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Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)

Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition)

Titel: Den Jakobsweg erfahren - Drei Freunde mit dem Fahrrad von Lingen-Biene nach Santiago de Compostella (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Frömmert
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er noch pampiger. Weiter gibt er mit Nachdruck zu verstehen, dass es strikt untersagt ist, auf den Zimmern Speisen oder Getränke zu sich zu nehmen.
    Als ich frage, ob es in der Nähe ein anderes Hotel gibt, lässt er übersetzen, dass dies das einzige im Ort ist – wer es glaubt. Wir sind jedoch fertig. Timo hat Krämpfe in seinen Beinen und kann nicht mehr weiter fahren, also müssen wir hier bleiben, ob wir wollen oder nicht.
    Der unfreundliche Herr kommt uns dann aber überraschender Weise ein wenig entgegen und bietet uns 2 Doppelzimmer für je 45 € mit Frühstück statt je 56 € an. Wir haben keine andere Wahl und willigen daher ein. Um die Stimmung etwas zu erheitern, frage ich den Übersetzer, was denn geschehen wäre, wenn ich nur ein Zimmer genommen und wir einfach dort zu dritt eingezogen wären, bekomme ich als Antwort, dass man uns in einem hohen Bogen hinausgeworfen hätte. Diese Menschen haben, wie es scheint, keinen Humor.
    Als wir unser Gepäck zu den Zimmern bringen, ruft der Inhaber mit unfreundlicher Mine noch irgendetwas hinter mir her. Mir platzt fast die Hutschnur. Für einen Moment halte ich inne und überlege, ob ich zu ihm gehe und ihm mal den Marsch blase. Ich komme jedoch zu dem Schluss, dass es besser ist, die Klappe zu halten. An meinem Gesichtsausdruck kann er mit Sicherheit erkennen, wie spät es ist, da bin ich mir sicher.
    Dann fahren Siggi und ich noch schnell zu einem Supermarkt. Unterwegs fragen wir noch einmal nach dem Weg. Man sagt, wir sollten uns beeilen, da gleich geschlossen würde. Wir schaffen es aber doch. So ist unser Standartabendessen mit Brot, Käse und Wein gesichert. Als wir im Hotel ankommen, geht es Timo schon wieder besser. Er hat zwischenzeitlich geduscht.
    Die Zimmer liegen neben einander. Siggi bekommt ein Doppelzimmer für sich. Warum, dass weiß ich nicht so wirklich. Die Zimmer haben eine Zwischentür. Die bleibt geöffnet und bietet so eine schöne Möglichkeit, unsere Wäscheleine zu spannen.
    Als wir uns geduscht haben, gehen wir mit unseren essbaren Habseligkeiten nach draußen und setzen uns auf eine vor dem Hotel stehende Bank. Es ist warm, die Zikaden zirpen laut. Mit jedem Glas Wein weicht der gerade erlebte Ärger und es wird dann doch ein schöner Abend.
    138,3 gefahrene km, gesamt 1469,8 km
    7:20 gefahrene Zeit, gesamt 85:35 Std.
    19,1 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
    49,9 max. Geschwindigkeit

03.05.2012 Donnerstag
    Tag 13
    Libourne (F) – Labourheyre (F)
    Heute geht es wieder, wie schon fast gewohnt, um 07:00 Uhr raus aus dem Bett und dann wird ohne Umschweife alles das erledigt, was morgens so erledigt werden muss. Beim Frühstücksbuffet findet sich einiges, was noch so in unsere Radlerkluft passt, denn es gilt den Preis auf diese Art noch etwas zu drücken.
    Dem unfreundlichen Herrn an der Rezeption sehen wir gar nicht. Wir haben keine Lust uns den Start in den Tag mit ihm zu versalzen.
    Dann fahren wir zu dem Marché (franz. für Supermarkt) Le Clerke, in dem wir bereits gestern waren. Da haben wir uns für den Tag eindeckt. Bei den Getränken wird nun so allmählich variiert. Sonst war es gar keine Frage, jeder nahm Apfelsaft. Nun darf es auch schon mal Orangen – oder Ananassaft sein.
    Bei der Durchsicht der Fahrräder stelle ich fest, dass ich beim Aufziehen des neuen Mantels auf den Hinterreifen die Laufrichtung nicht berücksichtigt und diesen prompt falsch herum aufgezogen habe. Also noch einmal neu. Hier ist praktischer Weise auch gleich eine Tankstelle, so dass wir anschließend alle mit dem optimalen Reifendruck weiterfahren können.
    Anschließend geht die Tour weiter. Es muss heute etwas improvisiert werden, weil beim herunterladen der Karten aus dem Internet Teile fehlerhaft waren. Meine Pilgerbrüder hegen schon zu Beginn Zweifel, ob die Richtung wohl richtig ist, da die Route entlang der gestrigen führt. Ich beende die Diskussionen mit dem Hinweis, dass diese Art Unterhaltung demoralisierend ist.
    In der riesigen Klosterruine von St. Emilian halten wir an und besichtigen die Kirche. Das ist für Pilger kostenlos. In der Kirche kommt bei mir so ein komisches Herzklopfen auf. Die Atmosphäre macht irgendwie ruhig und klein. Obwohl das Gotteshaus von innen eher unscheinbar ist. Doch das Licht und alles weitere dort sorgt für dieses eigenartige Gefühl. Hier bekommen wir auch noch einen Stempel. Es ist seit Tagen der wieder der Erste.
    Vor der Kirche spricht mich eine Französin mit „Bien Courage“ an. Sie erzählt

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