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Der 1. Mord - Roman

Titel: Der 1. Mord - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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traurig für Sie.«
    Jenks grinste mich nur an. »Eigentlich bin ich hergekommen, um Ihnen noch etwas anderes mitzuteilen. Und Sie sind der einzige Mensch, dem ich das sagen werde. Habe ich jetzt Ihre Aufmerksamkeit, Lindsay? Du hast es vermasselt, das Ganze war eine Riesenpleite, Baby.«
    Er war so widerwärtig und unverschämt, dass er mir Angst einjagte. Ich wollte nicht mit ihm reden. Doch was meinte er mit ›Du hast es vermasselt‹ ?
    »Ich würde Ihnen ja etwas zu trinken anbieten, aber ich hasse Sie abgrundtief.« Jetzt grinste ich.
    Er hob die Hände und imitierte mein Grinsen. »Weißt du, genau so geht es mir in Bezug auf dich, Lindsay. Deshalb will ich es dir ja sagen, Lindsay, nur dir! « Er senkte die Stimme und flüsterte. » Chessy hat nur getan, was ich ihr befohlen habe, bis zum Schluss. Die Morde? Wir haben ein grausames, wunderbares Spiel gespielt. Tragisches Ehepaar mordet glückliche, unschuldige Brautpaare. Wir haben die Handlung eines Romans ausgelebt. Meines Romans. Du hast es wirklich versaut, Lindsay. Ich bin straffrei rausgekommen. Ich bin frei. Ich bin so frei. Und jetzt bin ich noch viel reicher als früher.«
    Er starrte mich an. Dann brach er in Gelächter aus. Es war wohl das widerlichste Geräusch, das ich je im Leben gehört hatte.
    »Es stimmt. Chessy hat alles getan, was ich von ihr wollte.
Alle haben das getan - deshalb habe ich sie ausgesucht. Ich habe mit ihnen ein Spiel gespielt, bei dem sie wie Hunde bellen mussten. Sie fanden das toll. Möchtest du es auch spielen, Lindsay? Wuff, wuff.«
    Ich funkelte ihn an. »Kommen Sie sich nicht ein bisschen blöd vor, die alten Spiele Ihres Vaters zu spielen? Joanna hat mir davon erzählt.«
    »Ich bin viel, viel weiter gegangen, als mein Vater es sich je hätte träumen lassen. Ich habe alles getan, Inspector, und ich bin damit durchgekommen. Ich habe jeden Mord geplant. Bekommen Sie jetzt nicht eine eiskalte Gänsehaut? Fühlen Sie sich jetzt nicht beschissen unzulänglich und blöd?«
    Urplötzlich zog Jenks Plastikhandschuhe aus der Jackentasche und streifte sie über. Was zum Teufel?
    »Auch heute läuft alles perfekt«, erklärte er. »Ich bin nicht hier, Lindsay. Ich bin mit dieser süßen kleinen verlogenen Nutte in Tahoe. Ich habe mir ein Alibi gekauft und bezahlt. Perfekte Verbrechen, Inspector - meine Spezialität.«
    Ich wollte weglaufen, doch da zückte Jenks ein Messer. »Ich möchte spüren, wie das hier in dich eindringt, Lindsay. Tief hinein. Der Coup de grace, der Gnadenstoß.«
    »Hilfe!«, schrie ich, doch da schlug er schon zu. Ich war schockiert, wie blitzschnell er sich bewegte und wie stark er war.
    Ich knallte gegen die Wohnzimmerwand und verlor beinahe das Bewusstsein. Instinktiv stürzte sich Martha auf ihn. Ich hatte sie noch nie die Zähne fletschen sehen. Jenks holte aus und stach sie in die Schulter. Winselnd ging mein Hund zu Boden.
    »Bleib weg, Martha!«, schrie ich.
    Jenks riss mich hoch und zerrte mich ins Schlafzimmer. Dann schloss er die Tür.
    »Eigentlich sollte noch ein Mord an einem Brautpaar stattfinden, während ich im Gefängnis war. Neue Beweise sollten langsam ans Tageslicht kommen. Dann würde klar werden,
dass ich unschuldig war - dass man mich hereingelegt hatte. Danach wollte ich mein Buch schreiben! Aber Chessy hat meine Pläne durchkreuzt und sich gegen mich gewandt Ich habe sie nie mehr respektiert als jetzt, Lindsay. Beinahe hätte ich sie dafür geliebt. Zum ersten und einzigen Mal hat sie verdammten Mut bewiesen.«
    Ich kroch von Jenks weg, doch er sah, dass ich nirgendwohin fliehen konnte. Mir war, als hätte ich mir eine Rippe gebrochen.
    »Erst müssen Sie mich umbringen«, flüsterte ich mit heiserer Stimme.
    »Aber gern, mit dem größten Vergnügen.« Er grinste widerwärtig.
    Ich kroch zu meinem Bett, zu der Seite, die dem Fenster zur Bucht zugewandt war.
    Jenks folgte mir.
    »Halt, Jenks!«, rief ich, so laut ich konnte. »Stehen bleiben!«
    Er blieb nicht stehen. Weshalb auch? Er schlug mit dem Messer wild um sich. O Gott, wie sehr genoss er diese Situation. Er lachte. Noch ein perfekter Mord.
    Ich griff unters Bett, wo ich ein Holster befestigt hatte, in dem ein Revolver steckte. Mein Sicherheitssystem.
    Ich hatte keine Zeit zu zielen, doch das war auch nicht nötig. Nicholas Jenks erstarrte, das Messer über der linken Schulter hoch in der Luft.
    Ich schoss drei Mal. Jenks schrie auf, seine Augen traten ungläubig hervor, dann brach er tot auf mir zusammen.
    »Geh zur

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