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Denk an unsere Liebe

Denk an unsere Liebe

Titel: Denk an unsere Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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Gauguin-Ausstellung gehen wollen, und du mußt dich bitte sehr darauf freuen.“
    „Ich – ich – ja, aber…“ Toni blickte hilflos auf den Chefarzt. Er lächelte sein gutes, gewinnendes Lächeln und kam zu Hilfe. Er erklärte Eivind mit seiner ruhigen, gedämpften Arztstimme, welche Bedeutung es für Toni haben würde, für ihre Arbeit, ja, recht und schlecht, für ihre Stellung, wenn – und als er zwei Minuten geredet hatte, konnte Eivind nichts anderes tun, als scherzhaft seiner eifrigen kleinen Frau zuzutrinken und ihr viel Vergnügen für die Küchenstudien zu wünschen.
    Der Rest des Abends verging mit Geplauder, Musik und zum Schluß einer Stunde Bridge im gemütlichen Rauchzimmer.
    Im Taxi, auf der Rückfahrt zur Stadt, redeten sie nicht viel. Eivind hatte den Arm um Toni gelegt und sah verliebt in das frische Gesicht und in die Wolke roter Locken.
    Toni starrte vor sich hin, ihre Augen waren nachdenklich, ein kleines Lächeln zitterte um ihre Mundwinkel.
    Er drückte sie an sich.
    „Woran denkst du, Toni?“ flüsterte er mit dem Mund in ihrem Haar. Seine Stimme war verschleiert, und sein Herz klopfte vor Glück. Sie war sein, seine eigene, kleine Frau, dieses warme, lebendige, hübsche kleine Wesen in seinen Armen.
    „Ich denke daran“, sagte Toni, und ihre Stimme war ruhig und klar, „ich denke daran, daß so eine Wärmeplatte in einem Tablett wirklich ein Ei des Kolumbus ist und daß sie wohl kaum so schrecklich teuer sein kann, wenn man en gros einkauft.“
    Da nahm Eivind seinen Arm zurück. Toni beugte sich nach vorn, stützte das Kinn in die Hand und dachte nach.
    Eivind sagte nichts mehr. Schweigsam erreichten sie das Hotel und gingen still zu Bett.
    Toni strich ihrem Mann leicht über Stirn und Kopf. Er lag mit den Händen im Nacken und starrte vor sich hin.
    „Woran denkst du, Liebster?“
    „An elektrische Wärmeplatten“, sagte Eivind hitzig, drehte Toni den Rücken zu, zog die Decke über den Kopf und schlief ein.
    Jedenfalls tat er so.
    Eivind war am nächsten Morgen angelegentlich mit seiner Zeitung beschäftigt und hatte wenig Zeit zum Reden. Toni ließ ihm seine Ruhe, sie sah ihm verstohlen zu und dachte sich das Ihre. Sie fühlte sich unsicher, wollte gern etwas Freundliches zu ihm sagen, wollte ihn in gute Laune versetzen, wußte aber nicht, wie sie die Sache anpacken sollte.
    Deshalb schwieg sie, sah auf die Uhr und war froh, als es Zeit war, zum Zug zu gehen.
    Sie wartete und sah fragend auf Eivind. Würde er sie nicht zum Bahnhof begleiten?
    Aber er wünschte ihr nur viel Vergnügen und sagte ganz obenhin, er würde einige Besorgungen machen, ehe er zum Rendezvous mit Frau Brachfeldt ginge.
    Und so mußte Toni allein zum Zug gehen.
    Die Mißstimmung hing ihr noch eine Weile nach. Aber die Laune stieg, je weiter sie sich vom Hotel entfernte. Sie freute sich, das vielbesprochene Fräulein Broberg zu treffen und eine Menge neuer Eindrücke einzusaugen, neue Ideen, die sie dem Chefarzt Stendal vortragen würde.
    Ihre Gedanken machten einen Sprung, heim in „ihr“ Krankenhaus, und mit einemmal fühlte sie eine große und lebendige Freude bei dem Gedanken daran, daß sie in zwei Tagen wieder dort wirken konnte. Ob man sie wohl vermißt hatte? Wie ging es wohl Frau Gregersen, die Tag und Nacht an ihre Kinder dachte? Arme Frau Gregersen, es graute ihr so vor der Operation, weil sie Angst hatte, von ihren Kindern wegzusterben…
    Und das kleine Fräulein Hagen von Nummer 23? Arme Kleine, ihr Gesicht war entstellt worden, und sie hatte Angst, ihren Verlobten wiederzusehen. Fräulein Hagen, die lang und breit von der Aussteuer erzählt hatte, die sie sich genäht – ein Dutzend von diesem und jenem – und die im Herbst heiraten wollte, und dann – war sie mit dem Rad gestürzt und hatte sich die eine Wange ganz aufgeschnitten und die halbe Nase. -
    Und wie ging es wohl dem alten Opa im Saal der medizinischen Abteilung? Der alte Opa, der nie Besuch bekam, aber immer von seinen einzigartigen Enkelkindern sprach. Nun ja, die Familie hatte wohl genug zu tun, daheim auf dem Hof, nun, da er im Krankenhaus war. Toni hatte Verbindung mit der Familie aufgenommen und hoffte nur, daß Opa inzwischen von diesen goldigen Enkelkindern Besuch bekommen hatte.
    Toni war ganz in ihre Gedanken versunken, und die kurze Strecke mit der Lokalbahn war rasch zurückgelegt – ehe sie sich umsah, war sie angekommen und spazierte zum Krankenhaus hinauf. Die Sonne blitzte in den Fensterreihen, und die

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