Dem Leben Richtung geben

Buch, das ihm weiterhelfen könnte, Gummibärchen für seine Kinder ... Genauso wichtig ist es mir, meiner Frau immer wieder kleine Geschenke zu machen. Es vergeht keine Woche, in der ich sie nicht mit irgendeiner Kleinigkeit überrasche. Dies ist meine Art, Zuneigung, Interesse und Sympathie zu zeigen. Natürlich verstehe ich diese Sprache auch sehr gut, wenn mein Gegenüber sie in der Beziehung zu mir einsetzt.
    |242| Chapman vergleicht diese emotionale Dynamik mit einem Liebestank. Stellen Sie sich vor, im Herzen eines jeden von uns ist ein so genannter Liebestank. Je gefüllter er ist, desto mehr fühlen wir uns geliebt, desto er-füllter empfinden wir diese Beziehung. Um gleich einem Missverständnis vorzubeugen: Jeder Mensch muss seinen Tank in
allen
fünf Liebessprachen füllen, aber vielleicht in einem höchst unterschiedlichen Maß. Vielleicht gibt es eine, zwei oder drei Sprachen, die für Sie besonders wichtig sind. Die anderen spielen dann eine untergeordnete Rolle. Es kann jedoch auch sein, dass Ihr Tank im Hinblick auf eine für Sie wichtige Sprache stets gut gefüllt ist. Dann werden die anderen für Sie umso wichtiger.
    Workshop: Fünf Sprachen der Liebe
    Was ist für Sie die wichtigste Sprache, welches die unwichtigste? Bitte bilden Sie eine Rangfolge:

    |243| In der vorhergehenden Tabelle habe ich Ihnen als Beispiel meine Liebessprachen (rechts) und die meiner Frau (links) aufgelistet (die Zahlen geben die Rangfolge an). Es wird Sie vielleicht überraschen, aber sie sind unterschiedlich. Das ist kein Grund zur Besorgnis, wenn man um die Unterschiede weiß.

    Mein ältester Sohn drückt seine Zuneigung vor allem durch körperliche Zuwendung aus. Er setzt sich gerne auf meinen Schoß oder legt gerne meinen Arm um seine Schulter. Sein Vater dagegen liebt es, seine Zuneigung über Geschenke auszudrücken. Seine Tochter meinte einmal im Affekt: »Behalte deine blöden Geschenke, die will sowieso keiner.« Er war gekränkt, sie war enttäuscht. Wonach sie sich sehnte, waren ein paar nette Worte oder Komplimente. Einmal nur, sagte sie, wolle sie aus seinem Mund hören: »Ich mag dich, Tochter.« Für ihn waren Worte unwichtig, zeigte er doch seine Zuneigung seiner Meinung nach mehr als genug durch seine überaus großzügigen Geschenke. Es ist manchmal schon erschreckend, wie man aneinander vorbeikommunizieren kann.
    Was ist Ihre bevorzugte Liebessprache? Diese müssen Sie sprechen, weil sie für Sie überaus wichtig ist. Beschenken Sie Ihren Partner in seiner und in Ihrer Sprache! Ich zeige meiner Frau meine Liebe in kleinen Geschenken, weil dies meine Sprache ist, und ich beschenke sie in ihrer Sprache Qualitätszeit, weil die Zweisamkeit für sie ungemein wichtig ist. Bevor ich mir dieser Dynamik bewusst war, habe ich viel Geld, Zeit und Kraft vergeudet, weil ich ihr meine Zuneigung auf eine Art zeigen wollte, die sie weder wollte noch schätzte. Heute beschenken wir einander vor allem in unseren Sprachen und stellen die verblüffende Wirkung fest: Es funktioniert!

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|244| Belohnen Sie sich selbst
    Einen dürfen Sie beim Beschenken in der richtigen Liebessprache auf keinen Fall vergessen: sich selbst! Beschenken Sie sich in Ihrer Sprache. Es mag viele Akzente und Dialekte geben, aber stehen Sie zu Ihrer Sprache, in der Beziehung zu anderen wie zu sich selbst. Füllen Sie Ihren Liebestank, indem Sie sich selbst Gutes tun. Das ist ein weiterer Baustein für mehr Gelassenheit, wie wir in diesem Abschnitt sehen werden.
    Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Sicher kennen Sie diese grundlegende Regel aus der Bibel. Zu Recht erinnert uns dieser Satz daran, unseren Nächsten und unser Umfeld im Blick zu haben und diesen Gutes zu tun. Nächstenliebe steht nicht explizit im Mittelpunkt des vorliegenden Buches, und doch haben wir an verschiedenen Stellen deutlich gemacht, dass das Leben, damit es sich in seiner positiven Fülle entfalten kann, nie rein egoistisch sein darf. Den anderen, mein Land, die Gesellschaft, meinen Partner, meine Stadt im Blick zu haben und nicht nur an mich selbst zu denken – das ist eine Grundvoraussetzung, ohne die Gesellschaft und Leben nicht gesund funktionieren können. Aber nur an andere und nicht auf eine gesunde Art an sich selbst zu denken ist in gleicher Weise zerstörerisch.
    Der Weg, den wir in diesem Buch gehen, im Blick auf das eigene Leben vom Getriebenen zum Gestalter und vom Lehrling zum Lebenskünstler |245| zu werden, ist nicht