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Der Algebraist

Der Algebraist

Titel: Der Algebraist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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    »Ich?«, der Dweller fuhr überrascht, ja schockiert
zurück. »Aber nein. Ich meine, das sind doch Bereiche, mit
denen ich normalerweise nie etwas zu tun hätte. Aber es
wäre schon eine tolle Sache, nicht wahr? Ich meine, wenn sich
herausstellen sollte, dass dieses Wurmloch die ganze Zeit da war.
Findest du nicht?«
    »Man erzählt sich Geschichten, Mythen, über ein
ganzes Netz von den Dingern.«
    »Diese Dweller-Liste?« Setstyin hielt inne und starrte
ihn fassungslos an. »Danach hast du also die ganze Zeit
gesucht?«
    »Nicht nach der Liste, sondern nach der Transformation, die
angeblich den Schlüssel zur Liste enthält«,
verbesserte Fassin.
    »Und – hast du sie gefunden?«
    Fassin antwortete nicht sofort. Setstyin beobachtete, wie das
Gasschiffchen so tat, als würde es sich in der Bibliothek
umsehen. »Sind wir hier ganz ungestört? Ich meine, ist der
Raum abhörsicher?«, fragte Fassin.
    »Das hoffe ich doch«, sagte Setstyin.
»Warum?«
    »Könnten wir vielleicht auf Signalflüstern
umstellen, Setstyin?«, fragte Fassin. »Inzwischen
fällt mir das zwar schwerer, als normal zu sprechen, du musst
Geduld haben, aber es ist sicherer.«
    - Natürlich, sendete der Dweller.
    - Nun, ich halte es für möglich, dass ich die
Transformation gefunden habe. Der Mensch sendete jedes Wort mit
Bedacht.
    - Tatsächlich?
    -… Tatsächlich.
    - Du wirst verstehen, wenn ich etwas skeptisch bin?
    - Das ist nur natürlich.
    - Wo hast du diese Transformation gefunden?
    - Am Körper jenes toten Dwellers im Nekro-Schiff der Ythyn
am anderen Ende der Galaxis.
    - Ach nein! Wie kam sie denn dahin?
    - Sie war in einer Art von Sicherheitsbehälter.
    - Und wer hat sie dort verwahrt?
    - Das weiß ich nicht.
    - Und woraus bestand diese Transformation?
    - Aus einer Gleichung.
    - Du meinst, eine mathematische Gleichung?
    - Genau. Sie sah fast so aus, wie gewisse Leute erwartet hatten
– ein Code und eine Frequenz für ein Sendesignal –
aber letztlich war es nur eine Gleichung.
    - Und damit sollte man diese Liste verstehen?
    - So hatte man es uns allen gesagt.
    - Hmm. Aber?
    - Aber rate mal, was herauskam, als ich die Gleichung
gelöst hatte?
    - Oh. Ich habe keine Ahnung. Nun sag schon.
    - Nichts kam heraus. Null. Die Transformation war letztlich
nichts anderes als ein raffinierter mathematischer Witz.
    Fassin signalflüsterte ein Lachen.
    Setstyin stimmte in seine Heiterkeit ein. – Ich verstehe.
Wenn du also nach dieser Transformation suchen solltest, dann
könnte man sagen, du hättest deine Mission erfüllt,
wenn auch nicht so, wie du es dir gedacht hättest.
Richtig?
    - Meine Überlegungen gingen etwa in die gleiche
Richtung.
    - Nun, zumindest bist du von den Unannehmlichkeiten dieser
Invasion verschont geblieben, unter denen deine Landsleute so sehr zu
leiden hatten. Ich habe an dich gedacht und die Situation verfolgt.
Es sieht alles ziemlich trübe aus. Und es geht immer noch
weiter. Inzwischen sind auch wir betroffen. Erst gestern gab es
Explosionen im Umkreis von Nasqueron. Hast du davon etwas
mitbekommen?
    - Oh ja. Aber man hört Gerüchte, wonach die Invasoren
kurz vor dem Abzug stünden.
    - Vielleicht geht auch das auf das Konto unserer
Planetenverteidigung. Natürlich gibt es die üblichen
Dementis. Hm, ich fürchte, selbst wenn ich mehr wüsste,
könnte ich darüber nicht sprechen. Du verstehst?
    - Natürlich, sendete Fassin. – Du weißt also nichts von diesen Wurmlöchern? Du hast nie
davon gehört? Ich dachte nur, bei deinen guten
Beziehungen…
    - Für mich ist das alles vollkommen neu, Fassin. Mag sein,
dass eine kleine Gruppe solche Dinge kontrolliert, aber offen
gestanden fällt es mir schwer, daran zu glauben.
    - Na schön, sendete Fassin. Dann schwieg er eine
Weile.
    - Ja?, ermunterte ihn Setstyin schließlich.
    - Weißt du, antwortete Fassin langsam. – Ich
hatte dazu nämlich eine Idee.
    - Eine Idee? Soso.
    - Angenommen, die Lösung der Transformation wäre kein
Witz?
    - Kein Witz? Aber sie ist doch null. Was soll man damit
anfangen?
    - Pass auf, sendete Fassin. Das Gasschiffchen schob sich in
der Sitzgrube ein wenig weiter nach vorne, näher an Setstyin
heran. – Ich hatte mir überlegt, was man nach so langer
Zeit mit einer Gleichung noch anfangen könnte. Was wäre ein
nützliches Ergebnis? Eine Frequenz und ein Code, den man auf
dieser Frequenz senden könnte, wären das Einzige, was
wirklich sinnvoll wäre; dann könnte man diese
Wurmlöcher überall in den angegebenen

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