekommen waren, hatte er die Nichte aufgenommen. Er liebte sie wie eine eigene Tochter und sie ihn wie einen Vater. Für Onkel Art würde sie durchs Feuer gehen.
Er hatte sie immer unterstützt, wenn sie Tante Tillys ehrgeizige Wünsche nicht erfüllen wollte, die aus ihr ein Topmodel oder zumindest eine berühmte Schauspielerin hatte machen wollen. Nie hatte er eine Gegenleistung erwartet. Bis heute.
Also … „Natürlich kann ich mit dir zusammenarbeiten.“ Im angemessenen Rahmen. Kein Sex mit seinen Freunden und Geschäftspartnern. Und auf keinen Fall Sex mit Guy Jarrod. „Sag mir, was ich tun soll.“
„Hier, nimm dir eine Auster.“
Erst jetzt bemerkte sie den weiß gedeckten Tisch, auf dem eine große Schale mit Austern auf Eis stand. „Sie sind wirklich sehr frisch, gut aus der Schale gelöst und nur mit ein paar Spritzern Limonensaft angerichtet“, fügte er noch hinzu und sah Avery mit einem Blick an, der ihr sagte, dass sie in diesem Augenblick beide an das Gleiche dachten. Nämlich an einen Tag, den sie vollständig im Bett verbracht hatten und an dem Guy sie mit Austern gefüttert hatte. Bei der Erinnerung an die erotische Situation und den atemberaubenden Sex wurde Avery rot und senkte den Blick. „Danke, nein. Ich habe keinen Appetit.“
Er lachte trocken auf. „Das kann ich mir vorstellen!“ Schnell sah sie ihn an, konnte seiner ausdruckslosen Miene jedoch nichts entnehmen. „Während des Festivals habe ich so gut wie keine Zeit“, fuhr er gleichmütig fort. „Mein Terminkalender ist übervoll. Deshalb war ich froh, dass Art die erste Präsentation vorbereiten wollte.“
Na und? Glaubte er etwa, sie sei dazu nicht in der Lage? Vielleicht würde sie noch bereuen, dass sie sein Angebot, nach Hause zu fliegen, nicht angenommen hatte. Aber jetzt hatte er ihren Ehrgeiz geweckt. Herausforderungen hatten sie schon immer gereizt. „Das kann ich übernehmen.“
Zweifelnd sah er sie an. „Meinst du? Art war nicht nur für die beiden Veranstaltungen mit mir eingeteilt worden, er wollte auch eine Präsentation allein machen.“
„Ja, über die Notwendigkeit, nur die besten Weine anzubieten und guten Service zu leisten.“
„Nicht nur das. Er hatte auch Beispiele bringen wollen für einen außerordentlichen Service. Außerdem hatte er versprochen, sich unser Weinangebot mal genau anzusehen und eventuell Änderungsvorschläge zu machen. Nun, das muss dann eben noch warten, bis er wieder gesund ist.“
„Das ist nicht
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